dis, wenn die ovula, darin die rudimenta femel-c) lae seyn, einer zärteren und schwächeren, die ovula zum sexui masculino aber einer zäheren und stär- ckeren Art sind: so muß folgen, daß der unkräf- tige und geschwächte Same etwa noch wol die schwächern ovula penetrire, aber die stärckeren nicht wol mehr durchdringen kann; weil er da- zu nicht geistreich und kräftig genug ist: mithin läßt sich auch von vorne her und ohne habende Exempel begreiffen, daß bey so geschwächten Naturen eher ein sexus sequior produciret wer- den müsse.
Schlußfolgen aus obigen Lehrsätzen.
MEin Hertzensfreund! Aus diesen 8. Lehrsätzen allein können Sie vernunft- mäßig, wenn sie auch nur ein Heide wären, und ihren allerhöchsten HErrn und Für- sten, den heiligen GOtt nicht kenneten, gnugsam erachten: wie alle Unreinigkeit überhaupt, und namentlich auch die Schändung seines eigenen Leibes anzusehen sey. Weil die Sache aber all- zuviel zu sagen hat, und bey Gemüthern, die schon in der Wollust versuncken sind, eine solche höchst raisonnable Vorstellung mehrentheils wenig ver- mag auszurichten: so will Jhnen aus denselben einige Schlußfolgen anweisen, (wiewol sie selbst mehrere finden können,) darin ich Jhnen, Kraft der hertzlichen Liebe, die mich Jhnen so hoch ver-
bun-
Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
dis, wenn die ovula, darin die rudimenta femel-c) læ ſeyn, einer zaͤrteren und ſchwaͤcheren, die ovula zum ſexui maſculino aber einer zaͤheren und ſtaͤr- ckeren Art ſind: ſo muß folgen, daß der unkraͤf- tige und geſchwaͤchte Same etwa noch wol die ſchwaͤchern ovula penetrire, aber die ſtaͤrckeren nicht wol mehr durchdringen kann; weil er da- zu nicht geiſtreich und kraͤftig genug iſt: mithin laͤßt ſich auch von vorne her und ohne habende Exempel begreiffen, daß bey ſo geſchwaͤchten Naturen eher ein ſexus ſequior produciret wer- den muͤſſe.
Schlußfolgen aus obigen Lehrſaͤtzen.
MEin Hertzensfreund! Aus dieſen 8. Lehrſaͤtzen allein koͤnnen Sie vernunft- maͤßig, wenn ſie auch nur ein Heide waͤren, und ihren allerhoͤchſten HErrn und Fuͤr- ſten, den heiligen GOtt nicht kenneten, gnugſam erachten: wie alle Unreinigkeit uͤberhaupt, und namentlich auch die Schaͤndung ſeines eigenen Leibes anzuſehen ſey. Weil die Sache aber all- zuviel zu ſagen hat, und bey Gemuͤthern, die ſchon in der Wolluſt verſuncken ſind, eine ſolche hoͤchſt raiſonnable Vorſtellung mehrentheils wenig ver- mag auszurichten: ſo will Jhnen aus denſelben einige Schlußfolgen anweiſen, (wiewol ſie ſelbſt mehrere finden koͤnnen,) darin ich Jhnen, Kraft der hertzlichen Liebe, die mich Jhnen ſo hoch ver-
bun-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0083"n="63"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Betracht. der Unreinigkeit.</hi> (<hirendition="#aq">I.</hi> Th.)</fw><lb/>
dis, wenn die <hirendition="#aq">ovula,</hi> darin die <hirendition="#aq">rudimenta femel-</hi><noteplace="right"><hirendition="#aq">c)</hi></note><lb/><hirendition="#aq">læ</hi>ſeyn, einer zaͤrteren und ſchwaͤcheren, die <hirendition="#aq">ovula</hi><lb/>
