Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey der Begrebniß Weiland des ... Herrn Heinrich Julii des Jüngern/ [...]. Heinrichstadt, 1606.

Bild:
<< vorherige Seite

Matth. 16. spricht Christus / Wer da wil mein Jünger sein / der verleugne sich selber / vnd nehme sein Creutz auff / vnd folge mir nach.

Paulus vnd Barnadas stercken Act. 14. die Seelen der Jünger / vnd sagen jhnen / wir müssen durch viel Trübsalins Reich GOttes gehen. Vnd 2. Tim. 3. spricht Paulus / Alle die da Gottselig leben wollen in Christo / müssen Verfolgung leiden. Solches zeugen die Historien der Heiligen.

Die Ertz Veter die GOtt so lieb vnd werd gehalten / das er selber mit jhnen geredet / sind nicht allezeit in Rosen gesessen / sondern die aller grösseste Merterer gewesen. Das ist auch begegnet den heiligen Königen / den Propheten / den Aposteln / vnd andern Gleudigen. So gehet es noch heutiges Tages den Frommen. Vnd hat GOtt dessen viel vrsach / dauon zu andern zeiten gesagt wird. Aber vnter andern ist diß die fürnembste dauon Paulus 1. Cor. 11. schreibet / Wenn wir gerichtet werden / so werden wir vom HErrn gezüchtiget / auff das wir nicht mit der Welt verdambt werden.

Das sol vns nun dazu dienen / das wir vns daran nicht ergern / vnd von wegen vieler Anfechtunge / Creutzes vnd leidens niemand freuentlich verdammen / denn damit verdammen wir alle Kinder GOttes / wie Assaph im 73. Psalm sagt.

Vnd wir selber sollen deswegen nicht Gottloß werden / oder verzagen / sondern vns mit Gedult in die sache ergeben / vnd gleich ein Sprichwort auß diesem Spruch machen / das Gerichte fange an am Hause GOttes / wie denn Petrus diesen Spruch auß dem Propheten genommen hat Jerem. 25. An dem Hauß das nach meinem Namen genennet ist / fange ich an zu plagen. Vnd Ezech. 9. Fang aber an (zuschlagen / spricht Gott) an meinem Heiligthumb.

Zum Andern geben vns diese Wort Petri viel faltigen Trost.

Der Erste ist / wenn wir schon leiden / thue es vns doch keinen schaden / vnd sol es vns keine schwere Gedancken machen / sondern wir sind einen weg als den andern / das Hauß GOttes / Das ist / er helt vns für seine Haußgenossen vnd liebe Kinder.

Matth. 16. spricht Christus / Wer da wil mein Jünger sein / der verleugne sich selber / vnd nehme sein Creutz auff / vnd folge mir nach.

Paulus vnd Barnadas stercken Act. 14. die Seelen der Jünger / vnd sagen jhnen / wir müssen durch viel Trübsalins Reich GOttes gehen. Vnd 2. Tim. 3. spricht Paulus / Alle die da Gottselig leben wollen in Christo / müssen Verfolgung leiden. Solches zeugen die Historien der Heiligen.

Die Ertz Veter die GOtt so lieb vnd werd gehalten / das er selber mit jhnen geredet / sind nicht allezeit in Rosen gesessen / sondern die aller grösseste Merterer gewesen. Das ist auch begegnet den heiligen Königen / den Propheten / den Aposteln / vnd andern Gleudigen. So gehet es noch heutiges Tages den Frommen. Vnd hat GOtt dessen viel vrsach / dauon zu andern zeiten gesagt wird. Aber vnter andern ist diß die fürnembste dauon Paulus 1. Cor. 11. schreibet / Wenn wir gerichtet werden / so werden wir vom HErrn gezüchtiget / auff das wir nicht mit der Welt verdambt werden.

Das sol vns nun dazu dienen / das wir vns daran nicht ergern / vnd von wegen vieler Anfechtunge / Creutzes vnd leidens niemand freuentlich verdammen / denn damit verdammen wir alle Kinder GOttes / wie Assaph im 73. Psalm sagt.

Vnd wir selber sollen deswegen nicht Gottloß werden / oder verzagen / sondern vns mit Gedult in die sache ergeben / vnd gleich ein Sprichwort auß diesem Spruch machen / das Gerichte fange an am Hause GOttes / wie denn Petrus diesen Spruch auß dem Propheten genommen hat Jerem. 25. An dem Hauß das nach meinem Namen genennet ist / fange ich an zu plagen. Vnd Ezech. 9. Fang aber an (zuschlagen / spricht Gott) an meinem Heiligthumb.

Zum Andern geben vns diese Wort Petri viel faltigen Trost.

