Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590.ist kein GOtt / der HErr schawet vom Himmel auff der Menschen Kinder / das er sehe / ob er jemand klug sey / vnd nach Gott frage. Aber sie sind alle abgewichen / vnd allesampt vntüchtig / da ist keiner der guts thue / auch nicht einer. Vnd Ezech. 11. vnd 36. zeuget / wir haben Steinerne Hertzen. Es solte billig einen Menschen bewegen / wenn Gott nicht allein jm predigen lest von seinem Todt / sondern auch teglich etliche hinweg nimpt / vnd jm selbs Kranckheiten / die des Todes Vorboten sein / zuschicket. Aber wir achtens nicht / seins gewonet / vnd wie man sagt / durchgangen / wie ein alt Haus des rauchs / das wir vns daran nicht keren. Eben wie Pharao so verstockt ist / das ob jm schon so viel vnglücks auff einander begegnet / dazu sein erstgebarner Sohn getödtet ist / er es gleichwol nicht achtet / vnd an den Todt nicht gedencket / bis jhm im rothen Meer das Wasser vber dem Kopff zusammen schlecht. Das sehen wir an den Kindern Israel / da schon auff einen tag Core / Dathan vnd Abiran / vnd jhre Rott von der Erden lebendig verschlungen waren / versamlet sich doch bald den folgenden Tag die gantze Gemein / vnd murret wieder Mosen vnd Aaron / Num. 16. Ich meine ja das heist den Todt aus den augen setzen. Eben der arth sein wir auch / das also dißfals an vns nicht nichts zuthun ist / darumb hie Moses klaget: Wer gleubet aber das du so sehr zürnest / vnd wer fürchtet sich sür solchem deinem grimm? Sollen wir aber an vnsern Todt gedencken / vnd denselbigen behertzigen / vnd vns dazu schicken / vnd gefast machen / so mus es GOtt geben / vnd in vns wircken. Darumb Jerem. 31. betet / HERR bekere mich / so werde ich bekeret. Vnd Gott spricht Ezech. 11. er wölle ausschneiden das Steinerne Hertz / vnd wölle ein Fleischern Hertz geben. Darumb da Moses in diesem Psalmen vber die sicherheit vnd verstockung des Menschlichen Hertzen geklaget / wendet er sich durchs Gebet zu Gott vnd spricht (HErr) lehre (du) vns bedencken / das wir sterben müssen. Vnd Dauid ist kein GOtt / der HErr schawet vom Himmel auff der Menschen Kinder / das er sehe / ob er jemand klug sey / vnd nach Gott frage. Aber sie sind alle abgewichen / vnd allesampt vntüchtig / da ist keiner der guts thue / auch nicht einer. Vnd Ezech. 11. vnd 36. zeuget / wir haben Steinerne Hertzen. Es solte billig einen Menschen bewegen / wenn Gott nicht allein jm predigen lest von seinem Todt / sondern auch teglich etliche hinweg nimpt / vnd jm selbs Kranckheiten / die des Todes Vorboten sein / zuschicket. Aber wir achtens nicht / seins gewonet / vnd wie man sagt / durchgangen / wie ein alt Haus des rauchs / das wir vns daran nicht keren. Eben wie Pharao so verstockt ist / das ob jm schon so viel vnglücks auff einander begegnet / dazu sein erstgebarner Sohn getödtet ist / er es gleichwol nicht achtet / vnd an den Todt nicht gedencket / bis jhm im rothen Meer das Wasser vber dem Kopff zusammen schlecht. Das sehen wir an den Kindern Israel / da schon auff einen tag Core / Dathan vnd Abiran / vnd jhre Rott von der Erden lebendig verschlungen waren / versamlet sich doch bald den folgenden Tag die gantze Gemein / vnd murret wieder Mosen vnd Aaron / Num. 16. Ich meine ja das heist den Todt aus den augen setzen. Ebẽ der arth sein wir auch / das also dißfals an vns nicht nichts zuthun ist / darumb hie Moses klaget: Wer gleubet aber das du so sehr zürnest / vnd wer fürchtet sich sür solchem deinem grimm? Sollen wir aber an vnsern Todt gedencken / vnd denselbigen behertzigen / vnd vns dazu schicken / vnd gefast machen / so mus es GOtt geben / vnd in vns wircken. Darumb Jerem. 31. betet / HERR bekere mich / so werde ich bekeret. Vnd Gott spricht Ezech. 