Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

wieder die Unreinigkeit.
ligste GOtt seine Menschenkinder liebe, und
wie unglaublich wohl es wahre und rechtschaffe-
ne Christen in der Bekandtschaft und Conver-
sation mit GOtt haben. Und wer es bis
hieher nicht hat bey sich bringen lassen,
der kann und darf zu einen Zeugen des-
sen,
daß der Christen Glückseeligkeit, Freude
und Ergötzlichkeiten über alle in der Welt mög-
liche, und auch königliche Lustbarkeiten, wer weiß
wie weit gehen, nicht aufgefordert noch
angenommen werden;
der kann das nicht
eigentlich verstehen, was dorten GOtt saget:
Jes. 32, 17. Der Gerechtigkeit Frucht
wird Friede seyn; und der Gerechtigkeit
Nutz wird ewige Stille und Sicherheit
seyn;
der kann auch zu keiner heiligen Hertz-
haftigkeit und männlichen Stärcke im Christen-
thum gelangen: so fern er es nicht im Grunde
und gleichsam von vorne mit seiner Busse an-
fängt, und bis dahin durchdringet.

Einmahl stehet geschrieben: im Reiche JE-
su Christi des Königes, welcher heisset HErr
Zebaoth (Jerem. 48, 15.) darf kein Einwoh-
ner sagen: ich bin schwach: denn das
Volck, so darinnen wohnet, wird Verge-
bung der Sünden haben.
Jes 33, 24. und
wer schwach seyn wird unter Jhnen, soll zum
wenigsten seyn wie David. Zach. 12, 8. conf.
Ps. 108, 14. sqq. So sind die rechten Him-
melsbürger, die ihr völliges Recht und Erbtheil
bey GOtt erlanget haben; darnach muß man
ihren Stand ästimiren, und sich in sie schicken;

ein
D d 2

wieder die Unreinigkeit.
ligſte GOtt ſeine Menſchenkinder liebe, und
wie unglaublich wohl es wahre und rechtſchaffe-
ne Chriſten in der Bekandtſchaft und Conver-
ſation mit GOtt haben. Und wer es bis
hieher nicht hat bey ſich bringen laſſen,
der kann und darf zu einen Zeugen deſ-
ſen,
daß der Chriſten Gluͤckſeeligkeit, Freude
und Ergoͤtzlichkeiten uͤber alle in der Welt moͤg-
liche, und auch koͤnigliche Luſtbarkeiten, wer weiß
wie weit gehen, nicht aufgefordert noch
angenommen werden;
der kann das nicht
eigentlich verſtehen, was dorten GOtt ſaget:
Jeſ. 32, 17. Der Gerechtigkeit Frucht
wird Friede ſeyn; und der Gerechtigkeit
Nutz wird ewige Stille und Sicherheit
ſeyn;
der kann auch zu keiner heiligen Hertz-
haftigkeit und maͤnnlichen Staͤrcke im Chriſten-
thum gelangen: ſo fern er es nicht im Grunde
und gleichſam von vorne mit ſeiner Buſſe an-
faͤngt, und bis dahin durchdringet.

Einmahl ſtehet geſchrieben: im Reiche JE-
ſu Chriſti des Koͤniges, welcher heiſſet HErr
Zebaoth (Jerem. 48, 15.) darf kein Einwoh-
ner ſagen: ich bin ſchwach: denn das
Volck, ſo darinnen wohnet, wird Verge-
bung der Suͤnden haben.
Jeſ 33, 24. und
wer ſchwach ſeyn wird unter Jhnen, ſoll zum
wenigſten ſeyn wie David. Zach. 12, 8. conf.
Pſ. 108, 14. ſqq. So ſind die rechten Him-
melsbuͤrger, die ihr voͤlliges Recht und Erbtheil
bey GOtt erlanget haben; darnach muß man
ihren Stand aͤſtimiren, und ſich in ſie ſchicken;

