Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Eine Predigt in das 11. Capittel Johannis. Gethan bey der Begrebnis/ Der ... Frawen/ Catharinen/ gebornen von Veltheim/ Des ... Arndt von Knistet ... Ehelichen Haußfrawen ; so den 17. Septembris ... verschieden. Wolfenbüttel, 1608.

Bild:
<< vorherige Seite

Theil / oder wie Paulus redet / mit der Welt verdampt. Darumb behelt jhm Gott das Creutz vor / wie Christus frey zuvor sagt: Wer da wil mein Jünger seyn / der verleugne sich selber / vnnd neme sein Creutz auff sich / vnd folge mir nach. Vnd die Epistel zum Heb: 12. sagt: Alle Kinder Gottes sind der Züchtigung theilhafftig worden. Item / Seyd jhr ohn Züchtigung / so seyd jhr Bastardt / vnnd nicht Kinder.

Darumb wollen wir auch Gottes Kinder seyn / so sollen wir vns nicht daraus werffen / sondern gutwillig in das Creutz ergeben.

Es weiset aber vns diese Histori zugleich herrlichen Trost / denn wir wol mercken / vnd im Creutz vns zu nütz machen sollen. Als erstlich / das ob vns Gott wol mit dem Creutz heimsuche / habe er vns doch einen weg als den andern Lieb / vnd thue er nicht wie ander Freund von den Weltkindern / die so lang Freund sind / als es einem wolgehet / aber wenns einem Vbel gehet / so hat die Freundtschafft ein ende. Das thut Christus nicht / sondern bleibt in der Liebe bestendig / vnd ob wir wol arme Sünder sind / wil er vns darumb nicht obergeben / sondern vergibt vns die Sünd Väterlich.

Des haben wir ein tröstlich Exempel an Ephraim / Jer. 31. Da er gleich schnüpffet / als ein Kind das

Theil / oder wie Paulus redet / mit der Welt verdampt. Darumb behelt jhm Gott das Creutz vor / wie Christus frey zuvor sagt: Wer da wil mein Jünger seyn / der verleugne sich selber / vnnd neme sein Creutz auff sich / vnd folge mir nach. Vnd die Epistel zum Heb: 12. sagt: Alle Kinder Gottes sind der Züchtigung theilhafftig worden. Item / Seyd jhr ohn Züchtigung / so seyd jhr Bastardt / vnnd nicht Kinder.

Darumb wollen wir auch Gottes Kinder seyn / so sollen wir vns nicht daraus werffen / sondern gutwillig in das Creutz ergeben.

Es weiset aber vns diese Histori zugleich herrlichen Trost / denn wir wol mercken / vnd im Creutz vns zu nütz machen sollen. Als erstlich / das ob vns Gott wol mit dem Creutz heimsuche / habe er vns doch einen weg als den andern Lieb / vnd thue er nicht wie ander Freund von den Weltkindern / die so lang Freund sind / als es einem wolgehet / aber wenns einem Vbel gehet / so hat die Freundtschafft ein ende. Das thut Christus nicht / sondern bleibt in der Liebe bestendig / vnd ob wir wol arme Sünder sind / wil er vns darumb nicht obergeben / sondern vergibt vns die Sünd Väterlich.

Des haben wir ein tröstlich Exempel an Ephraim / Jer. 31. Da er gleich schnüpffet / als ein Kind das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0022"/>
Theil / oder wie Paulus redet / mit der Welt verdampt. Darumb behelt jhm Gott
                     das Creutz vor / wie Christus frey zuvor sagt: Wer da wil mein Jünger seyn / der
                     verleugne sich selber / vnnd neme sein Creutz auff sich / vnd folge mir nach.
                     Vnd die Epistel zum Heb: 12. sagt: Alle Kinder Gottes sind der Züchtigung
                     theilhafftig worden. Item / Seyd jhr ohn Züchtigung / so seyd jhr Bastardt /
                     vnnd nicht Kinder.</p>
        <p>Darumb wollen wir auch Gottes Kinder seyn / so sollen wir vns nicht daraus
                     werffen / sondern gutwillig in das Creutz ergeben.</p>
        <p>Es weiset aber vns diese Histori zugleich herrlichen Trost / denn wir wol mercken
                     / vnd im Creutz vns zu nütz machen sollen. Als erstlich / das ob vns Gott wol
                     mit dem Creutz heimsuche / habe er vns doch einen weg als den andern Lieb / vnd
                     thue er nicht wie ander Freund von den Weltkindern / die so lang Freund sind /
                     als es einem wolgehet / aber wenns einem Vbel gehet / so hat die Freundtschafft
                     ein ende. Das thut Christus nicht / sondern bleibt in der Liebe bestendig / vnd
                     ob wir wol arme Sünder sind / wil er vns darumb nicht obergeben / sondern
                     vergibt vns die Sünd Väterlich.</p>
        <p>Des haben wir ein tröstlich Exempel an Ephraim / Jer. 31. Da er gleich schnüpffet
                     / als ein Kind das
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0022] Theil / oder wie Paulus redet / mit der Welt verdampt. Darumb behelt jhm Gott das Creutz vor / wie Christus frey zuvor sagt: Wer da wil mein Jünger seyn / der verleugne sich selber / vnnd neme sein Creutz auff sich / vnd folge mir nach. Vnd die Epistel zum Heb: 12. sagt: Alle Kinder Gottes sind der Züchtigung theilhafftig worden. Item / Seyd jhr ohn Züchtigung / so seyd jhr Bastardt / vnnd nicht Kinder. Darumb wollen wir auch Gottes Kinder seyn / so sollen wir vns nicht daraus werffen / sondern gutwillig in das Creutz ergeben. Es weiset aber vns diese Histori zugleich herrlichen Trost / denn wir wol mercken / vnd im Creutz vns zu nütz machen sollen. Als erstlich / das ob vns Gott wol mit dem Creutz heimsuche / habe er vns doch einen weg als den andern Lieb / vnd thue er nicht wie ander Freund von den Weltkindern / die so lang Freund sind / als es einem wolgehet / aber wenns einem Vbel gehet / so hat die Freundtschafft ein ende. Das thut Christus nicht / sondern bleibt in der Liebe bestendig / vnd ob wir wol arme Sünder sind / wil er vns darumb nicht obergeben / sondern vergibt vns die Sünd Väterlich. Des haben wir ein tröstlich Exempel an Ephraim / Jer. 31. Da er gleich schnüpffet / als ein Kind das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1608
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1608/22
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Predigt in das 11. Capittel Johannis. Gethan bey der Begrebnis/ Der ... Frawen/ Catharinen/ gebornen von Veltheim/ Des ... Arndt von Knistet ... Ehelichen Haußfrawen ; so den 17. Septembris ... verschieden. Wolfenbüttel, 1608, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1608/22>, abgerufen am 24.11.2024.