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Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

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(III. Th.) Von den sicheren Mitteln,
gar keines Anhörens, noch Ueberlegens, würdigen
mag. Und gleichwol hats der allerseligste GOtt
auf Freundschaft und Gemeinschaft mit ihnen
angefangen? Matth. 12, 50. Joh. 15, 14.
Jch bitte sie: könten sie einen armen grindigen
Bettelbuben vor ihren Augen vertragen, wel-
cher, wenn ihm ein Fürst seine Gnade und Um-
gang anböte, zu stoltz wäre, es anzunehmen?
Mein! wie können sie aber doch sich selber er-
tragen: begehen sie doch einen unendlich grös-
seren Stoltz und Thorheit!

Weil GOtt, der HErr der Ewigkeiten,
schon so lange Zeit auf ihre Wiederkehr gewar-
tet, und so viel mühseliger Arbeit durch seine
armen Knechte bereits an Sie gewendet: ach!
mein Freund! überzeuget sie denn das nicht, daß
es nun recht hohe Zeit mit ihnen sey, sich anzu-
schicken, und ihrem GOtt zu begegnen? Amos
4, 12. Wenn sie so lange an der Verbesserung
der Sitten zum Exempel ihres liebsten Bruders
hätten gearbeitet, und so lange drauf geharret
und verzogen: würden sie nicht mit Recht von
ihm fordern, er möchte nun aufs eylfertigste
zur Sache thun, oder gewärtig seyn, daß sie sich
ihm gäntzlich entziehen? Nun aber dencken sie,
wie unendlich weit die 2. Verhältnisse von ein-
ander entfernet sind, wenn man sie gegen GOtt,
und ihren Bruder gegen sie rechnet? Gleich-
wohl wissen sie, daß der HErr HErr geschworen
hat bey seiner Seelen, daß ihn diese ihre Hof-
fart verdrüssen müsse, sofern sie seinem Anerbie-
ten und Gnadenworte kein Gehör geben solten.

Amos

(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
gar keines Anhoͤrens, noch Ueberlegens, wuͤrdigen
mag. Und gleichwol hats der allerſeligſte GOtt
auf Freundſchaft und Gemeinſchaft mit ihnen
angefangen? Matth. 12, 50. Joh. 15, 14.
Jch bitte ſie: koͤnten ſie einen armen grindigen
Bettelbuben vor ihren Augen vertragen, wel-
cher, wenn ihm ein Fuͤrſt ſeine Gnade und Um-
gang anboͤte, zu ſtoltz waͤre, es anzunehmen?
Mein! wie koͤnnen ſie aber doch ſich ſelber er-
tragen: begehen ſie doch einen unendlich groͤſ-
ſeren Stoltz und Thorheit!

Weil GOtt, der HErr der Ewigkeiten,
ſchon ſo lange Zeit auf ihre Wiederkehr gewar-
tet, und ſo viel muͤhſeliger Arbeit durch ſeine
armen Knechte bereits an Sie gewendet: ach!
mein Freund! uͤberzeuget ſie denn das nicht, daß
es nun recht hohe Zeit mit ihnen ſey, ſich anzu-
ſchicken, und ihrem GOtt zu begegnen? Amos
4, 12. Wenn ſie ſo lange an der Verbeſſerung
der Sitten zum Exempel ihres liebſten Bruders
haͤtten gearbeitet, und ſo lange drauf geharret
und verzogen: wuͤrden ſie nicht mit Recht von
ihm fordern, er moͤchte nun aufs eylfertigſte
zur Sache thun, oder gewaͤrtig ſeyn, daß ſie ſich
ihm gaͤntzlich entziehen? Nun aber dencken ſie,
wie unendlich weit die 2. Verhaͤltniſſe von ein-
ander entfernet ſind, wenn man ſie gegen GOtt,
und ihren Bruder gegen ſie rechnet? Gleich-
wohl wiſſen ſie, daß der HErr HErr geſchworen
hat bey ſeiner Seelen, daß ihn dieſe ihre Hof-
fart verdruͤſſen muͤſſe, ſofern ſie ſeinem Anerbie-
ten und Gnadenworte kein Gehoͤr geben ſolten.

Amos
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[370/0390] (III. Th.) Von den ſicheren Mitteln, gar keines Anhoͤrens, noch Ueberlegens, wuͤrdigen mag. Und gleichwol hats der allerſeligſte GOtt auf Freundſchaft und Gemeinſchaft mit ihnen angefangen? Matth. 12, 50. Joh. 15, 14. Jch bitte ſie: koͤnten ſie einen armen grindigen Bettelbuben vor ihren Augen vertragen, wel- cher, wenn ihm ein Fuͤrſt ſeine Gnade und Um- gang anboͤte, zu ſtoltz waͤre, es anzunehmen? Mein! wie koͤnnen ſie aber doch ſich ſelber er- tragen: begehen ſie doch einen unendlich groͤſ- ſeren Stoltz und Thorheit! Weil GOtt, der HErr der Ewigkeiten, ſchon ſo lange Zeit auf ihre Wiederkehr gewar- tet, und ſo viel muͤhſeliger Arbeit durch ſeine armen Knechte bereits an Sie gewendet: ach! mein Freund! uͤberzeuget ſie denn das nicht, daß es nun recht hohe Zeit mit ihnen ſey, ſich anzu- ſchicken, und ihrem GOtt zu begegnen? Amos 4, 12. Wenn ſie ſo lange an der Verbeſſerung der Sitten zum Exempel ihres liebſten Bruders haͤtten gearbeitet, und ſo lange drauf geharret und verzogen: wuͤrden ſie nicht mit Recht von ihm fordern, er moͤchte nun aufs eylfertigſte zur Sache thun, oder gewaͤrtig ſeyn, daß ſie ſich ihm gaͤntzlich entziehen? Nun aber dencken ſie, wie unendlich weit die 2. Verhaͤltniſſe von ein- ander entfernet ſind, wenn man ſie gegen GOtt, und ihren Bruder gegen ſie rechnet? Gleich- wohl wiſſen ſie, daß der HErr HErr geſchworen hat bey ſeiner Seelen, daß ihn dieſe ihre Hof- fart verdruͤſſen muͤſſe, ſofern ſie ſeinem Anerbie- ten und Gnadenworte kein Gehoͤr geben ſolten. Amos

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Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/390>, abgerufen am 23.11.2024.