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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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verzweiffelt an der Barmhertzigkeit GOttes.
Namen von Petra, dem harten Felsen/ aber Joannes
wird verdolmetschet Gratia, die Gnade; GOttes Gnad/
GOTTes Barmhertzigkeit kommt seiner Gerechtigkeit
weit vor/ laufft ihr vor; das Adam schon erfahren/
gleich bey Anbegin der Welt/ sobald er das verbotte-
ne Confect hat kost: O vorwitziges Kosten! Du bist
dran schuldig/ das hat nachmals meinem Heyland sein
Leben kost/ sobald Adam das Gebott übertretten/ hat
er sich/ aus Antrieb des nagenden Gewissens/ hinter dem
G[e]sträuß verborgen; Der Allmächtige GOTT steigt
derenthalben vom hohen Himmel herab; Die Gerechtig-
keit war bereits da/ und wolte Ihme das Schwerdt in
die Hand geben/ aber die Barmhertzigkeit kommt Ihr
vor/ und gibt Ihm einen Oelzweig in die Hand/ darumGen. 3.
sagt die Heilige Schrifft/ daß dazumalen GOTT der
HERR im Paradeis im kühlen Lufft gespazieret/ als
wolle Er gleichsam sich in etwas abkühlen/ der im gerech-
ten Zorn erhitzt war/ und nachgehends den Adam selbst
gesucht/ der von Rechts wegen Ihn hätte sollen suchen/
Ihn noch bey seinem Namen genennet/ deme sonst
ein anderer Titel hätte gebühret/ auch so gar gegrüßt/
dann aus den Anfangs-Buchstaben der drey Wort:
Adam Ubi Es, das A V E heraus kommt/ Ja zuvor/
wie GOTT der HERR im Paradeys gespazieret/ hat
er Ihm einen Baum schon auserlesen/ an deine er nach
vier tausend Jahren mit seiner angenommener Mensch-
heit wolle für den Adam/ und das gesambte Mensch-
liche Geschlecht/ gecrentziget werden: O Göttliche Barm-
hertzigkeit/ du hast keinen Grund/ du hast keine Zahl/
du hast kein Ziel/ du hast keine Maaß/ deine Höhe kan

Nie-
Y y y 3

verzweiffelt an der Barmhertzigkeit GOttes.
Namen von Petra, dem harten Felſen/ aber Joannes
wird verdolmetſchet Gratia, die Gnade; GOttes Gnad/
GOTTes Barmhertzigkeit kommt ſeiner Gerechtigkeit
weit vor/ laufft ihr vor; das Adam ſchon erfahren/
gleich bey Anbegin der Welt/ ſobald er das verbotte-
ne Confect hat koſt: O vorwitziges Koſten! Du biſt
dran ſchuldig/ das hat nachmals meinem Heyland ſein
Leben koſt/ ſobald Adam das Gebott uͤbertretten/ hat
er ſich/ aus Antrieb des nagenden Gewiſſens/ hinter dem
G[e]ſtraͤuß verborgen; Der Allmaͤchtige GOTT ſteigt
derenthalben vom hohen Himmel herab; Die Gerechtig-
keit war bereits da/ und wolte Ihme das Schwerdt in
die Hand geben/ aber die Barmhertzigkeit kommt Ihr
vor/ und gibt Ihm einen Oelzweig in die Hand/ darumGen. 3.
ſagt die Heilige Schrifft/ daß dazumalen GOTT der
HERR im Paradeis im kuͤhlen Lufft geſpazieret/ als
wolle Er gleichſam ſich in etwas abkuͤhlen/ der im gerech-
ten Zorn erhitzt war/ und nachgehends den Adam ſelbſt
geſucht/ der von Rechts wegen Ihn haͤtte ſollen ſuchen/
Ihn noch bey ſeinem Namen genennet/ deme ſonſt
ein anderer Titel haͤtte gebuͤhret/ auch ſo gar gegruͤßt/
dann aus den Anfangs-Buchſtaben der drey Wort:
Adam Ubi Es, das A V E heraus kommt/ Ja zuvor/
wie GOTT der HERR im Paradeys geſpazieret/ hat
er Ihm einen Baum ſchon auserleſen/ an deine er nach
vier tauſend Jahren mit ſeiner angenommener Menſch-
heit wolle fuͤr den Adam/ und das geſambte Menſch-
liche Geſchlecht/ gecrentziget werden: O Goͤttliche Barm-
hertzigkeit/ du haſt keinen Grund/ du haſt keine Zahl/
du haſt kein Ziel/ du haſt keine Maaß/ deine Hoͤhe kan

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[541/0573] verzweiffelt an der Barmhertzigkeit GOttes. Namen von Petra, dem harten Felſen/ aber Joannes wird verdolmetſchet Gratia, die Gnade; GOttes Gnad/ GOTTes Barmhertzigkeit kommt ſeiner Gerechtigkeit weit vor/ laufft ihr vor; das Adam ſchon erfahren/ gleich bey Anbegin der Welt/ ſobald er das verbotte- ne Confect hat koſt: O vorwitziges Koſten! Du biſt dran ſchuldig/ das hat nachmals meinem Heyland ſein Leben koſt/ ſobald Adam das Gebott uͤbertretten/ hat er ſich/ aus Antrieb des nagenden Gewiſſens/ hinter dem Geſtraͤuß verborgen; Der Allmaͤchtige GOTT ſteigt derenthalben vom hohen Himmel herab; Die Gerechtig- keit war bereits da/ und wolte Ihme das Schwerdt in die Hand geben/ aber die Barmhertzigkeit kommt Ihr vor/ und gibt Ihm einen Oelzweig in die Hand/ darum ſagt die Heilige Schrifft/ daß dazumalen GOTT der HERR im Paradeis im kuͤhlen Lufft geſpazieret/ als wolle Er gleichſam ſich in etwas abkuͤhlen/ der im gerech- ten Zorn erhitzt war/ und nachgehends den Adam ſelbſt geſucht/ der von Rechts wegen Ihn haͤtte ſollen ſuchen/ Ihn noch bey ſeinem Namen genennet/ deme ſonſt ein anderer Titel haͤtte gebuͤhret/ auch ſo gar gegruͤßt/ dann aus den Anfangs-Buchſtaben der drey Wort: Adam Ubi Es, das A V E heraus kommt/ Ja zuvor/ wie GOTT der HERR im Paradeys geſpazieret/ hat er Ihm einen Baum ſchon auserleſen/ an deine er nach vier tauſend Jahren mit ſeiner angenommener Menſch- heit wolle fuͤr den Adam/ und das geſambte Menſch- liche Geſchlecht/ gecrentziget werden: O Goͤttliche Barm- hertzigkeit/ du haſt keinen Grund/ du haſt keine Zahl/ du haſt kein Ziel/ du haſt keine Maaß/ deine Hoͤhe kan Nie- Gen. 3. Y y y 3

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/573>, abgerufen am 25.11.2024.