Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.damit er JEsum in die Händ der Feind liefern möge? last ihm nichts übrig als ein bös Weib (ein lieber Schatz) nach-dem er gesehen/ daß er auf solche Weis diese starcke Saul der Ge- dult nicht kan umbwerffen/ so erhält er von GOTT einen neuen Gewalt/ daß er den Job hat dörffen an der Gesundheit an- greiffen/ wie er dann folgsam alle erdenckliche Kranckheit ihme übern Hals geschickt/ percussit Job ulcere pessimo, &c. Job. cap. 2. Mir kommt der böse Feind vor/ wie gar ein plumper Teuf- Divitiae potuerunt regales addere majus. Geld und Gut liebt man sehr/ Aber die Gesundheit noch viel mehr. Wann dem also/ warumb thut dann der Satan den Job nicht Wegen GOTT leyd man bey weiten nicht so viel als wegen also S s s 3
damit er JEſum in die Haͤnd der Feind liefern moͤge? laſt ihm nichts uͤbrig als ein boͤs Weib (ein lieber Schatz) nach-dem er geſehen/ daß er auf ſolche Weis dieſe ſtarcke Saul der Ge- dult nicht kan umbwerffen/ ſo erhaͤlt er von GOTT einen neuen Gewalt/ daß er den Job hat doͤrffen an der Geſundheit an- greiffen/ wie er dann folgſam alle erdenckliche Kranckheit ihme uͤbern Hals geſchickt/ percuſſit Job ulcere peſſimo, &c. Job. cap. 2. Mir kommt der boͤſe Feind vor/ wie gar ein plumper Teuf- Divitiæ potuerunt regales addere majus. Geld und Gut liebt man ſehr/ Aber die Geſundheit noch viel mehr. Wann dem alſo/ warumb thut dann der Satan den Job nicht Wegen GOTT leyd man bey weiten nicht ſo viel als wegen alſo S s s 3
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damit er JEſum in die Haͤnd der Feind liefern moͤge?
laſt ihm nichts uͤbrig als ein boͤs Weib (ein lieber Schatz) nach-
dem er geſehen/ daß er auf ſolche Weis dieſe ſtarcke Saul der Ge-
dult nicht kan umbwerffen/ ſo erhaͤlt er von GOTT einen
neuen Gewalt/ daß er den Job hat doͤrffen an der Geſundheit an-
greiffen/ wie er dann folgſam alle erdenckliche Kranckheit ihme
uͤbern Hals geſchickt/ percuſſit Job ulcere peſſimo, &c. Job.
cap. 2.
Mir kommt der boͤſe Feind vor/ wie gar ein plumper Teuf-
fel/ warumb nimmt er nicht Anfangs gleich dem Job die Geſund-
heit? es iſt ja dieſe weit mehrer werth als die Reichthum/ ſagt doch
der Poët Horatius: Si ventri benè eſt, capiti pedibusque tuis,
nil
Divitiæ potuerunt regales addere majus.
Geld und Gut liebt man ſehr/
Aber die Geſundheit noch viel mehr.
Wann dem alſo/ warumb thut dann der Satan den Job nicht
gleich an der Geſundheit antaſten? Warumb geſchwind an den
Reichthum? Hoͤre die Urſach/ der boͤſe Feind hat glaubt/ der
Job ſeye wie andere geitzige Geld-Narren/ welche da lieber ley-
den am Leib/ als an ihrem Reichthum/ wann ein Geitziger kranck
wird/ und ihm der Doctor etwas von koſtbaren Medicinen/ als
von Bezoar, von auro potabili, von alexipharmaco und der-
gleichen vorſchreibet/ ſo wird er lieber einige Haus-Mittel wol-
len brauchen/ etwan ein Meſſer-Spitz voll eines verdorbenen Me-
dritats/ als dergleichen ſtattliche Mittel/ will alſo lieber leyden
am Leib/ als am Beutel/ ja ſo gar lieber Hunger leyden/ Durſt
leyden/ Mangel leyden/ Schmertzen leyden/ als an Geld ley-
den/ ey ſo leyd!
Wegen GOTT leyd man bey weiten nicht ſo viel als wegen
Gold/ wie viel geben ſich deſſenthalben in die groͤſte und augen-
ſcheinliche Tods-Gefahr; zu Wienn hab ich ſelbſt geſehen/ wie
einer mit _altern ſo von lauter Stricken gemacht war/ zu hoͤchſt
des Stephans Thurn von auſſen her hinauf geſtiegen/ wann er
alſo
S s s 3
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Zitationshilfe: | Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695, S. 509. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas04_1695/521>, abgerufen am 22.07.2024. |