Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595.dieses leben ein jemmerlich elend leben / sonderlich frommen / die mit dem Teuffel vnd der Welt in stetem kampff stehen / würde also / manches leidens gefahr vnd anfechtung halben / einem frommen Hertzen fast bedencklich widerumb zu einem solchen leben auffzustehen. Darumb saget hie Hiob / er werde bey Gott sein. Das mangelt vns armen menschen in diesem leben. Denn von Gott haben wir mehr nicht in dieser Welt / als das wir jhn im wort als in einem spiegel erkennen / vnd Trost dauon im Hertzen befinden vnd fülen 1. Cor. 13. Wissen auch das wir sein Tempel sein darinn er wonet. Aber wir sind nicht also bey jhm / das wir jhn von angesicht zu angesicht anschawen. Nach diesem leben aber / wenn wir von den Todten aufferstehen / werden wir jhn / vnd zwar mit verklertem leib von angesicht zu angesicht anschawen. Das wird vnser seligkeit sein / das wir aus diesem jammerthal zu Gott versetzt werden in den Himmel / vnd werden jhn als vnsern gnedigen Vater anschawen / da wird Gott vns sich selber vnd also alle seine Güter mitheilen / Ja er wird alles in allen sein. Da werden wir weder essen / trincken / kleider oder einige lust begeren / sonder an Gott werden wir alles gnug haben. Der wird alles sein in dieses leben ein jemmerlich elend leben / sonderlich frommen / die mit dem Teuffel vnd der Welt in stetem kampff stehen / würde also / manches leidens gefahr vnd anfechtung halben / einem frommen Hertzen fast bedencklich widerumb zu einem solchen leben auffzustehen. Darumb saget hie Hiob / er werde bey Gott sein. Das mangelt vns armen menschen in diesem leben. Denn von Gott haben wir mehr nicht in dieser Welt / als das wir jhn im wort als in einem spiegel erkennen / vnd Trost dauon im Hertzen befinden vnd fülen 1. Cor. 13. Wissen auch das wir sein Tempel sein darinn er wonet. Aber wir sind nicht also bey jhm / das wir jhn von angesicht zu angesicht anschawen. Nach diesem leben aber / wenn wir von den Todten aufferstehen / werden wir jhn / vnd zwar mit verklertem leib von angesicht zu angesicht anschawen. Das wird vnser seligkeit sein / das wir aus diesem jammerthal zu Gott versetzt werden in den Himmel / vnd werden jhn als vnsern gnedigen Vater anschawen / da wird Gott vns sich selber vnd also alle seine Güter mitheilen / Ja er wird alles in allẽ sein. Da werdẽ wir weder essen / trinckẽ / kleider oder einige lust begerẽ / sonder an Gott werdẽ wir alles gnug habẽ. Der wird alles sein in <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0038"/> dieses leben ein jemmerlich elend leben / sonderlich frommen / die mit dem Teuffel vnd der Welt in stetem kampff stehen / würde also / manches leidens gefahr vnd anfechtung halben / einem frommen Hertzen fast bedencklich widerumb zu einem solchen leben auffzustehen.</p> <p>Darumb saget hie Hiob / er werde bey Gott sein. Das mangelt vns armen menschen in diesem leben. Denn von Gott haben wir mehr nicht in dieser Welt / als das wir jhn im wort als in einem spiegel erkennen / vnd Trost dauon im Hertzen befinden vnd fülen 1. Cor. 13. Wissen auch das wir sein Tempel sein darinn er wonet. Aber wir sind nicht also bey jhm / das wir jhn von angesicht zu angesicht anschawen. Nach diesem leben aber / wenn wir von den Todten aufferstehen / werden wir jhn / vnd zwar mit verklertem leib von angesicht zu angesicht anschawen.</p> <p>Das wird vnser seligkeit sein / das wir aus diesem jammerthal zu Gott versetzt werden in den Himmel / vnd werden jhn als vnsern gnedigen Vater anschawen / da wird Gott vns sich selber vnd also alle seine Güter mitheilen / Ja er wird alles in allẽ sein. Da werdẽ wir weder essen / trinckẽ / kleider oder einige lust begerẽ / sonder an Gott werdẽ wir alles gnug habẽ. Der wird alles sein in </p> </div> </body> </text> </TEI> [0038]
dieses leben ein jemmerlich elend leben / sonderlich frommen / die mit dem Teuffel vnd der Welt in stetem kampff stehen / würde also / manches leidens gefahr vnd anfechtung halben / einem frommen Hertzen fast bedencklich widerumb zu einem solchen leben auffzustehen.
Darumb saget hie Hiob / er werde bey Gott sein. Das mangelt vns armen menschen in diesem leben. Denn von Gott haben wir mehr nicht in dieser Welt / als das wir jhn im wort als in einem spiegel erkennen / vnd Trost dauon im Hertzen befinden vnd fülen 1. Cor. 13. Wissen auch das wir sein Tempel sein darinn er wonet. Aber wir sind nicht also bey jhm / das wir jhn von angesicht zu angesicht anschawen. Nach diesem leben aber / wenn wir von den Todten aufferstehen / werden wir jhn / vnd zwar mit verklertem leib von angesicht zu angesicht anschawen.
Das wird vnser seligkeit sein / das wir aus diesem jammerthal zu Gott versetzt werden in den Himmel / vnd werden jhn als vnsern gnedigen Vater anschawen / da wird Gott vns sich selber vnd also alle seine Güter mitheilen / Ja er wird alles in allẽ sein. Da werdẽ wir weder essen / trinckẽ / kleider oder einige lust begerẽ / sonder an Gott werdẽ wir alles gnug habẽ. Der wird alles sein in
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595/38>, abgerufen am 01.04.2023. |