Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.aber die Werck stimmten mit dem Glauben nit zu. sche rauh aussprechen/ Himmel/ der Cränner aber wirdnit anderst sagen als Immel. Gleicher gestalten war es da zumal mit dem Wort Shiboleth. Wann auch ei- ner kommen/ und dieses Wort manierlich und subtil aus- gesprochen/ sodann hats geheissen/ passire/ dann man kennte ihn schon/ daß er ein Galatiter seye: Hat sich aber einer gefunden/ der dieses Wortrauch ausgesagt/ der ist alsobalden niedergehauet worden. Das meiste aber ist hierinn zu beobachten/ daß gedachtes Wort auf Galati- terisch ausgesprochner heist ein volle Kotnäher/ auf Eu- phrateisch aber ein leere Körnäher. Wilst du nun frey durchpassiren in das obere Vatter- Unter dem König Senacherib hat in einer Nacht ein4. Reg. 19. schen
aber die Werck ſtimmten mit dem Glauben nit zu. ſche rauh ausſprechen/ Himmel/ der Craͤnner aber wirdnit anderſt ſagen als Immel. Gleicher geſtalten war es da zumal mit dem Wort Shiboleth. Wann auch ei- ner kommen/ und dieſes Wort manierlich und ſubtil aus- geſprochen/ ſodann hats geheiſſen/ paſſire/ dann man kennte ihn ſchon/ daß er ein Galatiter ſeye: Hat ſich aber einer gefunden/ der dieſes Wortrauch ausgeſagt/ der iſt alſobalden niedergehauet worden. Das meiſte aber iſt hierinn zu beobachten/ daß gedachtes Wort auf Galati- teriſch ausgeſprochner heiſt ein volle Kotnaͤher/ auf Eu- phrateiſch aber ein leere Koͤrnaͤher. Wilſt du nun frey durchpaſſiren in das obere Vatter- Unter dem Koͤnig Senacherib hat in einer Nacht ein4. Reg. 19. ſchen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0431" n="399"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">aber die Werck ſtimmten mit dem Glauben nit zu.</hi></fw><lb/> ſche rauh ausſprechen/ <hi rendition="#fr">Himmel/</hi> der Craͤnner aber wird<lb/> nit anderſt ſagen als <hi rendition="#fr">Immel.</hi> Gleicher geſtalten war<lb/> es da zumal mit dem Wort <hi rendition="#aq">Shiboleth.</hi> Wann auch ei-<lb/> ner kommen/ und dieſes Wort manierlich und <hi rendition="#aq">ſubtil</hi> aus-<lb/> geſprochen/ ſodann hats geheiſſen/ <hi rendition="#aq">paſſi</hi>re/ dann man<lb/> kennte ihn ſchon/ daß er ein <hi rendition="#aq">Galati</hi>ter ſeye: Hat ſich aber<lb/> einer gefunden/ der dieſes Wortrauch ausgeſagt/ der iſt<lb/> alſobalden niedergehauet worden. Das meiſte aber iſt<lb/> hierinn zu beobachten/ daß gedachtes Wort auf <hi rendition="#aq">Galati-<lb/> te</hi>riſch ausgeſprochner heiſt ein volle Kotnaͤher/ auf <hi rendition="#aq">Eu-<lb/> phrat</hi>eiſch aber ein leere Koͤrnaͤher.</p><lb/> <p>Wilſt du nun frey durch<hi rendition="#aq">paſſi</hi>ren in das obere Vatter-<lb/> land/ wilſt dem Schwerdt der Goͤttlichen Gerechtigkeit<lb/> entfliehen/ wilſt vor GOtt erſcheinen als ein <hi rendition="#aq">Galati</hi>ter/<lb/> oder <hi rendition="#aq">galan</hi>ter Chriſt/ ſo iſt vonnoͤthen/ daß du aufzieheſt<lb/> mit einer vollen Kornaͤhern/ das iſt/ mit dem rechten al-<lb/> lein ſeeligmachenden Glauben/ worbey auch ſeynd die<lb/> Fruͤchte der guten Werck. Ein Glaub ohne dieſe/ iſt ein<lb/> leere Kornaͤher/ ein Glaub ohne dieſe iſt