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Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey der Begrebniß Weiland des ... Herrn Heinrich Julii des Jüngern/ [...]. Heinrichstadt, 1606.

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Darumb sagt Salom. Proverb. 3. welches auch die Epistel zun Hebr. 12. wiederholet / vnd noch weiter außstreichet. Mein Kind verwirff nicht die Zucht des HErrn / vnd sey nicht vngedültig vber seiner Straff / denn welchen der HErr liebet den straffet er / vnd hat wolgefallen an jhm / wie ein Vater am Sohn.

Vnd Item. 31. Da GOtt den Ephraim gezüchtiget hat / wie ein geil Kalb / vnd er sich bekeret spricht GOtt / Ist nicht Ephraim mein tewrer Sohn / vnd mein trawtes Kind / darumb bricht mir mein Hertz gegen jhm / das ich mich seiner erbarmen muß.

Bleibet also GOtt vnser Vater / vnd wir seine Haußgenossen vnd liebe Kinder einen weg als den andern / ob er vns schon hart mit nimpt vnd plaget.

Zum Andern / haben die Wort auch diesen Trost hinder sich / das / weil wir GOttes Hauß sind / so wil er auch in diesem Leben vber vns halten / wie sonsten ein ehrlicher Man vber seinem Hause / Kinder vnd Gesinde helt / vnd sich jhrer trewlich annimbt / also / das den Paulus erger helt / als einen Heyden der solchs nicht thut. Also wil GOtt die seinen im Creutz vnd leiden nicht vbergeben vnd verlassen / sondern sich jhrer als der seinen hertzlich vnd trewlich annemen vnd für sie sorgen.

Dauon sagt er im 91. Psalmen / Er begeret mein / so wil ich jhm außhelffen / Er kennet meinen Nahmen / so wil ich jhn schützen / Er rufft mich an / so wil ich jhn erhören / Ich bin bey jhm in der Noht / ich wil jhn herauß reissen / etc.

Vnd Jesai. 41. Fürchte dich nicht / ich bin mit dir / Weiche nicht / denn ich bin dein GOtt / ich stercke dich / ich belffe dir auch / ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.

Vnd Jesai 49. Zion spricht / Der HErr hat mein vergessen / der HErr hat mich verlassen / kan auch ein Weib jhres Kindes vergessen / das sie sich nicht erbarme vber den Sohn jhres Leibess vnd ob sie sein vergesse / wil ich doch dein nicht vergessen. Siehe / in die Hende habe ich dich gezeichnet / vnd deine Mawren sind jmmerdar für mir.

Darumb sagt Salom. Proverb. 3. welches auch die Epistel zun Hebr. 12. wiederholet / vnd noch weiter außstreichet. Mein Kind verwirff nicht die Zucht des HErrn / vnd sey nicht vngedültig vber seiner Straff / denn welchen der HErr liebet den straffet er / vnd hat wolgefallen an jhm / wie ein Vater am Sohn.

Vnd Item. 31. Da GOtt den Ephraim gezüchtiget hat / wie ein geil Kalb / vnd er sich bekeret spricht GOtt / Ist nicht Ephraim mein tewrer Sohn / vnd mein trawtes Kind / darumb bricht mir mein Hertz gegen jhm / das ich mich seiner erbarmen muß.

Bleibet also GOtt vnser Vater / vnd wir seine Haußgenossen vnd liebe Kinder einen weg als den andern / ob er vns schon hart mit nimpt vnd plaget.

Zum Andern / haben die Wort auch diesen Trost hinder sich / das / weil wir GOttes Hauß sind / so wil er auch in diesem Leben vber vns halten / wie sonsten ein ehrlicher Man vber seinem Hause / Kinder vnd Gesinde helt / vnd sich jhrer trewlich annimbt / also / das den Paulus erger helt / als einen Heyden der solchs nicht thut. Also wil GOtt die seinen im Creutz vnd leiden nicht vbergeben vnd verlassen / sondern sich jhrer als der seinen hertzlich vnd trewlich annemen vnd für sie sorgen.

