ein solches Volck hat der allerseligste GOtt. An- dere sind im Hause GOttes (ich rede nur von Gottsfürchtigen, denn die Feinde GOttes gehö- ren gar nicht hinein Apoc. 22, 15.) nur Gäste und Fremdlinge, und gleichsam nur zur Herber- ge, die sich kaum mit frölichem Aufthun ihrer Augen und Erheben ihres Angesichtes in dem wunderschönen Hause GOttes nur umsehen dör- fen.
3) Verlo- be dich mit JEsu auf ewig.
Damit Sie nun zu einer so völligen, und mit Hertz erquickender Lust verknüpften Willig- keit, GOtt zu ehren und ihn demüthig zu lieben, desto leichter gelangen möchten: so rathe Jhnen zu dem heiligen Abendmahl des HErrn JEsu zu gehen; aber mit gebührender Zubereitung, und bey Leibe nicht eher, bis sie wenigstens obi- ge 2. Stücke in sich finden, die hertzliche Ver- abscheuung aller Sünde und Jhrer Sündlich- keit, und das unabläßliche Verlangen nach der Gnade GOttes in Christo. Wie sich dazu am besten zuschicken, wird Jhnen der heilige Geist gantz gewiß nach einer solchen vorgehabten Ar- beit deutlich und pünctlich genug anweisen, wenn sie Jhn darum bitten, darum will Jhnen davon nichts überschreiben. Eins aber bitte nochmahls um Jhres Lebens willen, Sie wol- len von solchen 3. angezeigten Bußübungen nicht ablassen, bis sie GOtt zu der freudigen Willigkeit gebracht hat.
Se-
(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
ein ſolches Volck hat der allerſeligſte GOtt. An- dere ſind im Hauſe GOttes (ich rede nur von Gottsfuͤrchtigen, denn die Feinde GOttes gehoͤ- ren gar nicht hinein Apoc. 22, 15.) nur Gaͤſte und Fremdlinge, und gleichſam nur zur Herber- ge, die ſich kaum mit froͤlichem Aufthun ihrer Augen und Erheben ihres Angeſichtes in dem wunderſchoͤnen Hauſe GOttes nur umſehen doͤr- fen.
3) Verlo- be dich mit JEſu auf ewig.
Damit Sie nun zu einer ſo voͤlligen, und mit Hertz erquickender Luſt verknuͤpften Willig- keit, GOtt zu ehren und ihn demuͤthig zu lieben, deſto leichter gelangen moͤchten: ſo rathe Jhnen zu dem heiligen Abendmahl des HErrn JEſu zu gehen; aber mit gebuͤhrender Zubereitung, und bey Leibe nicht eher, bis ſie wenigſtens obi- ge 2. Stuͤcke in ſich finden, die hertzliche Ver- abſcheuung aller Suͤnde und Jhrer Suͤndlich- keit, und das unablaͤßliche Verlangen nach der Gnade GOttes in Chriſto. Wie ſich dazu am beſten zuſchicken, wird Jhnen der heilige Geiſt gantz gewiß nach einer ſolchen vorgehabten Ar- beit deutlich und puͤnctlich genug anweiſen, wenn ſie Jhn darum bitten, darum will Jhnen davon nichts uͤberſchreiben. Eins aber bitte nochmahls um Jhres Lebens willen, Sie wol- len von ſolchen 3. angezeigten Bußuͤbungen nicht ablaſſen, bis ſie GOtt zu der freudigen Willigkeit gebracht hat.
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(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
ein ſolches Volck hat der allerſeligſte GOtt. An-
dere ſind im Hauſe GOttes (ich rede nur von
Gottsfuͤrchtigen, denn die Feinde GOttes gehoͤ-
ren gar nicht hinein Apoc. 22, 15.) nur Gaͤſte
und Fremdlinge, und gleichſam nur zur Herber-
ge, die ſich kaum mit froͤlichem Aufthun ihrer
Augen und Erheben ihres Angeſichtes in dem
wunderſchoͤnen Hauſe GOttes nur umſehen doͤr-
fen.
Damit Sie nun zu einer ſo voͤlligen, und
mit Hertz erquickender Luſt verknuͤpften Willig-
keit, GOtt zu ehren und ihn demuͤthig zu lieben,
deſto leichter gelangen moͤchten: ſo rathe Jhnen
zu dem heiligen Abendmahl des HErrn JEſu
zu gehen; aber mit gebuͤhrender Zubereitung,
und bey Leibe nicht eher, bis ſie wenigſtens obi-
ge 2. Stuͤcke in ſich finden, die hertzliche Ver-
abſcheuung aller Suͤnde und Jhrer Suͤndlich-
keit, und das unablaͤßliche Verlangen nach der
Gnade GOttes in Chriſto. Wie ſich dazu am
beſten zuſchicken, wird Jhnen der heilige Geiſt
gantz gewiß nach einer ſolchen vorgehabten Ar-
beit deutlich und puͤnctlich genug anweiſen,
wenn ſie Jhn darum bitten, darum will Jhnen
davon nichts uͤberſchreiben. Eins aber bitte
nochmahls um Jhres Lebens willen, Sie wol-
len von ſolchen 3. angezeigten Bußuͤbungen
nicht ablaſſen, bis ſie GOtt zu der freudigen
Willigkeit gebracht hat.
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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/440>, abgerufen am 24.11.2024.
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