zum <hirendition="#aq">ſexui maſculino</hi> aber einer zaͤheren und ſtaͤr-<lb/>
ckeren Art ſind: ſo muß folgen, daß der unkraͤf-<lb/>
tige und geſchwaͤchte Same etwa noch wol die<lb/>ſchwaͤchern <hirendition="#aq">ovula</hi> penetrire, aber die ſtaͤrckeren<lb/>
nicht wol mehr durchdringen kann; weil er da-<lb/>
zu nicht geiſtreich und kraͤftig genug iſt: mithin<lb/>
laͤßt ſich auch von vorne her und ohne habende<lb/>
Exempel begreiffen, daß bey ſo geſchwaͤchten<lb/>
Naturen eher ein <hirendition="#aq">ſexus ſequior</hi> produciret wer-<lb/>
den muͤſſe.</p></div></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Schlußfolgen<lb/>
aus obigen Lehrſaͤtzen.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">M</hi>Ein Hertzensfreund! Aus dieſen 8.<lb/>
Lehrſaͤtzen allein koͤnnen Sie vernunft-<lb/>
maͤßig, wenn ſie auch nur ein Heide<lb/>
waͤren, und ihren allerhoͤchſten HErrn und Fuͤr-<lb/>ſten, den heiligen GOtt nicht kenneten, gnugſam<lb/>
erachten: wie alle Unreinigkeit uͤberhaupt, und<lb/>
namentlich auch die Schaͤndung ſeines eigenen<lb/>
Leibes anzuſehen ſey. Weil die Sache aber all-<lb/>
zuviel zu ſagen hat, und bey Gemuͤthern, die ſchon<lb/>
in der Wolluſt verſuncken ſind, eine ſolche hoͤchſt<lb/>
raiſonnable Vorſtellung mehrentheils wenig ver-<lb/>
mag auszurichten: ſo will Jhnen aus denſelben<lb/>
einige Schlußfolgen anweiſen, (wiewol ſie ſelbſt<lb/>
mehrere finden koͤnnen,) darin ich Jhnen, Kraft<lb/>
der hertzlichen Liebe, die mich Jhnen ſo hoch ver-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">bun-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[63/0083]
Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
dis, wenn die ovula, darin die rudimenta femel-
læ ſeyn, einer zaͤrteren und ſchwaͤcheren, die ovula
zum ſexui maſculino aber einer zaͤheren und ſtaͤr-
ckeren Art ſind: ſo muß folgen, daß der unkraͤf-
tige und geſchwaͤchte Same etwa noch wol die
ſchwaͤchern ovula penetrire, aber die ſtaͤrckeren
nicht wol mehr durchdringen kann; weil er da-
zu nicht geiſtreich und kraͤftig genug iſt: mithin
laͤßt ſich auch von vorne her und ohne habende
Exempel begreiffen, daß bey ſo geſchwaͤchten
Naturen eher ein ſexus ſequior produciret wer-
den muͤſſe.
c)
Schlußfolgen
aus obigen Lehrſaͤtzen.
MEin Hertzensfreund! Aus dieſen 8.
Lehrſaͤtzen allein koͤnnen Sie vernunft-
maͤßig, wenn ſie auch nur ein Heide
waͤren, und ihren allerhoͤchſten HErrn und Fuͤr-
ſten, den heiligen GOtt nicht kenneten, gnugſam
erachten: wie alle Unreinigkeit uͤberhaupt, und
namentlich auch die Schaͤndung ſeines eigenen
Leibes anzuſehen ſey. Weil die Sache aber all-
zuviel zu ſagen hat, und bey Gemuͤthern, die ſchon
in der Wolluſt verſuncken ſind, eine ſolche hoͤchſt
raiſonnable Vorſtellung mehrentheils wenig ver-
mag auszurichten: ſo will Jhnen aus denſelben
einige Schlußfolgen anweiſen, (wiewol ſie ſelbſt
mehrere finden koͤnnen,) darin ich Jhnen, Kraft
der hertzlichen Liebe, die mich Jhnen ſo hoch ver-
bun-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/83>, abgerufen am 09.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.