Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590.

Bild:
<< vorherige Seite

die sich vmb die Weis heit für andern bekümmert / auch derhalben gerhümet sein wöllen / zuletzt bekennen müssen / das sie vnweislich vnd vnfürsichtig gelebet / wie an Socrake / Cicerone / Catone / vnd vielen andern zusehen. Wir aber in der Christlichen Kirchen haben die rechte Weisheit. Denn GOttes Wort vns nachweiset / wie wir vns zum Tod seliglich schicken sollen / das wir vns in ewigkeit keines schadens vnd gefahr zubesorgen haben / nemlich / wir sollen / mit einem Wort zusagen / GOtt fürchten / Das ist / wie im andern Theil angezeiget wird / die Sünde / als des Todes vrsach / erkennen / vnd vns lassen leid sein / vns aber trösten der hülff / die vns GOtt in seinem lieben Sohn Christo Jesu zugesaget hat / vnd in solchem Kindtlichem vertrawen ein newes leben anfangen.

Wer nun also gesinnet ist / das ist ein kluger Mensch / der hat seine sachen auff das trucken gebracht / dem kans nicht feilen / er weis das er einen gnedigen GOtt hat / vnd derowegen jm kein schad widerfaren kan / Er ist des HErrn er lebe oder sterbe / er wird nimmer mehr vmbkommen / niemand kan jhn aus des HERRN Hand reissen / vnd wenn er schon stirbt / wird jhn doch Gott wieder am Jüngsten tag auffwecken / jhm das ewige leben geben / jha auch sein leiden / mühe vnd arbeit / vnd was er guts gethan aus gnaden reichlich belohnen.

Darumb nennet Gottes Wort die rechte Gottsfurcht vnd Gottseligkeit / weisheit / klugheit vnd verstandt in den Psalmen / als Psal. 49. vnd sonderlich in den Sprüchen Salomonis / dieweil ein Mensch der also Gott fürchtet / auff allen zufall / der jm begegnen kan / ja auff den Tod / vnd darauff folgendes Jüngstes Gericht wol gefast vnd verwaret ist.

Ein solcher kluger Mensch ist Dauid / denn dieweil er Gott fürchtet / seine Sünde erkennet / dafür sorget / bey Gott jnniglich vmb gnad ansucht / sich der gnedigen zusag vom Messia (wie sein Testament ausweiset) tröstet / ist er des gewiß / das Gott jm vnd

die sich vmb die Weis heit für andern bekümmert / auch derhalben gerhümet sein wöllen / zuletzt bekennen müssen / das sie vnweislich vnd vnfürsichtig gelebet / wie an Socrake / Cicerone / Catone / vnd vielen andern zusehen. Wir aber in der Christlichen Kirchen haben die rechte Weisheit. Denn GOttes Wort vns nachweiset / wie wir vns zum Tod seliglich schicken sollen / das wir vns in ewigkeit keines schadens vnd gefahr zubesorgen haben / nemlich / wir sollen / mit einem Wort zusagen / GOtt fürchten / Das ist / wie im andern Theil angezeiget wird / die Sünde / als des Todes vrsach / erkennen / vnd vns lassen leid sein / vns aber trösten der hülff / die vns GOtt in seinem lieben Sohn Christo Jesu zugesaget hat / vnd in solchem Kindtlichem vertrawen ein newes leben anfangen.

Wer nun also gesinnet ist / das ist ein kluger Mensch / der hat seine sachen auff das trucken gebracht / dem kans nicht feilen / er weis das er einen gnedigen GOtt hat / vnd derowegen jm kein schad widerfaren kan / Er ist des HErrn er lebe oder sterbe / er wird nimmer mehr vmbkommen / niemand kan jhn aus des HERRN Hand reissen / vnd wenn er schon stirbt / wird jhn doch Gott wieder am Jüngsten tag auffwecken / jhm das ewige leben geben / jha auch sein leiden / mühe vnd arbeit / vnd was er guts gethan aus gnaden reichlich belohnen.

Darumb nennet Gottes Wort die rechte Gottsfurcht vnd Gottseligkeit / weisheit / klugheit vnd verstandt in den Psalmen / als Psal. 49. vnd sonderlich in den Sprüchen Salomonis / dieweil ein Mensch der also Gott fürchtet / auff allen zufall / der jm begegnen kan / ja auff den Tod / vnd darauff folgendes Jüngstes Gericht wol gefast vnd verwaret ist.