Der Erste ist / wenn wir schon leiden / thue es vns doch keinen schaden / vnd sol es vns keine schwere Gedancken machen / sondern wir sind einen weg als den andern / das Hauß GOttes / Das ist / er helt vns für seine Haußgenossen vnd liebe Kinder.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0008"/>
Matth. 16. spricht Christus / Wer da wil mein Jünger sein / der verleugne
                     sich selber / vnd nehme sein Creutz auff / vnd folge mir nach.</p>
        <p>Paulus vnd Barnadas stercken Act. 14. die Seelen der Jünger / vnd sagen jhnen /
                     wir müssen durch viel Trübsalins Reich GOttes gehen. Vnd 2. Tim. 3. spricht
                     Paulus / Alle die da Gottselig leben wollen in Christo / müssen Verfolgung
                     leiden. Solches zeugen die Historien der Heiligen.</p>
        <p>Die Ertz Veter die GOtt so lieb vnd werd gehalten / das er selber mit jhnen
                     geredet / sind nicht allezeit in Rosen gesessen / sondern die aller grösseste
                     Merterer gewesen. Das ist auch begegnet den heiligen Königen / den Propheten /
                     den Aposteln / vnd andern Gleudigen. So gehet es noch heutiges Tages den
                     Frommen. Vnd hat GOtt dessen viel vrsach / dauon zu andern zeiten gesagt wird.
                     Aber vnter andern ist diß die fürnembste dauon Paulus 1. Cor. 11. schreibet /
                     Wenn wir gerichtet werden / so werden wir vom HErrn gezüchtiget / auff das wir
                     nicht mit der Welt verdambt werden.</p>
        <p>Das sol vns nun dazu dienen / das wir vns daran nicht ergern / vnd von wegen
                     vieler Anfechtunge / Creutzes vnd leidens niemand freuentlich verdammen / denn
                     damit verdammen wir alle Kinder GOttes / wie Assaph im 73. Psalm sagt.</p>
        <p>Vnd wir selber sollen deswegen nicht Gottloß werden / oder verzagen / sondern vns
                     mit Gedult in die sache ergeben / vnd gleich ein Sprichwort auß diesem Spruch
                     machen / das Gerichte fange an am Hause GOttes / wie denn Petrus diesen Spruch
                     auß dem Propheten genommen hat Jerem. 25. An dem Hauß das nach meinem Namen
                     genennet ist / fange ich an zu plagen. Vnd Ezech. 9. Fang aber an (zuschlagen /
                     spricht Gott) an meinem Heiligthumb.</p>
        <p>Zum Andern geben vns diese Wort Petri viel faltigen Trost.</p>
        <p>Der Erste ist / wenn wir schon leiden / thue es vns doch keinen schaden / vnd sol
                     es vns keine schwere Gedancken machen / sondern wir sind einen weg als den
                     andern / das Hauß GOttes / Das ist / er helt vns für seine Haußgenossen vnd
                     liebe Kinder.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0008] Matth. 16. spricht Christus / Wer da wil mein Jünger sein / der verleugne sich selber / vnd nehme sein Creutz auff / vnd folge mir nach. Paulus vnd Barnadas stercken Act. 14. die Seelen der Jünger / vnd sagen jhnen / wir müssen durch viel Trübsalins Reich GOttes gehen. Vnd 2. Tim. 3. spricht Paulus / Alle die da Gottselig leben wollen in Christo / müssen Verfolgung leiden. Solches zeugen die Historien der Heiligen. Die Ertz Veter die GOtt so lieb vnd werd gehalten / das er selber mit jhnen geredet / sind nicht allezeit in Rosen gesessen / sondern die aller grösseste Merterer gewesen. Das ist auch begegnet den heiligen Königen / den Propheten / den Aposteln / vnd andern Gleudigen. So gehet es noch heutiges Tages den Frommen. Vnd hat GOtt dessen viel vrsach / dauon zu andern zeiten gesagt wird. Aber vnter andern ist diß die fürnembste dauon Paulus 1. Cor. 11. schreibet / Wenn wir gerichtet werden / so werden wir vom HErrn gezüchtiget / auff das wir nicht mit der Welt verdambt werden. Das sol vns nun dazu dienen / das wir vns daran nicht ergern / vnd von wegen vieler Anfechtunge / Creutzes vnd leidens niemand freuentlich verdammen / denn damit verdammen wir alle Kinder GOttes / wie Assaph im 73. Psalm sagt. Vnd wir selber sollen deswegen nicht Gottloß werden / oder verzagen / sondern vns mit Gedult in die sache ergeben / vnd gleich ein Sprichwort auß diesem Spruch machen / das Gerichte fange an am Hause GOttes / wie denn Petrus diesen Spruch auß dem Propheten genommen hat Jerem. 25. An dem Hauß das nach meinem Namen genennet ist / fange ich an zu plagen. Vnd Ezech. 9. Fang aber an (zuschlagen / spricht Gott) an meinem Heiligthumb. Zum Andern geben vns diese Wort Petri viel faltigen Trost. Der Erste ist / wenn wir schon leiden / thue es vns doch keinen schaden / vnd sol es vns keine schwere Gedancken machen / sondern wir sind einen weg als den andern / das Hauß GOttes / Das ist / er helt vns für seine Haußgenossen vnd liebe Kinder.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1606
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1606/8
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey der Begrebniß Weiland des ... Herrn Heinrich Julii des Jüngern/ [...]. Heinrichstadt, 1606, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1606/8>, abgerufen am 28.03.2024.