Dauon sagt er im 91. Psalmen / Er begeret mein / so wil ich jhm außhelffen / Er kennet meinen Nahmen / so wil ich jhn schützen / Er rufft mich an / so wil ich jhn erhören / Ich bin bey jhm in der Noht / ich wil jhn herauß reissen / etc.

Vnd Jesai. 41. Fürchte dich nicht / ich bin mit dir / Weiche nicht / denn ich bin dein GOtt / ich stercke dich / ich belffe dir auch / ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.

Vnd Jesai 49. Zion spricht / Der HErr hat mein vergessen / der HErr hat mich verlassen / kan auch ein Weib jhres Kindes vergessen / das sie sich nicht erbarme vber den Sohn jhres Leibess vnd ob sie sein vergesse / wil ich doch dein nicht vergessen. Siehe / in die Hende habe ich dich gezeichnet / vnd deine Mawren sind jmmerdar für mir.

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                     trewlich annimbt / also / das den Paulus erger helt / als einen Heyden der
                     solchs nicht thut. Also wil GOtt die seinen im Creutz vnd leiden nicht vbergeben
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[0009] Darumb sagt Salom. Proverb. 3. welches auch die Epistel zun Hebr. 12. wiederholet / vnd noch weiter außstreichet. Mein Kind verwirff nicht die Zucht des HErrn / vnd sey nicht vngedültig vber seiner Straff / denn welchen der HErr liebet den straffet er / vnd hat wolgefallen an jhm / wie ein Vater am Sohn. Vnd Item. 31. Da GOtt den Ephraim gezüchtiget hat / wie ein geil Kalb / vnd er sich bekeret spricht GOtt / Ist nicht Ephraim mein tewrer Sohn / vnd mein trawtes Kind / darumb bricht mir mein Hertz gegen jhm / das ich mich seiner erbarmen muß. Bleibet also GOtt vnser Vater / vnd wir seine Haußgenossen vnd liebe Kinder einen weg als den andern / ob er vns schon hart mit nimpt vnd plaget. Zum Andern / haben die Wort auch diesen Trost hinder sich / das / weil wir GOttes Hauß sind / so wil er auch in diesem Leben vber vns halten / wie sonsten ein ehrlicher Man vber seinem Hause / Kinder vnd Gesinde helt / vnd sich jhrer trewlich annimbt / also / das den Paulus erger helt / als einen Heyden der solchs nicht thut. Also wil GOtt die seinen im Creutz vnd leiden nicht vbergeben vnd verlassen / sondern sich jhrer als der seinen hertzlich vnd trewlich annemen vnd für sie sorgen. Dauon sagt er im 91. Psalmen / Er begeret mein / so wil ich jhm außhelffen / Er kennet meinen Nahmen / so wil ich jhn schützen / Er rufft mich an / so wil ich jhn erhören / Ich bin bey jhm in der Noht / ich wil jhn herauß reissen / etc. Vnd Jesai. 41. Fürchte dich nicht / ich bin mit dir / Weiche nicht / denn ich bin dein GOtt / ich stercke dich / ich belffe dir auch / ich erhalte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Vnd Jesai 49. Zion spricht / Der HErr hat mein vergessen / der HErr hat mich verlassen / kan auch ein Weib jhres Kindes vergessen / das sie sich nicht erbarme vber den Sohn jhres Leibess vnd ob sie sein vergesse / wil ich doch dein nicht vergessen. Siehe / in die Hende habe ich dich gezeichnet / vnd deine Mawren sind jmmerdar für mir.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey der Begrebniß Weiland des ... Herrn Heinrich Julii des Jüngern/ [...]. Heinrichstadt, 1606, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1606/9>, abgerufen am 23.11.2024.