Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.Judas Iscarioth/ wolte sein liederliches Ende nehmen/ wird auch euch wissen so hoch in der Glori zu bringen/ daßihr werdet mit unendlichen Danck GOtt benedeyen und loben/ und weil Er das Blätel so wunderbarlich kan wen- den. Das hab ich selbst erfahren/ und den Augenschein eingenommen/ als ich eine gar grosse Anzahl derselben im Himmel gesehen/ so von dieser betrangenden Armuth zu unendlichen Reichthum gelanget: Dann ich sahe Alexium den Heil. Bettlern Servulum den Heil. Bettler/ und unzahlbare viel andere/ daß mir schier eingefallen/ das Himmelreich seye worden zu einem Bittler-Reich. Habe auch anbey die allerhöchste Dreyfaltigkeit nach Möglichkeit gepriesen/ um weilen kein Stand auf Erden ist/ hoch oder nieder/ reich oder arm/ geistlich oder welt- lich/ deine GOtt nit genugsame Mittel gibt/ die ewige Seeligkeit zu erwerben. Ich setze nunmehr die vierdte Speise von Fischen auf/ li. Chron. Belgic. c. 14 Der Heil. Magutus fahrte einst auf dem hohen Meer/ gedach-
Judas Iſcarioth/ wolte ſein liederliches Ende nehmen/ wird auch euch wiſſen ſo hoch in der Glori zu bringen/ daßihr werdet mit unendlichen Danck GOtt benedeyen und loben/ und weil Er das Blaͤtel ſo wunderbarlich kan wen- den. Das hab ich ſelbſt erfahren/ und den Augenſchein eingenommen/ als ich eine gar groſſe Anzahl derſelben im Himmel geſehen/ ſo von dieſer betrangenden Armuth zu unendlichen Reichthum gelanget: Dann ich ſahe Alexium den Heil. Bettlern Servulum den Heil. Bettler/ und unzahlbare viel andere/ daß mir ſchier eingefallen/ das Himmelreich ſeye worden zu einem Bittler-Reich. Habe auch anbey die allerhoͤchſte Dreyfaltigkeit nach Moͤglichkeit geprieſen/ um weilen kein Stand auf Erden iſt/ hoch oder nieder/ reich oder arm/ geiſtlich oder welt- lich/ deine GOtt nit genugſame Mittel gibt/ die ewige Seeligkeit zu erwerben. Ich ſetze nunmehr die vierdte Speiſe von Fiſchen auf/ li. Chron. Belgic. c. 14 Der Heil. Magutus fahrte einſt auf dem hohen Meer/ gedach-
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Judas Iſcarioth/ wolte ſein liederliches Ende nehmen/
wird auch euch wiſſen ſo hoch in der Glori zu bringen/ daß
ihr werdet mit unendlichen Danck GOtt benedeyen und
loben/ und weil Er das Blaͤtel ſo wunderbarlich kan wen-
den. Das hab ich ſelbſt erfahren/ und den Augenſchein
eingenommen/ als ich eine gar groſſe Anzahl derſelben
im Himmel geſehen/ ſo von dieſer betrangenden Armuth
zu unendlichen Reichthum gelanget: Dann ich ſahe
Alexium den Heil. Bettlern Servulum den Heil. Bettler/
und unzahlbare viel andere/ daß mir ſchier eingefallen/
das Himmelreich ſeye worden zu einem Bittler-Reich.
Habe auch anbey die allerhoͤchſte Dreyfaltigkeit nach
Moͤglichkeit geprieſen/ um weilen kein Stand auf Erden
iſt/ hoch oder nieder/ reich oder arm/ geiſtlich oder welt-
lich/ deine GOtt nit genugſame Mittel gibt/ die ewige
Seeligkeit zu erwerben.
Ich ſetze nunmehr die vierdte Speiſe von Fiſchen auf/
hoffe/ ſolche werden gar nit uͤbel ſchmaͤcken/ weil ſie in ei-
ner guten Bruͤhe ſeynd eingemacht/ es wird die Speiß
wohl etwas ſpeer vorkommen/ weil es gar ein groſſer
Fiſch geweſt.
Der Heil. Magutus fahrte einſt auf dem hohen Meer/
und weil dazumahlen eingefallen der Heil. Oſter-Tag/
alſo wuͤnſchten alle in dem groſſen Schiff/ daß ſie doch
moͤchten von GOtt die Gnade haben/ an einem ſo heili-
gen Tag/ das heilige Meß-Ampt zu hoͤren/ da ſie nun
eine kleine Zeit mit gluͤcklichen Segeln fortgefahren/ er-
blickten ſie eine kleine Inſel/ allwo ſie voll der Freuden an-
gelendet/ allda ausgeſtiegen/ und alſo gleich einen Altar
aufgerichtet/ zumalen ſie alle hierzu gehoͤrige Sachen mit
ſich genommen. Magutus faͤngt mit groͤſter Andacht
das heilige Meß-Ampt an/ worzu ſeine Bruͤder/ ihren
Brauch nach/ geſungen/ wie er aber nach Ordnung des
Miſſalis oder Meß-Buch zu dem Pater noſter kommen/
da bewegt ſich die gantze Inſel: dann zu wiſſen/ daß erſt-
gedach-
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