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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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wieder die Unreinigkeit.
bet, so unbillig beleidiget, ihm seine Liebe mit
solcher Lieblosigkeit vergolten, und noch dazu sich
in einem solchen Jammerstand gesetzet. Se-
hen sie davon nur das fürtrefliche Lied: ach weh!
ach weh! wo soll ich hin etc. ohnschwer nach, und
überlegen sichs zum voraus, obs nicht ein glück-
seliger Zustand seyn müsse, in solchen reuenden
Liebesthränen vor dem Gnadenthron GOttes
fußfällig zu zerfliessen? Ach mein Freund! ich
wolte diesen Stand des bittersten Weinens vor
des liebreichen GOttes Angesicht nicht mit kö-
niglichen Ergötzlichkeiten vertauschen: so wohl
bekommen sie dem Gewissen und allen Seelen
kräften!

Sie werden nun vermuthlich fragen: wie
komme ich zu einer solchen gutwilligen Ueberlie-
ferung meiner selbst an den lebendigen GOtt?
Jch will Jhnen einen Weg weisen, darüber mei-
nes Wissens ordentlicher Weise, und wo es GOtt
nicht selbsten anders einzurichten beliebet, kein
leichterer, kürtzerer und sicherer in der Welt
möglich ist. Bitte sie aber um aller Barmher-
tzigkeit GOttes Willen, daß sie selbigen, weil
sie ihn dem göttlichen Worte gemäß, auch ohne
dem vernünftig und gut befinden werden, ohne
die geringste Bedenckzeit selbsten antreten.

Sie müssen sich im Anfang 2. 4. oder meh-
rere Wochen lang, (nachdem als die Macht und
das Gift der Sünden, oder auch die gerichtliche
Verlassung des Geistes GOttes, mehr oder we-
niger in der Seelen überhand genommen,) recht
ex professo drauf legen, ia ihre Hauptarbeit

und
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wieder die Unreinigkeit.
bet, ſo unbillig beleidiget, ihm ſeine Liebe mit
ſolcher Liebloſigkeit vergolten, und noch dazu ſich
in einem ſolchen Jammerſtand geſetzet. Se-
hen ſie davon nur das fuͤrtrefliche Lied: ach weh!
ach weh! wo ſoll ich hin ꝛc. ohnſchwer nach, und
uͤberlegen ſichs zum voraus, obs nicht ein gluͤck-
ſeliger Zuſtand ſeyn muͤſſe, in ſolchen reuenden
Liebesthraͤnen vor dem Gnadenthron GOttes
fußfaͤllig zu zerflieſſen? Ach mein Freund! ich
wolte dieſen Stand des bitterſten Weinens vor
des liebreichen GOttes Angeſicht nicht mit koͤ-
niglichen Ergoͤtzlichkeiten vertauſchen: ſo wohl
bekommen ſie dem Gewiſſen und allen Seelen
kraͤften!

Sie werden nun vermuthlich fragen: wie
komme ich zu einer ſolchen gutwilligen Ueberlie-
ferung meiner ſelbſt an den lebendigen GOtt?
Jch will Jhnen einen Weg weiſen, daruͤber mei-
nes Wiſſens ordentlicher Weiſe, und wo es GOtt
nicht ſelbſten anders einzurichten beliebet, kein
leichterer, kuͤrtzerer und ſicherer in der Welt
moͤglich iſt. Bitte ſie aber um aller Barmher-
tzigkeit GOttes Willen, daß ſie ſelbigen, weil
ſie ihn dem goͤttlichen Worte gemaͤß, auch ohne
dem vernuͤnftig und gut befinden werden, ohne
die geringſte Bedenckzeit ſelbſten antreten.

Sie muͤſſen ſich im Anfang 2. 4. oder meh-
rere Wochen lang, (nachdem als die Macht und
das Gift der Suͤnden, oder auch die gerichtliche
Verlaſſung des Geiſtes GOttes, mehr oder we-
niger in der Seelen uͤberhand genommen,) recht
ex profeſſo drauf legen, ia ihre Hauptarbeit

und
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[377/0397] wieder die Unreinigkeit. bet, ſo unbillig beleidiget, ihm ſeine Liebe mit ſolcher Liebloſigkeit vergolten, und noch dazu ſich in einem ſolchen Jammerſtand geſetzet. Se- hen ſie davon nur das fuͤrtrefliche Lied: ach weh! ach weh! wo ſoll ich hin ꝛc. ohnſchwer nach, und uͤberlegen ſichs zum voraus, obs nicht ein gluͤck- ſeliger Zuſtand ſeyn muͤſſe, in ſolchen reuenden Liebesthraͤnen vor dem Gnadenthron GOttes fußfaͤllig zu zerflieſſen? Ach mein Freund! ich wolte dieſen Stand des bitterſten Weinens vor des liebreichen GOttes Angeſicht nicht mit koͤ- niglichen Ergoͤtzlichkeiten vertauſchen: ſo wohl bekommen ſie dem Gewiſſen und allen Seelen kraͤften! Sie werden nun vermuthlich fragen: wie komme ich zu einer ſolchen gutwilligen Ueberlie- ferung meiner ſelbſt an den lebendigen GOtt? Jch will Jhnen einen Weg weiſen, daruͤber mei- nes Wiſſens ordentlicher Weiſe, und wo es GOtt nicht ſelbſten anders einzurichten beliebet, kein leichterer, kuͤrtzerer und ſicherer in der Welt moͤglich iſt. Bitte ſie aber um aller Barmher- tzigkeit GOttes Willen, daß ſie ſelbigen, weil ſie ihn dem goͤttlichen Worte gemaͤß, auch ohne dem vernuͤnftig und gut befinden werden, ohne die geringſte Bedenckzeit ſelbſten antreten. Sie muͤſſen ſich im Anfang 2. 4. oder meh- rere Wochen lang, (nachdem als die Macht und das Gift der Suͤnden, oder auch die gerichtliche Verlaſſung des Geiſtes GOttes, mehr oder we- niger in der Seelen uͤberhand genommen,) recht ex profeſſo drauf legen, ia ihre Hauptarbeit und A a 5

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/397>, abgerufen am 22.11.2024.