ein <hi rendition="#aq">Eliſæi</hi>ſche<lb/> Hacken ohne Stihl/ ein Glaub ohne dieſe/ iſt der tho-<lb/> rechten Jungfrauen Lampen ohne Oel/ ein Glaub oh-<lb/> ne dieſe/ iſt ein <hi rendition="#aq">Rachel</hi> ohne Kinder/ ein Glaub ohne die-<lb/> ſe/ iſt ein <hi rendition="#aq">Samſon</hi> ohne Haarlocken/ ein Glaub ohne die-<lb/> ſe/ iſt ein Joſephiſche <hi rendition="#aq">Ciſtern</hi> ohne Waſſer. Ein Glaub<lb/> ohne dieſe/ iſt ein <hi rendition="#aq">Lazarus</hi> ohne Leben. Ein Glaub ohne<lb/> dieſe/ iſt ein <hi rendition="#aq">Caini</hi>ſches Opfer ohne Wolgefallen. Ei-<lb/> nen Glauben ohne gute Werck hat <hi rendition="#aq">Judas Iſcarioth</hi> ge-<lb/> habt/ und findet man noch unzahlbare ſeines Glei-<lb/> chens.</p><lb/> <p>Unter dem Koͤnig <hi rendition="#aq">Senacherib</hi> hat in einer Nacht ein<note place="right">4. <hi rendition="#aq">Reg.</hi> 19.</note><lb/> Engel aus Goͤttlichem Befehl ein Kriegsheer von 185000.<lb/> Mann zu Grund gerichtet/ daß nit einer von ſo groͤſſer<lb/> Anzahl uͤbergeblieben. Wie nun der Tag angebrochen/<lb/> ſo iſt ein <hi rendition="#aq">Aviſo</hi> uͤber die andere kommen zu dem Hebraͤi-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [399/0431]
aber die Werck ſtimmten mit dem Glauben nit zu.
ſche rauh ausſprechen/ Himmel/ der Craͤnner aber wird
nit anderſt ſagen als Immel. Gleicher geſtalten war
es da zumal mit dem Wort Shiboleth. Wann auch ei-
ner kommen/ und dieſes Wort manierlich und ſubtil aus-
geſprochen/ ſodann hats geheiſſen/ paſſire/ dann man
kennte ihn ſchon/ daß er ein Galatiter ſeye: Hat ſich aber
einer gefunden/ der dieſes Wortrauch ausgeſagt/ der iſt
alſobalden niedergehauet worden. Das meiſte aber iſt
hierinn zu beobachten/ daß gedachtes Wort auf Galati-
teriſch ausgeſprochner heiſt ein volle Kotnaͤher/ auf Eu-
phrateiſch aber ein leere Koͤrnaͤher.
Wilſt du nun frey durchpaſſiren in das obere Vatter-
land/ wilſt dem Schwerdt der Goͤttlichen Gerechtigkeit
entfliehen/ wilſt vor GOtt erſcheinen als ein Galatiter/
oder galanter Chriſt/ ſo iſt vonnoͤthen/ daß du aufzieheſt
mit einer vollen Kornaͤhern/ das iſt/ mit dem rechten al-
lein ſeeligmachenden Glauben/ worbey auch ſeynd die
Fruͤchte der guten Werck. Ein Glaub ohne dieſe/ iſt ein
leere Kornaͤher/ ein Glaub ohne dieſe iſt ein Eliſæiſche
Hacken ohne Stihl/ ein Glaub ohne dieſe/ iſt der tho-
rechten Jungfrauen Lampen ohne Oel/ ein Glaub oh-
ne dieſe/ iſt ein Rachel ohne Kinder/ ein Glaub ohne die-
ſe/ iſt ein Samſon ohne Haarlocken/ ein Glaub ohne die-
ſe/ iſt ein Joſephiſche Ciſtern ohne Waſſer. Ein Glaub
ohne dieſe/ iſt ein Lazarus ohne Leben. Ein Glaub ohne
dieſe/ iſt ein Cainiſches Opfer ohne Wolgefallen. Ei-
nen Glauben ohne gute Werck hat Judas Iſcarioth ge-
habt/ und findet man noch unzahlbare ſeines Glei-
chens.
Unter dem Koͤnig Senacherib hat in einer Nacht ein
Engel aus Goͤttlichem Befehl ein Kriegsheer von 185000.
Mann zu Grund gerichtet/ daß nit einer von ſo groͤſſer
Anzahl uͤbergeblieben. Wie nun der Tag angebrochen/
ſo iſt ein Aviſo uͤber die andere kommen zu dem Hebraͤi-
ſchen
4. Reg. 19.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |