Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.Judas hat etliche gute Werck gethan/ bessers seye für diesen Zustand/ als ein gantz frische Menschen-Fei-ste/ und so es auch nur drey Tropffen wären; ware demnach sein Rath/ er wolte seine Kinder dahin bereden/ daß eines oder das andere den Finger so lang über das Liecht möchte halten/ biß et- wan dergleichen Tropffen möchten herunter schwitzen. Der Krancke aus Begierd einer längern Lebens-Frist/ rufft Die Kinder Jsrael musten unter dem hartneckigem König sten
Judas hat etliche gute Werck gethan/ beſſers ſeye fuͤr dieſen Zuſtand/ als ein gantz friſche Menſchen-Fei-ſte/ und ſo es auch nur drey Tropffen waͤren; ware demnach ſein Rath/ er wolte ſeine Kinder dahin bereden/ daß eines oder das andere den Finger ſo lang uͤber das Liecht moͤchte halten/ biß et- wan dergleichen Tropffen moͤchten herunter ſchwitzen. Der Krancke aus Begierd einer laͤngern Lebens-Friſt/ rufft Die Kinder Jſrael muſten unter dem hartneckigem Koͤnig ſten
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Judas hat etliche gute Werck gethan/
beſſers ſeye fuͤr dieſen Zuſtand/ als ein gantz friſche Menſchen-Fei-
ſte/ und ſo es auch nur drey Tropffen waͤren; ware demnach ſein
Rath/ er wolte ſeine Kinder dahin bereden/ daß eines oder das
andere den Finger ſo lang uͤber das Liecht moͤchte halten/ biß et-
wan dergleichen Tropffen moͤchten herunter ſchwitzen.
Der Krancke aus Begierd einer laͤngern Lebens-Friſt/ rufft
den groͤſſeren Sohn/ und bitt den lieben Hans Carl/ er wolte
ihme doch dieſes nicht abſchlagen. Der aber ſchuͤttelte den Kopff/
und nimmt Urlaub. Es ſoll der Frantz Antoni kommen/ das
wird auch von ihme begehrt/ aber ſolcher entſchuldiget ſich/ er
koͤnne dergleichen Hitz nicht ausſtehen. Was gilt es/ die Ma-
ria Andel wird mir es nicht abſchlagen; die buckt ſich hoͤflich/ es
ſeye ihr nicht moͤglich/ der Herꝛ Vatter ſolle in andern mit ihr
ſchaffen/ was er wolte. Nach deme die Kinder alle abgetretten/
da zeigt ihme der Geiſtliche/ was er fuͤr einen ſaubern Lohn umb
all ſein ſo lange haͤuffige Arbeit von der Welt habe/ ja nicht allein
umbſonſt ſo viel Jahr ſich bemuͤhet/ ſondern noch darfuͤr die Hoͤl-
le zu gewarten habe; dann keines aus allen den Kindern wolle ſeinet
wegen nur eine halbe Stund den Finger in das Liecht halten/ und
und er wolle ihrenthalben ewig brinnen/ brinnen Ewig. Mit die-
ſen hat er den elenden Tropffen wiederumb auf den rechten Weeg ge-
bracht. O! wie offt und manches mal muß man der Welt etwas
umbſonſt thun/ aber GOTT dem HErꝛn nicht das Geringſte/
ja ſo man ſeinet wegen nur einen Strohalm von der Erden aufhebt/
ſo laſt er ſolches nicht umbſonſt geſchehen.
Die Kinder Jſrael muſten unter dem hartneckigem Koͤnig
Pharao/ in dem Egypten wegen des wahren GOTT/ maſſen
der Pharao ein Heyd ware/ ſehr viel leyden und ausſtehen; un-
ter anderem haben ſie muͤſſen faſt alle weil mit groſſer Arbeit den
Laimb graben/ Ziegel machen/ und Ziegel brennen/ das ware
kein geringe Sach an ſich ſelbſt. Aber GOTT wolte ſie nicht
laſſen ſolches umbſonſt thun. Eins mals gienge Moyſes auf eine
Hoͤhe/ mit ihme Aaron/ Nadab/ Abiu/ und ſiebentzig andere der Elti-
ſten
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Zitationshilfe: | Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas04_1695/148>, abgerufen am 22.07.2024. |