Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
geschrieben werden, nicht allein wegbleiben, son-
dern auch gantz contraire Wirckungen im Leibe
entstehen. Da man nun als ein vernünftiger
Mensch von einem effect auf seine Ursache noth-
wendig so schliessen muß: illud, quo posito sem-
per ponitur, quo remoto semper removetur
effectus, necessario effectus illius est caussa,

(dasjenige, bey dessen Gegenwart der effect al-
lezeit da ist, bey dessen Wegbleiben aber der
effect allezeit wegbleibt, muß nothwendig der
Grund und Ursach dieses effects seyn;) und hier
keine andere Ursachen solcher admirablen Verän-
derungen angeführet werden können: so muß ja
folgen, daß der Same aller solcher effectuum
Ursach sey; indem er, wenn er zu seiner balsa-
mischen Kraft gelanget, ins Geblüte weiter fort-
geführet wird, und es damit imprägniret.

c) Wenn bey den schändlichen Leuten, die6)
durch continuirliche Wollust ihren Samen nicht
nur gantz verderbt, und wie mit einem Gift an-
gestecket, sondern sich auch die Gonorrhoeam
virulentam
zugezogen haben, dieser giftige
Fluß durch
adstringentia sistiret, und also
ins Geblüt hineingetrieben wird: so ver-
derbet er die gantze
lympham, und machet
sie dermassen zähe, scharf, beissend und
brennend,
daß, wenn sie an den drüsichten
und häutigen Theilen des Leibes irgendwo sto-
cken bleibt, sie unerträglichen Schmertzen, Blat-
tern im Gesicht, Geschwüre und Beulen an sehr
vielen Orten, und im gantzen Leibe eine gantz
ungemeine Mattigkeit und Schwäche verursa-

chet.

Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.)
geſchrieben werden, nicht allein wegbleiben, ſon-
dern auch gantz contraire Wirckungen im Leibe
entſtehen. Da man nun als ein vernuͤnftiger
Menſch von einem effect auf ſeine Urſache noth-
wendig ſo ſchlieſſen muß: illud, quo poſito ſem-
per ponitur, quo remoto ſemper removetur
effectus, necesſario effectus illius eſt cauſſa,

(dasjenige, bey deſſen Gegenwart der effect al-
lezeit da iſt, bey deſſen Wegbleiben aber der
effect allezeit wegbleibt, muß nothwendig der
Grund und Urſach dieſes effects ſeyn;) und hier
keine andere Urſachen ſolcher admirablen Veraͤn-
derungen angefuͤhret werden koͤnnen: ſo muß ja
folgen, daß der Same aller ſolcher effectuum
Urſach ſey; indem er, wenn er zu ſeiner balſa-
miſchen Kraft gelanget, ins Gebluͤte weiter fort-
gefuͤhret wird, und es damit impraͤgniret.

c) Wenn bey den ſchaͤndlichen Leuten, die6)
durch continuirliche Wolluſt ihren Samen nicht
nur gantz verderbt, und wie mit einem Gift an-
geſtecket, ſondern ſich auch die Gonorrhoeam
virulentam
zugezogen haben, dieſer giftige
Fluß durch
adſtringentia ſiſtiret, und alſo
ins Gebluͤt hineingetrieben wird: ſo ver-
derbet er die gantze
lympham, und machet
ſie dermaſſen zaͤhe, ſcharf, beiſſend und
brennend,
daß, wenn ſie an den druͤſichten
und haͤutigen Theilen des Leibes irgendwo ſto-
cken bleibt, ſie unertraͤglichen Schmertzen, Blat-
tern im Geſicht, Geſchwuͤre und Beulen an ſehr
vielen Orten, und im gantzen Leibe eine gantz
ungemeine Mattigkeit und Schwaͤche verurſa-

