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Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt, Gethan Bey der Begrebnis weiland Der Durchleuchtigen Hochgebornen Fürstin ... Frewlein Sabinæ Catharinæ. Wolfenbüttel, 1590.

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bey mir / spricht Dauid Psalm. 23. Wenn man da schon nicht mehr höret / man sihet nicht / man kan nicht mehr reden / der verstandt ist weg / etc. so zeucht der HERR doch die Hand nicht ab. Ja wenn man für grosser schwacheit von sinnen nicht weis / oder vnrecht redt / vbergibt doch GOtt einen Menschen nicht. Hiob redt in grossen schmertzen aus vngedult seltzame Wort / wie in seinem Buch zulesen / Noch heisset jhn GOtt seinen Knecht / cap. 42. vnd schild seine Freunde. Helt doch ein Weltlicher Herr in grosser schwacheit des Heupts seinem Diener etwas zu gut / Solts denn nicht viel mehr vnser Himlischer Vater thun?

Entlich wenn es nun geschehen ist / das Leib vnd Seel sein gescheiden / vnd die Artzt vnd jederman die Handt abziehen / so sein wir gleichwol des HERRN / vnd bezeugets GOtt mit der that. Er nimpt sich der Seelen an / die Engel müssen sie zu recht bringen / Lu: 16. den Leib bewaret er auch / vnd wird nur der Erden zu trewer Hand zuuerwahren geben / Wie der Christlich Poet Prudentius in seinem tröstlichen Grablied singet.

Er bewaret auch all jhr Gebein / Psal. 34. Das sihet man daraus / das er zu Cain sagt / Deines Bruders Blut schreiet zu mir von der Erden.

Vnd wenn wir schon verrottet / vnd verfaulet

bey mir / spricht Dauid Psalm. 23. Wenn man da schon nicht mehr höret / man sihet nicht / man kan nicht mehr reden / der verstandt ist weg / etc. so zeucht der HERR doch die Hand nicht ab. Ja wenn man für grosser schwacheit von sinnen nicht weis / oder vnrecht redt / vbergibt doch GOtt einen Menschen nicht. Hiob redt in grossen schmertzen aus vngedult seltzame Wort / wie in seinem Buch zulesen / Noch heisset jhn GOtt seinen Knecht / cap. 42. vnd schild seine Freunde. Helt doch ein Weltlicher Herr in grosser schwacheit des Heupts seinem Diener etwas zu gut / Solts denn nicht viel mehr vnser Himlischer Vater thun?

Entlich wenn es nun geschehen ist / das Leib vnd Seel sein gescheiden / vnd die Artzt vnd jederman die Handt abziehen / so sein wir gleichwol des HERRN / vnd bezeugets GOtt mit der that. Er nimpt sich der Seelen an / die Engel müssen sie zu recht bringen / Lu: 16. den Leib bewaret er auch / vnd wird nur der Erden zu trewer Hand zuuerwahren geben / Wie der Christlich Poet Prudentius in seinem tröstlichen Grablied singet.

Er bewaret auch all jhr Gebein / Psal. 34. Das sihet man daraus / das er zu Cain sagt / Deines Bruders Blut schreiet zu mir von der Erden.

Vnd wenn wir schon verrottet / vnd verfaulet

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[0025] bey mir / spricht Dauid Psalm. 23. Wenn man da schon nicht mehr höret / man sihet nicht / man kan nicht mehr reden / der verstandt ist weg / etc. so zeucht der HERR doch die Hand nicht ab. Ja wenn man für grosser schwacheit von sinnen nicht weis / oder vnrecht redt / vbergibt doch GOtt einen Menschen nicht. Hiob redt in grossen schmertzen aus vngedult seltzame Wort / wie in seinem Buch zulesen / Noch heisset jhn GOtt seinen Knecht / cap. 42. vnd schild seine Freunde. Helt doch ein Weltlicher Herr in grosser schwacheit des Heupts seinem Diener etwas zu gut / Solts denn nicht viel mehr vnser Himlischer Vater thun? Entlich wenn es nun geschehen ist / das Leib vnd Seel sein gescheiden / vnd die Artzt vnd jederman die Handt abziehen / so sein wir gleichwol des HERRN / vnd bezeugets GOtt mit der that. Er nimpt sich der Seelen an / die Engel müssen sie zu recht bringen / Lu: 16. den Leib bewaret er auch / vnd wird nur der Erden zu trewer Hand zuuerwahren geben / Wie der Christlich Poet Prudentius in seinem tröstlichen Grablied singet. Er bewaret auch all jhr Gebein / Psal. 34. Das sihet man daraus / das er zu Cain sagt / Deines Bruders Blut schreiet zu mir von der Erden. Vnd wenn wir schon verrottet / vnd verfaulet

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt, Gethan Bey der Begrebnis weiland Der Durchleuchtigen Hochgebornen Fürstin ... Frewlein Sabinæ Catharinæ. Wolfenbüttel, 1590, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt2_1590/25>, abgerufen am 28.03.2024.