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Sattler, Basilius: Ein Predige: Gethan bey der Begrebnis/ Des Ehrwürdigen ... Petri Abten des Closters Riddageßhaussen. Wolfenbüttel, 1615.

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Nun taugt es durchaus nicht / daß man mit den Begrebnissen Prangen wil: Denn das ist GOttes Straff / daß wir sterben vnd zur Erden werden müssen. Stehet derowegen das Prangen bey keinem ding so vbel als beim Bedräbnis / vnnd ist eben / wie ich wol ehe gesagt / als wenn ein Dieb mit dem Strick oder Ruten / oder ein Mörder mit dem Rat / oder ein Todschleger mit des Nachrichters Schwert Prangen wolte. Darumb sol das Begrebnis nicht geschehen das man damit Prange. Wie man denn auch darumb nicht die Todten ehrlich begrebt / als wenn jhnen etwas damit gedienet wehre / dann wie der Baum felt / so bleibt er liegen / wie GOtt einen Menschen findet / so richtet er jhn / da hilfft kein Leuten / Singen / Predigen / viel weniger Vigilien / Seelmessen oder dergleichen.

Aber wir Christen haben andere Vrsachen / davon zu andern zeiten gesagt wird. Darunter ist die allerfürnembste / daß wir mit solcher ehrlichen beysetzung des menschlichen Leichnams bezeugen vnd anzeigen / daß zwischen einem Menschen der stirbt vnd einem andern Thier / so ein grosser vnterscheid sey / als zwischen Himmel vnd Erden ist. Wie denn Moses von der Schöpffung des Menschen gar herrlich schreibt / daß es Gott mit jhm viel anderst / als andern Thieren gehalten / da heist er nur die Erden allerley Thier herfürbringen / daß geschicht. Aber vom Menschen sagt er / last vns Menschen machen / ein Bild das vns gleich sey. Er richtets auch ins Werck wie Moses sagt: GOTt schuff den Menschen jhm zum Bilde / zum Bilde GOttes schuff er jhn. Vnnd im 2. Capittel wird gesagt / daß GOtt dem Menschen einen lebendigen Athem eingeblasen habe / daß er den andern Thieren nicht gethan.

Ob nun wol der Mensch gesündiget / hat sich doch GOTT wiederumb vber jhn erbarmet / vnnd jhn thewr

Nun taugt es durchaus nicht / daß man mit den Begrebnissen Prangen wil: Denn das ist GOttes Straff / daß wir sterben vnd zur Erden werden müssen. Stehet derowegen das Prangen bey keinem ding so vbel als beim Bedräbnis / vnnd ist eben / wie ich wol ehe gesagt / als wenn ein Dieb mit dem Strick oder Ruten / oder ein Mörder mit dem Rat / oder ein Todschleger mit des Nachrichters Schwert Prangen wolte. Darumb sol das Begrebnis nicht geschehen das man damit Prange. Wie man denn auch darumb nicht die Todten ehrlich begrebt / als wenn jhnen etwas damit gedienet wehre / dann wie der Baum felt / so bleibt er liegen / wie GOtt einen Menschen findet / so richtet er jhn / da hilfft kein Leuten / Singen / Predigen / viel weniger Vigilien / Seelmessen oder dergleichen.

Aber wir Christen haben andere Vrsachen / davon zu andern zeiten gesagt wird. Darunter ist die allerfürnembste / daß wir mit solcher ehrlichen beysetzung des menschlichen Leichnams bezeugen vnd anzeigen / daß zwischen einem Menschen der stirbt vnd einem andern Thier / so ein grosser vnterscheid sey / als zwischen Himmel vnd Erden ist. Wie denn Moses von der Schöpffung des Menschen gar herrlich schreibt / daß es Gott mit jhm viel anderst / als andern Thieren gehalten / da heist er nur die Erden allerley Thier herfürbringen / daß geschicht. Aber vom Menschen sagt er / last vns Menschen machen / ein Bild das vns gleich sey. Er richtets auch ins Werck wie Moses sagt: GOTt schuff den Menschen jhm zum Bilde / zum Bilde GOttes schuff er jhn. Vnnd im 2. Capittel wird gesagt / daß GOtt dem Menschen einen lebendigen Athem eingeblasen habe / daß er den andern Thieren nicht gethan.

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[0021] Nun taugt es durchaus nicht / daß man mit den Begrebnissen Prangen wil: Denn das ist GOttes Straff / daß wir sterben vnd zur Erden werden müssen. Stehet derowegen das Prangen bey keinem ding so vbel als beim Bedräbnis / vnnd ist eben / wie ich wol ehe gesagt / als wenn ein Dieb mit dem Strick oder Ruten / oder ein Mörder mit dem Rat / oder ein Todschleger mit des Nachrichters Schwert Prangen wolte. Darumb sol das Begrebnis nicht geschehen das man damit Prange. Wie man denn auch darumb nicht die Todten ehrlich begrebt / als wenn jhnen etwas damit gedienet wehre / dann wie der Baum felt / so bleibt er liegen / wie GOtt einen Menschen findet / so richtet er jhn / da hilfft kein Leuten / Singen / Predigen / viel weniger Vigilien / Seelmessen oder dergleichen. Aber wir Christen haben andere Vrsachen / davon zu andern zeiten gesagt wird. Darunter ist die allerfürnembste / daß wir mit solcher ehrlichen beysetzung des menschlichen Leichnams bezeugen vnd anzeigen / daß zwischen einem Menschen der stirbt vnd einem andern Thier / so ein grosser vnterscheid sey / als zwischen Himmel vnd Erden ist. Wie denn Moses von der Schöpffung des Menschen gar herrlich schreibt / daß es Gott mit jhm viel anderst / als andern Thieren gehalten / da heist er nur die Erden allerley Thier herfürbringen / daß geschicht. Aber vom Menschen sagt er / last vns Menschen machen / ein Bild das vns gleich sey. Er richtets auch ins Werck wie Moses sagt: GOTt schuff den Menschen jhm zum Bilde / zum Bilde GOttes schuff er jhn. Vnnd im 2. Capittel wird gesagt / daß GOtt dem Menschen einen lebendigen Athem eingeblasen habe / daß er den andern Thieren nicht gethan. Ob nun wol der Mensch gesündiget / hat sich doch GOTT wiederumb vber jhn erbarmet / vnnd jhn thewr

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Predige: Gethan bey der Begrebnis/ Des Ehrwürdigen ... Petri Abten des Closters Riddageßhaussen. Wolfenbüttel, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predige_1615/21>, abgerufen am 24.11.2024.