chet.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0067" n="47"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Betracht. der Unreinigkeit.</hi> (<hi rendition="#aq">I.</hi> Th.)</fw><lb/>
ge&#x017F;chrieben werden, nicht allein wegbleiben, &#x017F;on-<lb/>
dern auch gantz <hi rendition="#aq">contraire</hi> Wirckungen im Leibe<lb/>
ent&#x017F;tehen. Da man nun als ein vernu&#x0364;nftiger<lb/>
Men&#x017F;ch von einem <hi rendition="#aq">effect</hi> auf &#x017F;eine Ur&#x017F;ache noth-<lb/>
wendig &#x017F;o &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en muß: <hi rendition="#aq">illud, quo po&#x017F;ito &#x017F;em-<lb/>
per ponitur, quo remoto &#x017F;emper removetur<lb/>
effectus, neces&#x017F;ario effectus illius e&#x017F;t cau&#x017F;&#x017F;a,</hi><lb/>
(dasjenige, bey de&#x017F;&#x017F;en Gegenwart der <hi rendition="#aq">effect</hi> al-<lb/>
lezeit da i&#x017F;t, bey de&#x017F;&#x017F;en Wegbleiben aber der<lb/><hi rendition="#aq">effect</hi> allezeit wegbleibt, muß nothwendig der<lb/>
Grund und Ur&#x017F;ach die&#x017F;es <hi rendition="#aq">effects</hi> &#x017F;eyn;) und hier<lb/>
keine andere Ur&#x017F;achen &#x017F;olcher admirablen Vera&#x0364;n-<lb/>
derungen angefu&#x0364;hret werden ko&#x0364;nnen: &#x017F;o muß ja<lb/>
folgen, daß der Same aller &#x017F;olcher <hi rendition="#aq">effectuum</hi><lb/>
Ur&#x017F;ach &#x017F;ey; indem er, wenn er zu &#x017F;einer bal&#x017F;a-<lb/>
mi&#x017F;chen Kraft gelanget, ins Geblu&#x0364;te weiter fort-<lb/>
gefu&#x0364;hret wird, und es damit impra&#x0364;gniret.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">c</hi>) Wenn bey den &#x017F;cha&#x0364;ndlichen Leuten, die<note place="right">6)</note><lb/>
durch continuirliche Wollu&#x017F;t ihren Samen nicht<lb/>
nur gantz verderbt, und wie mit einem Gift an-<lb/>
ge&#x017F;tecket, &#x017F;ondern &#x017F;ich auch die <hi rendition="#aq">Gonorrhoeam<lb/>
virulentam</hi> zugezogen haben, <hi rendition="#fr">die&#x017F;er giftige<lb/>
Fluß durch</hi> <hi rendition="#aq">ad&#x017F;tringentia</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;i&#x017F;tiret, und al&#x017F;o<lb/>
ins Geblu&#x0364;t hineingetrieben wird: &#x017F;o ver-<lb/>
derbet er die gantze</hi> <hi rendition="#aq">lympham,</hi> <hi rendition="#fr">und machet<lb/>
&#x017F;ie derma&#x017F;&#x017F;en za&#x0364;he, &#x017F;charf, bei&#x017F;&#x017F;end und<lb/>
brennend,</hi> daß, wenn &#x017F;ie an den dru&#x0364;&#x017F;ichten<lb/>
und ha&#x0364;utigen Theilen des Leibes irgendwo &#x017F;to-<lb/>
cken bleibt, &#x017F;ie unertra&#x0364;glichen Schmertzen, Blat-<lb/>
tern im Ge&#x017F;icht, Ge&#x017F;chwu&#x0364;re und Beulen an &#x017F;ehr<lb/>
vielen Orten, und im gantzen Leibe eine gantz<lb/>
ungemeine Mattigkeit und Schwa&#x0364;che verur&#x017F;a-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">chet.</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0067] Betracht. der Unreinigkeit. (I. Th.) geſchrieben werden, nicht allein wegbleiben, ſon- dern auch gantz contraire Wirckungen im Leibe entſtehen. Da man nun als ein vernuͤnftiger Menſch von einem effect auf ſeine Urſache noth- wendig ſo ſchlieſſen muß: illud, quo poſito ſem- per ponitur, quo remoto ſemper removetur effectus, necesſario effectus illius eſt cauſſa, (dasjenige, bey deſſen Gegenwart der effect al- lezeit da iſt, bey deſſen Wegbleiben aber der effect allezeit wegbleibt, muß nothwendig der Grund und Urſach dieſes effects ſeyn;) und hier keine andere Urſachen ſolcher admirablen Veraͤn- derungen angefuͤhret werden koͤnnen: ſo muß ja folgen, daß der Same aller ſolcher effectuum Urſach ſey; indem er, wenn er zu ſeiner balſa- miſchen Kraft gelanget, ins Gebluͤte weiter fort- gefuͤhret wird, und es damit impraͤgniret. c) Wenn bey den ſchaͤndlichen Leuten, die durch continuirliche Wolluſt ihren Samen nicht nur gantz verderbt, und wie mit einem Gift an- geſtecket, ſondern ſich auch die Gonorrhoeam virulentam zugezogen haben, dieſer giftige Fluß durch adſtringentia ſiſtiret, und alſo ins Gebluͤt hineingetrieben wird: ſo ver- derbet er die gantze lympham, und machet ſie dermaſſen zaͤhe, ſcharf, beiſſend und brennend, daß, wenn ſie an den druͤſichten und haͤutigen Theilen des Leibes irgendwo ſto- cken bleibt, ſie unertraͤglichen Schmertzen, Blat- tern im Geſicht, Geſchwuͤre und Beulen an ſehr vielen Orten, und im gantzen Leibe eine gantz ungemeine Mattigkeit und Schwaͤche verurſa- chet. 6)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/67
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/67>, abgerufen am 07.05.2024.