dieselben im Hertzen, und wird plötzlich eine Lust daraus; dann ist man nicht mehr so im Stande sich zu wehren, als vorher, ehe das Feuer auf- loderte. Wer ist aber ie unter den Menschen so närrisch, der da sagte, er wolle das Feuer erst auflodern lassen, hernach wolle ers noch wol lö- schen? viele klagen so sehr über die Heftigkeit der Versuchungen, und wie hart es zugehe, sie zu überwinden. Wolten sie nur mit Ernst, sie solten gewiß so heftig nicht seyn, noch der Kampf so schwer fallen. Warum versäumen sie den Anfang, da sie am schwächsten sind, und lassen sie erst starck werden, und im Hertzen Wurtzel schlagen? Sie können aber die einge- fallenen unreinen Gedancken bald wieder aus dem Gemüthe werffen, wenn sie
1) Jhr Gemüth plötzlich wieder davon ab- kehren, und sich nicht erst besinnen, was sie da- bey thun wollen.
2) Augen, Ohren und Sinnen von dem, was die fleischlichen Begierden erreget, plötzlich, ohne sich im geringsten drüber zu bedencken, weg wenden. Denn es ist thöricht und erlogen, der Anfang der Versuchung sey noch nichts böses, warum wolte man so vor ihnen fliehen? 2 Tim. 2, 22.
3) Den Muth nicht wegwerffen, wenn die ein- und abermal verjagten Lüste abermal wiederkommen; es wird nicht lange so währen: der Anfang ist immer das schwereste, es wird aber alles nach und nach Stuffenweise leichter. So ist das Werck auch im Anfange selber nicht
im-
wieder die Unreinigkeit.
dieſelben im Hertzen, und wird ploͤtzlich eine Luſt daraus; dann iſt man nicht mehr ſo im Stande ſich zu wehren, als vorher, ehe das Feuer auf- loderte. Wer iſt aber ie unter den Menſchen ſo naͤrriſch, der da ſagte, er wolle das Feuer erſt auflodern laſſen, hernach wolle ers noch wol loͤ- ſchen? viele klagen ſo ſehr uͤber die Heftigkeit der Verſuchungen, und wie hart es zugehe, ſie zu uͤberwinden. Wolten ſie nur mit Ernſt, ſie ſolten gewiß ſo heftig nicht ſeyn, noch der Kampf ſo ſchwer fallen. Warum verſaͤumen ſie den Anfang, da ſie am ſchwaͤchſten ſind, und laſſen ſie erſt ſtarck werden, und im Hertzen Wurtzel ſchlagen? Sie koͤnnen aber die einge- fallenen unreinen Gedancken bald wieder aus dem Gemuͤthe werffen, wenn ſie
1) Jhr Gemuͤth ploͤtzlich wieder davon ab- kehren, und ſich nicht erſt beſinnen, was ſie da- bey thun wollen.
2) Augen, Ohren und Sinnen von dem, was die fleiſchlichen Begierden erreget, ploͤtzlich, ohne ſich im geringſten druͤber zu bedencken, weg wenden. Denn es iſt thoͤricht und erlogen, der Anfang der Verſuchung ſey noch nichts boͤſes, warum wolte man ſo vor ihnen fliehen? 2 Tim. 2, 22.
3) Den Muth nicht wegwerffen, wenn die ein- und abermal verjagten Luͤſte abermal wiederkommen; es wird nicht lange ſo waͤhren: der Anfang iſt immer das ſchwereſte, es wird aber alles nach und nach Stuffenweiſe leichter. So iſt das Werck auch im Anfange ſelber nicht
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wieder die Unreinigkeit.
dieſelben im Hertzen, und wird ploͤtzlich eine Luſt
daraus; dann iſt man nicht mehr ſo im Stande
ſich zu wehren, als vorher, ehe das Feuer auf-
loderte. Wer iſt aber ie unter den Menſchen
ſo naͤrriſch, der da ſagte, er wolle das Feuer erſt
auflodern laſſen, hernach wolle ers noch wol loͤ-
ſchen? viele klagen ſo ſehr uͤber die Heftigkeit
der Verſuchungen, und wie hart es zugehe, ſie
zu uͤberwinden. Wolten ſie nur mit Ernſt,
ſie ſolten gewiß ſo heftig nicht ſeyn, noch der
Kampf ſo ſchwer fallen. Warum verſaͤumen
ſie den Anfang, da ſie am ſchwaͤchſten ſind, und
laſſen ſie erſt ſtarck werden, und im Hertzen
Wurtzel ſchlagen? Sie koͤnnen aber die einge-
fallenen unreinen Gedancken bald wieder aus
dem Gemuͤthe werffen, wenn ſie
1) Jhr Gemuͤth ploͤtzlich wieder davon ab-
kehren, und ſich nicht erſt beſinnen, was ſie da-
bey thun wollen.
2) Augen, Ohren und Sinnen von dem,
was die fleiſchlichen Begierden erreget, ploͤtzlich,
ohne ſich im geringſten druͤber zu bedencken, weg
wenden. Denn es iſt thoͤricht und erlogen, der
Anfang der Verſuchung ſey noch nichts boͤſes,
warum wolte man ſo vor ihnen fliehen? 2 Tim.
2, 22.
3) Den Muth nicht wegwerffen, wenn die
ein- und abermal verjagten Luͤſte abermal
wiederkommen; es wird nicht lange ſo waͤhren:
der Anfang iſt immer das ſchwereſte, es wird
aber alles nach und nach Stuffenweiſe leichter.
So iſt das Werck auch im Anfange ſelber nicht
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/497>, abgerufen am 16.07.2024.
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