Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595.der Apostel Paulus / Roman. 4. Er hat gegleubet auff hoffnung / da nicht zu hoffen war / auff das er würde ein Vater vieler Heiden / Wie denn zu jhme gesagt war / Also sol dein Same sein. Vnd er ward nicht schwach im Glauben / Sahe auch nicht an seinen eigen Leib / welcher schon erstorben war / weil er fast Hundert Järig war / Auch nicht den erstorbenen Leib der Sara / Denn er zweiffelt nicht an der Verheissung GOttes durch Vnglauben / Sondern ward starck im Glauben / vnd gab GOtt die Ehr / vnd wusst auffs aller gewissest / das / was GOtt verheisset / das kan er auch thun. So thut jhme Dauid in seiner tieffen noth / Psalm. 130. Ich harre des HERRN / Das ist / Ich weis / das er mir aus dieser meiner noth helffen wird / vnd ich hoffe auff sein Wort. Ein solchen spiegel des Glaubens haben wir an viel Personen im Newen Testament / als an Maria / die ob es jr schon seltzam ist / es auch mit jrer vernunfft nicht fassen kan / das sie durch Gottes vberschattung ohn beywohnung eines Mannes mit dem Sohn GOttes schwanger werden / vnd jhn in die Welt geberen soll / so zweiffelt sie doch nicht daran / sondern helt sich an das Wort des Engels / vnd spricht / Sihe / ich bin des HERRN Magd / mir geschehe wie du gesagt hast. Also sagt der Heidnisch Heuptman zu Capernaum der Apostel Paulus / Roman. 4. Er hat gegleubet auff hoffnung / da nicht zu hoffen war / auff das er würde ein Vater vieler Heiden / Wie denn zu jhme gesagt war / Also sol dein Same sein. Vnd er ward nicht schwach im Glauben / Sahe auch nicht an seinen eigen Leib / welcher schon erstorben war / weil er fast Hundert Järig war / Auch nicht den erstorbenen Leib der Sara / Denn er zweiffelt nicht an der Verheissung GOttes durch Vnglauben / Sondern ward starck im Glauben / vnd gab GOtt die Ehr / vnd wusst auffs aller gewissest / das / was GOtt verheisset / das kan er auch thun. So thut jhme Dauid in seiner tieffen noth / Psalm. 130. Ich harre des HERRN / Das ist / Ich weis / das er mir aus dieser meiner noth helffen wird / vnd ich hoffe auff sein Wort. Ein solchen spiegel des Glaubens haben wir an viel Personen im Newen Testament / als an Maria / die ob es jr schon seltzam ist / es auch mit jrer vernunfft nicht fassen kan / das sie durch Gottes vberschattung ohn beywohnung eines Mannes mit dem Sohn GOttes schwanger werden / vnd jhn in die Welt geberen soll / so zweiffelt sie doch nicht daran / sondern helt sich an das Wort des Engels / vnd spricht / Sihe / ich bin des HERRN Magd / mir geschehe wie du gesagt hast. Also sagt der Heidnisch Heuptman zu Capernaum <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0016"/> der Apostel Paulus / Roman. 4. Er hat gegleubet auff hoffnung / da nicht zu hoffen war / auff das er würde ein Vater vieler Heiden / Wie denn zu jhme gesagt war / Also sol dein Same sein. Vnd er ward nicht schwach im Glauben / Sahe auch nicht an seinen eigen Leib / welcher schon erstorben war / weil er fast Hundert Järig war / Auch nicht den erstorbenen Leib der Sara / Denn er zweiffelt nicht an der Verheissung GOttes durch Vnglauben / Sondern ward starck im Glauben / vnd gab GOtt die Ehr / vnd wusst auffs aller gewissest / das / was GOtt verheisset / das kan er auch thun.</p> <p>So thut jhme Dauid in seiner tieffen noth / Psalm. 130. Ich harre des HERRN / Das ist / Ich weis / das er mir aus dieser meiner noth helffen wird / vnd ich hoffe auff sein Wort.</p> <p>Ein solchen spiegel des Glaubens haben wir an viel Personen im Newen Testament / als an Maria / die ob es jr schon seltzam ist / es auch mit jrer vernunfft nicht fassen kan / das sie durch Gottes vberschattung ohn beywohnung eines Mannes mit dem Sohn GOttes schwanger werden / vnd jhn in die Welt geberen soll / so zweiffelt sie doch nicht daran / sondern helt sich an das Wort des Engels / vnd spricht / Sihe / ich bin des HERRN Magd / mir geschehe wie du gesagt hast. Also sagt der Heidnisch Heuptman zu Capernaum </p> </div> </body> </text> </TEI> [0016]
der Apostel Paulus / Roman. 4. Er hat gegleubet auff hoffnung / da nicht zu hoffen war / auff das er würde ein Vater vieler Heiden / Wie denn zu jhme gesagt war / Also sol dein Same sein. Vnd er ward nicht schwach im Glauben / Sahe auch nicht an seinen eigen Leib / welcher schon erstorben war / weil er fast Hundert Järig war / Auch nicht den erstorbenen Leib der Sara / Denn er zweiffelt nicht an der Verheissung GOttes durch Vnglauben / Sondern ward starck im Glauben / vnd gab GOtt die Ehr / vnd wusst auffs aller gewissest / das / was GOtt verheisset / das kan er auch thun.
So thut jhme Dauid in seiner tieffen noth / Psalm. 130. Ich harre des HERRN / Das ist / Ich weis / das er mir aus dieser meiner noth helffen wird / vnd ich hoffe auff sein Wort.
Ein solchen spiegel des Glaubens haben wir an viel Personen im Newen Testament / als an Maria / die ob es jr schon seltzam ist / es auch mit jrer vernunfft nicht fassen kan / das sie durch Gottes vberschattung ohn beywohnung eines Mannes mit dem Sohn GOttes schwanger werden / vnd jhn in die Welt geberen soll / so zweiffelt sie doch nicht daran / sondern helt sich an das Wort des Engels / vnd spricht / Sihe / ich bin des HERRN Magd / mir geschehe wie du gesagt hast. Also sagt der Heidnisch Heuptman zu Capernaum
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Leichpredigt. Gethan bey der Begrebniß des Ehrnuesten vnd Hochgelarten Joachim Gagelman. Wolfenbüttel, 1595, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1595/16>, abgerufen am 16.02.2025. |