Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt, Gethan Bey der Begrebnis weiland Der Durchleuchtigen Hochgebornen Fürstin ... Frewlein Sabinæ Catharinæ. Wolfenbüttel, 1590.dienet dem bösen Feind / vnd der Sünden / wie wir (leider) offt thun: Es wird jhm aber leid / es gerewet jhn / vnd er gibt sich bey GOtt durch wahre Busse wieder an / so nimbt er jhn wieder an / wie Jerem. 2. mit dem Exempel eines Manns / der sich vom Weib scheiden lassen / deutlich angezeigt wird. Vnd das thut Gott bey den seinen im leben. Im sterben höret sonst bey Weltlichen Herrn alle Bestallung vnd Besoldung auff. Wenn der Mensch Todt ist / so ist die Bestallung auch Todt / vnd wird Dieners vnd Dienstes bald vergessen. Aber vnsers HERRN GOttes Bestallung gehet weiter. Erstlich auch auff das harte schwere Sterbstündlein / da andere Herrn stehen / wenns wol gerett / vnd allein zusehen / vnd können einem Diener / wie gern sie wolten / nicht helffen. Da hilfft vnser HERR auch im Todt / wie er im 91. Psalm. verheist / Ich bin bey jhm in der noth / Ich wil jhn heraus reissen. Darumb spricht jhn der Schecher / wie auch Stephanus an / da sie jetzt in Todts nöten sein / Luc. 23. Actor. 7. Von diesem herrlichen beystand Gottes kömpt es her / das die Heiligen auch im Todt so getrost sein. Ob ich schon wandert im finstern Thal (oder wie es in seiner Sprach klinget) im Schatten des Tods / fürchte ich doch kein vnglück / denn du bist dienet dem bösen Feind / vnd der Sünden / wie wir (leider) offt thun: Es wird jhm aber leid / es gerewet jhn / vnd er gibt sich bey GOtt durch wahre Busse wieder an / so nimbt er jhn wieder an / wie Jerem. 2. mit dem Exempel eines Manns / der sich vom Weib scheiden lassen / deutlich angezeigt wird. Vnd das thut Gott bey den seinen im leben. Im sterben höret sonst bey Weltlichen Herrn alle Bestallung vnd Besoldung auff. Wenn der Mensch Todt ist / so ist die Bestallung auch Todt / vnd wird Dieners vnd Dienstes bald vergessen. Aber vnsers HERRN GOttes Bestallung gehet weiter. Erstlich auch auff das harte schwere Sterbstündlein / da andere Herrn stehen / wenns wol gerett / vnd allein zusehen / vnd können einem Diener / wie gern sie wolten / nicht helffen. Da hilfft vnser HERR auch im Todt / wie er im 91. Psalm. verheist / Ich bin bey jhm in der noth / Ich wil jhn heraus reissen. Darumb spricht jhn der Schecher / wie auch Stephanus an / da sie jetzt in Todts nöten sein / Luc. 23. Actor. 7. Von diesem herrlichen beystand Gottes kömpt es her / das die Heiligen auch im Todt so getrost sein. Ob ich schon wandert im finstern Thal (oder wie es in seiner Sprach klinget) im Schatten des Tods / fürchte ich doch kein vnglück / denn du bist <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0024"/> dienet dem bösen Feind / vnd der Sünden / wie wir (leider) offt thun: Es wird jhm aber leid / es gerewet jhn / vnd er gibt sich bey GOtt durch wahre Busse wieder an / so nimbt er jhn wieder an / wie Jerem. 2. mit dem Exempel eines Manns / der sich vom Weib scheiden lassen / deutlich angezeigt wird. Vnd das thut Gott bey den seinen im leben.</p> <p>Im sterben höret sonst bey Weltlichen Herrn alle Bestallung vnd Besoldung auff. Wenn der Mensch Todt ist / so ist die Bestallung auch Todt / vnd wird Dieners vnd Dienstes bald vergessen.</p> <p>Aber vnsers HERRN GOttes Bestallung gehet weiter. Erstlich auch auff das harte schwere Sterbstündlein / da andere Herrn stehen / wenns wol gerett / vnd allein zusehen / vnd können einem Diener / wie gern sie wolten / nicht helffen. Da hilfft vnser HERR auch im Todt / wie er im 91. Psalm. verheist / Ich bin bey jhm in der noth / Ich wil jhn heraus reissen. Darumb spricht jhn der Schecher / wie auch Stephanus an / da sie jetzt in Todts nöten sein / Luc. 23. Actor. 7.</p> <p>Von diesem herrlichen beystand Gottes kömpt es her / das die Heiligen auch im Todt so getrost sein. Ob ich schon wandert im finstern Thal (oder wie es in seiner Sprach klinget) im Schatten des Tods / fürchte ich doch kein vnglück / denn du bist </p> </div> </body> </text> </TEI> [0024]
dienet dem bösen Feind / vnd der Sünden / wie wir (leider) offt thun: Es wird jhm aber leid / es gerewet jhn / vnd er gibt sich bey GOtt durch wahre Busse wieder an / so nimbt er jhn wieder an / wie Jerem. 2. mit dem Exempel eines Manns / der sich vom Weib scheiden lassen / deutlich angezeigt wird. Vnd das thut Gott bey den seinen im leben.
Im sterben höret sonst bey Weltlichen Herrn alle Bestallung vnd Besoldung auff. Wenn der Mensch Todt ist / so ist die Bestallung auch Todt / vnd wird Dieners vnd Dienstes bald vergessen.
Aber vnsers HERRN GOttes Bestallung gehet weiter. Erstlich auch auff das harte schwere Sterbstündlein / da andere Herrn stehen / wenns wol gerett / vnd allein zusehen / vnd können einem Diener / wie gern sie wolten / nicht helffen. Da hilfft vnser HERR auch im Todt / wie er im 91. Psalm. verheist / Ich bin bey jhm in der noth / Ich wil jhn heraus reissen. Darumb spricht jhn der Schecher / wie auch Stephanus an / da sie jetzt in Todts nöten sein / Luc. 23. Actor. 7.
Von diesem herrlichen beystand Gottes kömpt es her / das die Heiligen auch im Todt so getrost sein. Ob ich schon wandert im finstern Thal (oder wie es in seiner Sprach klinget) im Schatten des Tods / fürchte ich doch kein vnglück / denn du bist
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt, Gethan Bey der Begrebnis weiland Der Durchleuchtigen Hochgebornen Fürstin ... Frewlein Sabinæ Catharinæ. Wolfenbüttel, 1590, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt2_1590/24>, abgerufen am 16.02.2025. |