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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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C. 4. Mittel wieder die Unreinigkeit.
ter allezeit in Hulden behalte, damit er den heiligen
Geist nicht gar wieder wegnehme, und der Glaube
aufhöre. 1. Joh. 2, 1. 2. Luc. 22, 32. 2) Noch ernst-
licher wachen und beten, zumahlen die Uebereilun-
gen dich eben so wenig entschuldigen, als einen un-
achtsamen Soldaten. Du solt die Feinde überei-
len, und nicht die Sünde dich. 2. Sam. 3, 24. Esau
und Ruben haben aus Uebereilung die Erstgeburt
verschertzt: ja auch der heilige Moses hat sich wegen
einer Ubereilung des Landes Canaan verlustig ge-
macht, Psalm 106, 32. 33. Das wiederholte Stol-
pern bricht dir zuletzt den Hals. Wer ein oder
zweymal übereilt worden, soll nachgehends ja end-
lich klug seyn; sonst gibt er an den Tag, daß er
nicht wiedergeboren, und daß sein Christenthum ein
Spiegelfechten sey; er wird demnach vom König
als ein arger Schalck zum Halsgericht verurthei-
let werden. Darum ists hohe Zeit, daß du meh-
rern Ernst und Treue in dem geschlossenen Bund
mit GOtt beweisest: wo nicht, so wisse, das aus
vielen kleinen Steinen endlich eine Centnerlast
wird, die dich zur Höllen drücket. 3) Deßhalben
verweile nicht einen Tag länger, den Geist der
Kindschaft, der dich etwa getröstet und in die Hei-
ligkeit GOttes verliebt gemacht, wiederum um sei-
ne unüberwindliche Kraft und Sieg- und Segen-
reiche Regierung zu ersuchen; daß er dir mehrere
Vorsichtigkeit verleihe, damit du doch nicht so gleich
wieder verlierest, was du erarbeitet, und das glo-
riöse Werck der Erneuerung nicht so liederlich al-
lezeit wieder verderbest. Dann, wann wird doch
immermehr das schönste Contrefait des Königes
der Ewigkeiten in dir können erscheinen, wenn du
ihm seine göttliche Arbeit immer wieder mit dem
unreinen Koth der Lüste beschmitzest und besprü-

tzest

C. 4. Mittel wieder die Unreinigkeit.
ter allezeit in Hulden behalte, damit er den heiligen
Geiſt nicht gar wieder wegnehme, und der Glaube
aufhoͤre. 1. Joh. 2, 1. 2. Luc. 22, 32. 2) Noch ernſt-
licher wachen und beten, zumahlen die Uebereilun-
gen dich eben ſo wenig entſchuldigen, als einen un-
achtſamen Soldaten. Du ſolt die Feinde uͤberei-
len, und nicht die Suͤnde dich. 2. Sam. 3, 24. Eſau
und Ruben haben aus Uebereilung die Erſtgeburt
verſchertzt: ja auch der heilige Moſes hat ſich wegen
einer Ubereilung des Landes Canaan verluſtig ge-
macht, Pſalm 106, 32. 33. Das wiederholte Stol-
pern bricht dir zuletzt den Hals. Wer ein oder
zweymal uͤbereilt worden, ſoll nachgehends ja end-
lich klug ſeyn; ſonſt gibt er an den Tag, daß er
nicht wiedergeboren, und daß ſein Chriſtenthum ein
Spiegelfechten ſey; er wird demnach vom Koͤnig
als ein arger Schalck zum Halsgericht verurthei-
let werden. Darum iſts hohe Zeit, daß du meh-
rern Ernſt und Treue in dem geſchloſſenen Bund
mit GOtt beweiſeſt: wo nicht, ſo wiſſe, das aus
vielen kleinen Steinen endlich eine Centnerlaſt
wird, die dich zur Hoͤllen druͤcket. 3) Deßhalben
verweile nicht einen Tag laͤnger, den Geiſt der
Kindſchaft, der dich etwa getroͤſtet und in die Hei-
ligkeit GOttes verliebt gemacht, wiederum um ſei-
ne unuͤberwindliche Kraft und Sieg- und Segen-
reiche Regierung zu erſuchen; daß er dir mehrere
Vorſichtigkeit verleihe, damit du doch nicht ſo gleich
wieder verliereſt, was du erarbeitet, und das glo-
rioͤſe Werck der Erneuerung nicht ſo liederlich al-
lezeit wieder verderbeſt. Dann, wann wird doch
immermehr das ſchoͤnſte Contrefait des Koͤniges
der Ewigkeiten in dir koͤnnen erſcheinen, wenn du
ihm ſeine goͤttliche Arbeit immer wieder mit dem
unreinen Koth der Luͤſte beſchmitzeſt und beſpruͤ-

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[751/0771] C. 4. Mittel wieder die Unreinigkeit. ter allezeit in Hulden behalte, damit er den heiligen Geiſt nicht gar wieder wegnehme, und der Glaube aufhoͤre. 1. Joh. 2, 1. 2. Luc. 22, 32. 2) Noch ernſt- licher wachen und beten, zumahlen die Uebereilun- gen dich eben ſo wenig entſchuldigen, als einen un- achtſamen Soldaten. Du ſolt die Feinde uͤberei- len, und nicht die Suͤnde dich. 2. Sam. 3, 24. Eſau und Ruben haben aus Uebereilung die Erſtgeburt verſchertzt: ja auch der heilige Moſes hat ſich wegen einer Ubereilung des Landes Canaan verluſtig ge- macht, Pſalm 106, 32. 33. Das wiederholte Stol- pern bricht dir zuletzt den Hals. Wer ein oder zweymal uͤbereilt worden, ſoll nachgehends ja end- lich klug ſeyn; ſonſt gibt er an den Tag, daß er nicht wiedergeboren, und daß ſein Chriſtenthum ein Spiegelfechten ſey; er wird demnach vom Koͤnig als ein arger Schalck zum Halsgericht verurthei- let werden. Darum iſts hohe Zeit, daß du meh- rern Ernſt und Treue in dem geſchloſſenen Bund mit GOtt beweiſeſt: wo nicht, ſo wiſſe, das aus vielen kleinen Steinen endlich eine Centnerlaſt wird, die dich zur Hoͤllen druͤcket. 3) Deßhalben verweile nicht einen Tag laͤnger, den Geiſt der Kindſchaft, der dich etwa getroͤſtet und in die Hei- ligkeit GOttes verliebt gemacht, wiederum um ſei- ne unuͤberwindliche Kraft und Sieg- und Segen- reiche Regierung zu erſuchen; daß er dir mehrere Vorſichtigkeit verleihe, damit du doch nicht ſo gleich wieder verliereſt, was du erarbeitet, und das glo- rioͤſe Werck der Erneuerung nicht ſo liederlich al- lezeit wieder verderbeſt. Dann, wann wird doch immermehr das ſchoͤnſte Contrefait des Koͤniges der Ewigkeiten in dir koͤnnen erſcheinen, wenn du ihm ſeine goͤttliche Arbeit immer wieder mit dem unreinen Koth der Luͤſte beſchmitzeſt und beſpruͤ- tzeſt

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 751. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/771>, abgerufen am 22.11.2024.