ein
D d 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0439" n="419"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">wieder die Unreinigkeit.</hi></fw><lb/>
lig&#x017F;te GOtt &#x017F;eine Men&#x017F;chenkinder liebe, und<lb/>
wie unglaublich wohl es wahre und recht&#x017F;chaffe-<lb/>
ne Chri&#x017F;ten in der Bekandt&#x017F;chaft und Conver-<lb/>
&#x017F;ation mit GOtt haben. <hi rendition="#fr">Und wer es bis<lb/>
hieher nicht hat bey &#x017F;ich bringen la&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
der kann und darf zu einen Zeugen de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en,</hi> daß der Chri&#x017F;ten Glu&#x0364;ck&#x017F;eeligkeit, Freude<lb/>
und Ergo&#x0364;tzlichkeiten u&#x0364;ber alle in der Welt mo&#x0364;g-<lb/>
liche, und auch ko&#x0364;nigliche Lu&#x017F;tbarkeiten, wer weiß<lb/>
wie weit gehen, <hi rendition="#fr">nicht aufgefordert noch<lb/>
angenommen werden;</hi> der kann das nicht<lb/>
eigentlich ver&#x017F;tehen, was dorten GOtt &#x017F;aget:<lb/>
Je&#x017F;. 32, 17. <hi rendition="#fr">Der Gerechtigkeit Frucht<lb/>
wird Friede &#x017F;eyn; und der Gerechtigkeit<lb/>
Nutz wird ewige Stille und Sicherheit<lb/>
&#x017F;eyn;</hi> der kann auch zu keiner heiligen Hertz-<lb/>
haftigkeit und ma&#x0364;nnlichen Sta&#x0364;rcke im Chri&#x017F;ten-<lb/>
thum gelangen: &#x017F;o fern er es nicht im Grunde<lb/>
und gleich&#x017F;am von vorne mit &#x017F;einer Bu&#x017F;&#x017F;e an-<lb/>
fa&#x0364;ngt, und bis dahin durchdringet.</p><lb/>
          <p>Einmahl &#x017F;tehet ge&#x017F;chrieben: im Reiche JE-<lb/>
&#x017F;u Chri&#x017F;ti des Ko&#x0364;niges, welcher hei&#x017F;&#x017F;et HErr<lb/>
Zebaoth (Jerem. 48, 15.) <hi rendition="#fr">darf kein Einwoh-<lb/>
ner &#x017F;agen: ich bin &#x017F;chwach: denn das<lb/>
Volck, &#x017F;o darinnen wohnet, wird Verge-<lb/>
bung der Su&#x0364;nden haben.</hi> Je&#x017F; 33, 24. und<lb/>
wer &#x017F;chwach &#x017F;eyn wird unter Jhnen, &#x017F;oll zum<lb/>
wenig&#x017F;ten &#x017F;eyn wie David. Zach. 12, 8. <hi rendition="#aq">conf.</hi><lb/>
P&#x017F;. 108, 14. &#x017F;qq. So &#x017F;ind die rechten Him-<lb/>
melsbu&#x0364;rger, die ihr vo&#x0364;lliges Recht und Erbtheil<lb/>
bey GOtt erlanget haben; darnach muß man<lb/>
ihren Stand a&#x0364;&#x017F;timiren, und &#x017F;ich in &#x017F;ie &#x017F;chicken;<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D d 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[419/0439] wieder die Unreinigkeit. ligſte GOtt ſeine Menſchenkinder liebe, und wie unglaublich wohl es wahre und rechtſchaffe- ne Chriſten in der Bekandtſchaft und Conver- ſation mit GOtt haben. Und wer es bis hieher nicht hat bey ſich bringen laſſen, der kann und darf zu einen Zeugen deſ- ſen, daß der Chriſten Gluͤckſeeligkeit, Freude und Ergoͤtzlichkeiten uͤber alle in der Welt moͤg- liche, und auch koͤnigliche Luſtbarkeiten, wer weiß wie weit gehen, nicht aufgefordert noch angenommen werden; der kann das nicht eigentlich verſtehen, was dorten GOtt ſaget: Jeſ. 32, 17. Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede ſeyn; und der Gerechtigkeit Nutz wird ewige Stille und Sicherheit ſeyn; der kann auch zu keiner heiligen Hertz- haftigkeit und maͤnnlichen Staͤrcke im Chriſten- thum gelangen: ſo fern er es nicht im Grunde und gleichſam von vorne mit ſeiner Buſſe an- faͤngt, und bis dahin durchdringet. Einmahl ſtehet geſchrieben: im Reiche JE- ſu Chriſti des Koͤniges, welcher heiſſet HErr Zebaoth (Jerem. 48, 15.) darf kein Einwoh- ner ſagen: ich bin ſchwach: denn das Volck, ſo darinnen wohnet, wird Verge- bung der Suͤnden haben. Jeſ 33, 24. und wer ſchwach ſeyn wird unter Jhnen, ſoll zum wenigſten ſeyn wie David. Zach. 12, 8. conf. Pſ. 108, 14. ſqq. So ſind die rechten Him- melsbuͤrger, die ihr voͤlliges Recht und Erbtheil bey GOtt erlanget haben; darnach muß man ihren Stand aͤſtimiren, und ſich in ſie ſchicken; ein D d 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/439
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/439>, abgerufen am 17.05.2024.