Ein solcher kluger Mensch ist Dauid / denn dieweil er Gott fürchtet / seine Sünde erkennet / dafür sorget / bey Gott jnniglich vmb gnad ansucht / sich der gnedigen zusag vom Messia (wie sein Testament ausweiset) tröstet / ist er des gewiß / das Gott jm vnd

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0017"/>
die sich vmb die Weis heit für andern
                     bekümmert / auch derhalben gerhümet sein wöllen / zuletzt bekennen müssen / das
                     sie vnweislich vnd vnfürsichtig gelebet / wie an Socrake / Cicerone / Catone /
                     vnd vielen andern zusehen. Wir aber in der Christlichen Kirchen haben die rechte
                     Weisheit. Denn GOttes Wort vns nachweiset / wie wir vns zum Tod seliglich
                     schicken sollen / das wir vns in ewigkeit keines schadens vnd gefahr zubesorgen
                     haben / nemlich / wir sollen / mit einem Wort zusagen / GOtt fürchten / Das ist
                     / wie im andern Theil angezeiget wird / die Sünde / als des Todes vrsach /
                     erkennen / vnd vns lassen leid sein / vns aber trösten der hülff / die vns GOtt
                     in seinem lieben Sohn Christo Jesu zugesaget hat / vnd in solchem Kindtlichem
                     vertrawen ein newes leben anfangen.</p>
        <p>Wer nun also gesinnet ist / das ist ein kluger Mensch / der hat seine sachen auff
                     das trucken gebracht / dem kans nicht feilen / er weis das er einen gnedigen
                     GOtt hat / vnd derowegen jm kein schad widerfaren kan / Er ist des HErrn er lebe
                     oder sterbe / er wird nimmer mehr vmbkommen / niemand kan jhn aus des HERRN Hand
                     reissen / vnd wenn er schon stirbt / wird jhn doch Gott wieder am Jüngsten tag
                     auffwecken / jhm das ewige leben geben / jha auch sein leiden / mühe vnd arbeit
                     / vnd was er guts gethan aus gnaden reichlich belohnen.</p>
        <p>Darumb nennet Gottes Wort die rechte Gottsfurcht vnd Gottseligkeit / weisheit /
                     klugheit vnd verstandt in den Psalmen / als Psal. 49. vnd sonderlich in den
                     Sprüchen Salomonis / dieweil ein Mensch der also Gott fürchtet / auff allen
                     zufall / der jm begegnen kan / ja auff den Tod / vnd darauff folgendes Jüngstes
                     Gericht wol gefast vnd verwaret ist.</p>
        <p>Ein solcher kluger Mensch ist Dauid / denn dieweil er Gott fürchtet / seine Sünde
                     erkennet / dafür sorget / bey Gott jnniglich vmb gnad ansucht / sich der
                     gnedigen zusag vom Messia (wie sein Testament ausweiset) tröstet / ist er des
                     gewiß / das Gott jm vnd
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0017] die sich vmb die Weis heit für andern bekümmert / auch derhalben gerhümet sein wöllen / zuletzt bekennen müssen / das sie vnweislich vnd vnfürsichtig gelebet / wie an Socrake / Cicerone / Catone / vnd vielen andern zusehen. Wir aber in der Christlichen Kirchen haben die rechte Weisheit. Denn GOttes Wort vns nachweiset / wie wir vns zum Tod seliglich schicken sollen / das wir vns in ewigkeit keines schadens vnd gefahr zubesorgen haben / nemlich / wir sollen / mit einem Wort zusagen / GOtt fürchten / Das ist / wie im andern Theil angezeiget wird / die Sünde / als des Todes vrsach / erkennen / vnd vns lassen leid sein / vns aber trösten der hülff / die vns GOtt in seinem lieben Sohn Christo Jesu zugesaget hat / vnd in solchem Kindtlichem vertrawen ein newes leben anfangen. Wer nun also gesinnet ist / das ist ein kluger Mensch / der hat seine sachen auff das trucken gebracht / dem kans nicht feilen / er weis das er einen gnedigen GOtt hat / vnd derowegen jm kein schad widerfaren kan / Er ist des HErrn er lebe oder sterbe / er wird nimmer mehr vmbkommen / niemand kan jhn aus des HERRN Hand reissen / vnd wenn er schon stirbt / wird jhn doch Gott wieder am Jüngsten tag auffwecken / jhm das ewige leben geben / jha auch sein leiden / mühe vnd arbeit / vnd was er guts gethan aus gnaden reichlich belohnen. Darumb nennet Gottes Wort die rechte Gottsfurcht vnd Gottseligkeit / weisheit / klugheit vnd verstandt in den Psalmen / als Psal. 49. vnd sonderlich in den Sprüchen Salomonis / dieweil ein Mensch der also Gott fürchtet / auff allen zufall / der jm begegnen kan / ja auff den Tod / vnd darauff folgendes Jüngstes Gericht wol gefast vnd verwaret ist. Ein solcher kluger Mensch ist Dauid / denn dieweil er Gott fürchtet / seine Sünde erkennet / dafür sorget / bey Gott jnniglich vmb gnad ansucht / sich der gnedigen zusag vom Messia (wie sein Testament ausweiset) tröstet / ist er des gewiß / das Gott jm vnd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1590
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1590/17
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Christliche Leichpredigt Gethan zu Wolffenbüttel Bey der Begrebnus Weiland des Edlen ... Carl Capaunen von Zwickaw, Heuptmans zu Brunßrode. Wolfenbüttel, 1590, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1590/17>, abgerufen am 26.04.2024.