11. er wölle ausschneiden das Steinerne Hertz / vnd wölle ein Fleischern Hertz geben. Darumb da Moses in diesem Psalmen vber die sicherheit vnd verstockung des Menschlichen Hertzen geklaget / wendet er sich durchs Gebet zu Gott vnd spricht (HErr) lehre (du) vns bedencken / das wir sterben müssen. Vnd Dauid <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0022"/> ist kein GOtt / der HErr schawet vom Himmel auff der Menschen Kinder / das er sehe / ob er jemand klug sey / vnd nach Gott frage. Aber sie sind alle abgewichen / vnd allesampt vntüchtig / da ist keiner der guts thue / auch nicht einer. Vnd Ezech. 11. vnd 36. zeuget / wir haben Steinerne Hertzen. Es solte billig einen Menschen bewegen / wenn Gott nicht allein jm predigen lest von seinem Todt / sondern auch teglich etliche hinweg nimpt / vnd jm selbs Kranckheiten / die des Todes Vorboten sein / zuschicket. Aber wir achtens nicht / seins gewonet / vnd wie man sagt / durchgangen / wie ein alt Haus des rauchs / das wir vns daran nicht keren. Eben wie Pharao so verstockt ist / das ob jm schon so viel vnglücks auff einander begegnet / dazu sein erstgebarner Sohn getödtet ist / er es gleichwol nicht achtet / vnd an den Todt nicht gedencket / bis jhm im rothen Meer das Wasser vber dem Kopff zusammen schlecht. Das sehen wir an den Kindern Israel / da schon auff einen tag Core / Dathan vnd Abiran / vnd jhre Rott von der Erden lebendig verschlungen waren / versamlet sich doch bald den folgenden Tag die gantze Gemein / vnd murret wieder Mosen vnd Aaron / Num. 16. 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ist kein GOtt / der HErr schawet vom Himmel auff der Menschen Kinder / das er sehe / ob er jemand klug sey / vnd nach Gott frage. Aber sie sind alle abgewichen / vnd allesampt vntüchtig / da ist keiner der guts thue / auch nicht einer. Vnd Ezech. 11. vnd 36. zeuget / wir haben Steinerne Hertzen. Es solte billig einen Menschen bewegen / wenn Gott nicht allein jm predigen lest von seinem Todt / sondern auch teglich etliche hinweg nimpt / vnd jm selbs Kranckheiten / die des Todes Vorboten sein / zuschicket. Aber wir achtens nicht / seins gewonet / vnd wie man sagt / durchgangen / wie ein alt Haus des rauchs / das wir vns daran nicht keren. Eben wie Pharao so verstockt ist / das ob jm schon so viel vnglücks auff einander begegnet / dazu sein erstgebarner Sohn getödtet ist / er es gleichwol nicht achtet / vnd an den Todt nicht gedencket / bis jhm im rothen Meer das Wasser vber dem Kopff zusammen schlecht. Das sehen wir an den Kindern Israel / da schon auff einen tag Core / Dathan vnd Abiran / vnd jhre Rott von der Erden lebendig verschlungen waren / versamlet sich doch bald den folgenden Tag die gantze Gemein / vnd murret wieder Mosen vnd Aaron / Num. 16. Ich meine ja das heist den Todt aus den augen setzen.
Ebẽ der arth sein wir auch / das also dißfals an vns nicht nichts zuthun ist / darumb hie Moses klaget: Wer gleubet aber das du so sehr zürnest / vnd wer fürchtet sich sür solchem deinem grimm?
Sollen wir aber an vnsern Todt gedencken / vnd denselbigen behertzigen / vnd vns dazu schicken / vnd gefast machen / so mus es GOtt geben / vnd in vns wircken. Darumb Jerem. 31. betet / HERR bekere mich / so werde ich bekeret. Vnd Gott spricht Ezech. 11. er wölle ausschneiden das Steinerne Hertz / vnd wölle ein Fleischern Hertz geben. Darumb da Moses in diesem Psalmen vber die sicherheit vnd verstockung des Menschlichen Hertzen geklaget / wendet er sich durchs Gebet zu Gott vnd spricht (HErr) lehre (du) vns bedencken / das wir sterben müssen. Vnd Dauid
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1590/22>, abgerufen am 16.07.2024. |