Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.hat die Mutter GOttes Mariam veracht. Balaam zu schanden machte/ ließ er vier Krüg Wasserauf das Schlacht-Opffer schütten/ worauf alsobald das Feuer vom Himmel gestiegen/ und dieß angenehme Opf- fer verzehret; das Wasser dieser vier Krüg ist herabge- ronnen/ und hat einen grossen/ tieffen/ weiten Graben um den Altar herum angefüllt. Wie kan es aber mög- lich seyn von vier kleinen Krügen? Lyranus antwortet aus dem Rabbiner Salomon, daß der Elisaeus dazumalen habe ungefehr etwas von seinem Krug gegossen auf die Hände Eliae, worvon geschehen/ daß alsobald alle seine Finger/ verstehe des Eliae, angefangen häuffiges Wasser zu geben/ nit anderst/ als wären sie in 10. offene Pippen verkehrt worden/ und hat solches so lang gewähret/ biß der grosse Graben ist angefüllet worden. Wunderbarlich waren die Hände Eliae, aber noch hafften Pars III. O o o
hat die Mutter GOttes Mariam veracht. Balaam zu ſchanden machte/ ließ er vier Kruͤg Waſſerauf das Schlacht-Opffer ſchuͤtten/ worauf alſobald das Feuer vom Himmel geſtiegen/ und dieß angenehme Opf- fer verzehret; das Waſſer dieſer vier Kruͤg iſt herabge- ronnen/ und hat einen groſſen/ tieffen/ weiten Graben um den Altar herum angefuͤllt. Wie kan es aber moͤg- lich ſeyn von vier kleinen Kruͤgen? Lyranus antwortet aus dem Rabbiner Salomon, daß der Eliſæus dazumalen habe ungefehr etwas von ſeinem Krug gegoſſen auf die Haͤnde Eliæ, worvon geſchehen/ daß alſobald alle ſeine Finger/ verſtehe des Eliæ, angefangen haͤuffiges Waſſer zu geben/ nit anderſt/ als waͤren ſie in 10. offene Pippen verkehrt worden/ und hat ſolches ſo lang gewaͤhret/ biß der groſſe Graben iſt angefuͤllet worden. Wunderbarlich waren die Haͤnde Eliæ, aber noch hafften Pars III. O o o
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hat die Mutter GOttes Mariam veracht.
Balaam zu ſchanden machte/ ließ er vier Kruͤg Waſſer
auf das Schlacht-Opffer ſchuͤtten/ worauf alſobald das
Feuer vom Himmel geſtiegen/ und dieß angenehme Opf-
fer verzehret; das Waſſer dieſer vier Kruͤg iſt herabge-
ronnen/ und hat einen groſſen/ tieffen/ weiten Graben
um den Altar herum angefuͤllt. Wie kan es aber moͤg-
lich ſeyn von vier kleinen Kruͤgen? Lyranus antwortet
aus dem Rabbiner Salomon, daß der Eliſæus dazumalen
habe ungefehr etwas von ſeinem Krug gegoſſen auf die
Haͤnde Eliæ, worvon geſchehen/ daß alſobald alle ſeine
Finger/ verſtehe des Eliæ, angefangen haͤuffiges Waſſer
zu geben/ nit anderſt/ als waͤren ſie in 10. offene Pippen
verkehrt worden/ und hat ſolches ſo lang gewaͤhret/ biß
der groſſe Graben iſt angefuͤllet worden.
Wunderbarlich waren die Haͤnde Eliæ, aber noch
wunderbarlicher ſeynd die Haͤnde Mariæ: Aus den Haͤn-
den Eliæ iſt nur einmal das Waſſer gefloſſen; aus den
Haͤnden Mariæ flieſſen die Gnaden noch immerdar/ und
deren werden theilhafftig ſowohl die Ungerechten/ als
Gerechten. Die Gerechten: dem iſt alſo/ ſagt der Heil.
Damaſcenus? dann mir hat ſie die abgehaute Hand wie-
der erſtattet. Die Ungerechte: dem iſt alſo/ ſagt jener
Edelman in Brabant/ dann ich bin wuͤrcklich des Todes
verblichen/ haͤtte aber ſollen wegen dreyen Suͤnden von
dem gerechten GOtt verdammt werden/ ſo bin ich aber
durch Huͤlffe der Mutter GOttes wieder zum Leben er-
weckt worden/ aufdaß ich beſagten Suͤnden-Laſt durch
eine heilſame Buß habe koͤnnen von mir legen. Die Ge-
rechte: dem iſt alſo/ ſagt der Heil. Bernardinus, dann ſie
mir bey dem Allmaͤchtigen ausgebracht/ daß ich die Gna-
de zu predigen/ und Wunder-Wercke zu wuͤrcken be-
kommen habe. Die Ungerechte; dem iſt alſo/ ſagt jener
Moͤrder bey Cæſareo, um weilen ich Mariæ zu Ehren
alle Sambſtag gefaſt/ unangeſehen ich einen ſo laſter-
hafften
Cantipr.
lib. 2 ap.
Bellar, in
Stell.
Pars III. O o o
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