Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595.

Bild:
<< vorherige Seite

Damit liebe Christen / tröstet euch auch in ewerm leiden / vnd sonderlich in Todtes nöten / da es / Traun / einen Menschen sawr ankompt / das er diese schöne Welt mit allen jren gütern / Item Weib Kinder ja auch das leben / das lieb ist / verlassen muß / da sich leib vnd Seel scheiden / vnd wir nicht sehen / wo die Seele bleibt / wir sehen aber für augen an andern leuten / das vnser leib so jemmerlich verrottet vnd verweset / vnd gar zu Erden wird.

Nun ist zwar das albereit ein grosser Trost / das wir wissen in dieser Welt / das wir einen gnedigen Gott haben / der vns die Sünde Vergibt / vnd wir also für seinem Zorn vnd Gericht vns nicht fürchten dürffen. Aber der Trost gehet vor / vnd ist viel gewaltiger / das nicht allein die Seel vnsterblich / vnd in der Hand des HERRN ist / sonder das auch Gott beschlossen hat / er wölle die Todten wider aufferwecken / Vnd vns denselben leib / der sich hat leiden müssen in dieser Welt / wenn er verwesen ist / wider geben / vnd also leib vnd Seel wider zusamen bringen.

Solchen seinen Rhat hat vns Gott in seinem Wort offenbaret / wie E L. sonsten höret. Der Prophet Daniel am 12. Schreibet / viel so vnder der Erden schlaffen liegen / werden auffwa-

Damit liebe Christen / tröstet euch auch in ewerm leiden / vnd sonderlich in Todtes nöten / da es / Traun / einen Menschen sawr ankompt / das er diese schöne Welt mit allen jren gütern / Item Weib Kinder ja auch das leben / das lieb ist / verlassen muß / da sich leib vnd Seel scheiden / vnd wir nicht sehen / wo die Seele bleibt / wir sehen aber für augen an andern leuten / das vnser leib so jemmerlich verrottet vnd verweset / vnd gar zu Erden wird.

Nun ist zwar das albereit ein grosser Trost / das wir wissen in dieser Welt / das wir einen gnedigen Gott haben / der vns die Sünde Vergibt / vnd wir also für seinem Zorn vnd Gericht vns nicht fürchten dürffen. Aber der Trost gehet vor / vnd ist viel gewaltiger / das nicht allein die Seel vnsterblich / vnd in der Hand des HERRN ist / sonder das auch Gott beschlossen hat / er wölle die Todten wider aufferwecken / Vnd vns denselben leib / der sich hat leiden müssen in dieser Welt / wenn er verwesen ist / wider geben / vnd also leib vnd Seel wider zusamen bringen.

Solchen seinen Rhat hat vns Gott in seinem Wort offenbaret / wie E L. sonsten höret. Der Prophet Daniel am 12. Schreibet / viel so vnder der Erden schlaffen liegen / werden auffwa-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0035"/>
        <p>Damit liebe Christen / tröstet euch auch in ewerm leiden / vnd sonderlich in
                     Todtes nöten / da es / Traun / einen Menschen sawr ankompt / das er diese schöne
                     Welt mit allen jren gütern / Item Weib Kinder ja auch das leben / das lieb ist /
                     verlassen muß / da sich leib vnd Seel scheiden / vnd wir nicht sehen / wo die
                     Seele bleibt / wir sehen aber für augen an andern leuten / das vnser leib so
                     jemmerlich verrottet vnd verweset / vnd gar zu Erden wird.</p>
        <p>Nun ist zwar das albereit ein grosser Trost / das wir wissen in dieser Welt / das
                     wir einen gnedigen Gott haben / der vns die Sünde Vergibt / vnd wir also für
                     seinem Zorn vnd Gericht vns nicht fürchten dürffen. Aber der Trost gehet vor /
                     vnd ist viel gewaltiger / das nicht allein die Seel vnsterblich / vnd in der
                     Hand des HERRN ist / sonder das auch Gott beschlossen hat / er wölle die Todten
                     wider aufferwecken / Vnd vns denselben leib / der sich hat leiden müssen in
                     dieser Welt / wenn er verwesen ist / wider geben / vnd also leib vnd Seel wider
                     zusamen bringen.</p>
        <p>Solchen seinen Rhat hat vns Gott in seinem Wort offenbaret / wie E L. sonsten
                     höret. Der Prophet Daniel am 12. Schreibet / viel so vnder der Erden schlaffen
                     liegen / werden auffwa-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0035] Damit liebe Christen / tröstet euch auch in ewerm leiden / vnd sonderlich in Todtes nöten / da es / Traun / einen Menschen sawr ankompt / das er diese schöne Welt mit allen jren gütern / Item Weib Kinder ja auch das leben / das lieb ist / verlassen muß / da sich leib vnd Seel scheiden / vnd wir nicht sehen / wo die Seele bleibt / wir sehen aber für augen an andern leuten / das vnser leib so jemmerlich verrottet vnd verweset / vnd gar zu Erden wird. Nun ist zwar das albereit ein grosser Trost / das wir wissen in dieser Welt / das wir einen gnedigen Gott haben / der vns die Sünde Vergibt / vnd wir also für seinem Zorn vnd Gericht vns nicht fürchten dürffen. Aber der Trost gehet vor / vnd ist viel gewaltiger / das nicht allein die Seel vnsterblich / vnd in der Hand des HERRN ist / sonder das auch Gott beschlossen hat / er wölle die Todten wider aufferwecken / Vnd vns denselben leib / der sich hat leiden müssen in dieser Welt / wenn er verwesen ist / wider geben / vnd also leib vnd Seel wider zusamen bringen. Solchen seinen Rhat hat vns Gott in seinem Wort offenbaret / wie E L. sonsten höret. Der Prophet Daniel am 12. Schreibet / viel so vnder der Erden schlaffen liegen / werden auffwa-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595/35
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595/35>, abgerufen am 24.11.2024.