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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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Judä dem Ertzschelm/ gibt der Heyland gute Wort/
sonsten dem äusserlichen Schein nach/ einen sehr vollkom-
menen und heiligen Wandel geführt/ im Hertzen aber all-
zeit einen Grollen und Feindschafft getragen gegen einer
gewissen Person; nachdem nun besagte rachgierige Frau
in das Todtbett gerathen/ und ihr der Priester das höchste
Gut an statt der Weegzehrung in die Ewigkeit darrei-
chen wollen/ da hat sie die Zähn zusammen gebissen/ sich
nach der Mauer gewendt/ und angefangen zu schreyen/
daß/ weil sie ihren Feind niemals hab recht angesehen/ al-
so woll anjetzo auch GOtt sie auf ewig nit ansehen/ mit
welchen verzweiffelten Worten sie den verdammten Geist
hat aufgeben! Es ist dann gewiß/ und bleibt gewiß/ so
gewiß als GOtt ist/ und GOtt bleiben wird/ daß/ wer
seinem Feind nit verzeihet/ deme werde auch auf ewig nit
verziehen.

Exi immunde Spiritus, aus/ aus mit dir Re-
vant
sch-Teufel/ du unreiner Geist/ ich beschwöre dich im
Namen aller Heiligen GOttes/ weicht von dieser Crea-
tur/ die der Allmächtige zu seinem Ebenbild erschaffen/
dann GOtt der HErr nit will/ daß man sich revantschi-
re/ auch hart straffet/ die sich revantschiren/ sondern be-
lohnet auch ewig/ die sich nit revantschiren.

Gen. 28.

Jacob auf der Reiß in Syrien nahme unterwegs ein-
mal sein Nachtlager auf dem freyen Feld/ und als er in der
besten Ruhe gelegen/ massen das gerechte Gewissen/ das
beste Kissen/ ist ihme ein wunderliches Gesicht vorkom-
men/ er sahe nemlich ein Leiter/ die stunde auf der Erden/
und rührete mit der Spitz den Himmel an: Die Leiter
muß viel Sprissel gehabt haben/ er sahe auch die Engel
GOttes auf und absteigen etc. Warum aber dißmal/ und
an diesem Ort der Jacob die Leiter im Himmel gesehen/

und

Judaͤ dem Ertzſchelm/ gibt der Heyland gute Wort/
ſonſten dem aͤuſſerlichen Schein nach/ einen ſehr vollkom-
menen und heiligen Wandel gefuͤhrt/ im Hertzen aber all-
zeit einen Grollen und Feindſchafft getragen gegen einer
gewiſſen Perſon; nachdem nun beſagte rachgierige Frau
in das Todtbett gerathen/ und ihr der Prieſter das hoͤchſte
Gut an ſtatt der Weegzehrung in die Ewigkeit darrei-
chen wollen/ da hat ſie die Zaͤhn zuſammen gebiſſen/ ſich
nach der Mauer gewendt/ und angefangen zu ſchreyen/
daß/ weil ſie ihren Feind niemals hab recht angeſehen/ al-
ſo woll anjetzo auch GOtt ſie auf ewig nit anſehen/ mit
welchen verzweiffelten Worten ſie den verdammten Geiſt
hat aufgeben! Es iſt dann gewiß/ und bleibt gewiß/ ſo
gewiß als GOtt iſt/ und GOtt bleiben wird/ daß/ wer
ſeinem Feind nit verzeihet/ deme werde auch auf ewig nit
verziehen.

Exi immunde Spiritus, aus/ aus mit dir Re-
vant
ſch-Teufel/ du unreiner Geiſt/ ich beſchwoͤre dich im
Namen aller Heiligen GOttes/ weicht von dieſer Crea-
tur/ die der Allmaͤchtige zu ſeinem Ebenbild erſchaffen/
dann GOtt der HErr nit will/ daß man ſich revantſchi-
re/ auch hart ſtraffet/ die ſich revantſchiren/ ſondern be-
lohnet auch ewig/ die ſich nit revantſchiren.

Gen. 28.

Jacob auf der Reiß in Syrien nahme unterwegs ein-
mal ſein Nachtlager auf dem freyen Feld/ und als er in der
beſten Ruhe gelegen/ maſſen das gerechte Gewiſſen/ das
beſte Kiſſen/ iſt ihme ein wunderliches Geſicht vorkom-
men/ er ſahe nemlich ein Leiter/ die ſtunde auf der Erden/
und ruͤhrete mit der Spitz den Himmel an: Die Leiter
muß viel Spriſſel gehabt haben/ er ſahe auch die Engel
GOttes auf und abſteigen ꝛc. Warum aber dißmal/ und
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[324/0356] Judaͤ dem Ertzſchelm/ gibt der Heyland gute Wort/ ſonſten dem aͤuſſerlichen Schein nach/ einen ſehr vollkom- menen und heiligen Wandel gefuͤhrt/ im Hertzen aber all- zeit einen Grollen und Feindſchafft getragen gegen einer gewiſſen Perſon; nachdem nun beſagte rachgierige Frau in das Todtbett gerathen/ und ihr der Prieſter das hoͤchſte Gut an ſtatt der Weegzehrung in die Ewigkeit darrei- chen wollen/ da hat ſie die Zaͤhn zuſammen gebiſſen/ ſich nach der Mauer gewendt/ und angefangen zu ſchreyen/ daß/ weil ſie ihren Feind niemals hab recht angeſehen/ al- ſo woll anjetzo auch GOtt ſie auf ewig nit anſehen/ mit welchen verzweiffelten Worten ſie den verdammten Geiſt hat aufgeben! Es iſt dann gewiß/ und bleibt gewiß/ ſo gewiß als GOtt iſt/ und GOtt bleiben wird/ daß/ wer ſeinem Feind nit verzeihet/ deme werde auch auf ewig nit verziehen. Exi immunde Spiritus, aus/ aus mit dir Re- vantſch-Teufel/ du unreiner Geiſt/ ich beſchwoͤre dich im Namen aller Heiligen GOttes/ weicht von dieſer Crea- tur/ die der Allmaͤchtige zu ſeinem Ebenbild erſchaffen/ dann GOtt der HErr nit will/ daß man ſich revantſchi- re/ auch hart ſtraffet/ die ſich revantſchiren/ ſondern be- lohnet auch ewig/ die ſich nit revantſchiren. Jacob auf der Reiß in Syrien nahme unterwegs ein- mal ſein Nachtlager auf dem freyen Feld/ und als er in der beſten Ruhe gelegen/ maſſen das gerechte Gewiſſen/ das beſte Kiſſen/ iſt ihme ein wunderliches Geſicht vorkom- men/ er ſahe nemlich ein Leiter/ die ſtunde auf der Erden/ und ruͤhrete mit der Spitz den Himmel an: Die Leiter muß viel Spriſſel gehabt haben/ er ſahe auch die Engel GOttes auf und abſteigen ꝛc. Warum aber dißmal/ und an dieſem Ort der Jacob die Leiter im Himmel geſehen/ und

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/356>, abgerufen am 22.11.2024.