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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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welches er zeigen wird am Jüngsten Tag.
seyn die Freud der Patriarchen/ Propheten/ Marty-
rer/ Beichtiger/ Jungfrauen/ Wittiben/ und aller see-
ligen Schäflein auf der rechten Seiten. Wie mancher
Bauer in der Höhe wird zur selben Zeit auslachen sei-
nen gewesten Landsfürsten auf der verlohrnen Seiten?
Wie mancher Eseltreiber und Holtztrager wird an dem-
selben Tag auslachen seinen König und Herrschafft! wie
manches al[t]es Bettelweib wird dazumal auslachen eine
grosse Landsfürstin! ein mancher einfältiger Mönch sein
geweste Obrigkeit! ein mancher Pfarrherr seinen gehab-
ten Bischoff! ein mancher Musquetirer seinen gewesten
General! Wie wird an selbigem Tag ein mancher Bet-
tel-Mönch/ der vorhero Barfuß in einer rauhen Kutten
verachtet worden/ auslachen die geweste grosse Herren/
bey denen er zuvor muste hinter der Thür stehen/ und et-
wan an statt des Allmosen einen guten Filtz darvon ge-
tragen. Wie wird dazumal ein mancher armer und
krummer Bettler/ der allhier zu Wien an einem Eck ge-
sessen/ auslachen diesen und jenen grossen Herrn/ der al-
le Tag in einer verguldten Carossen mit einer gantzen La-
quey-Procession vorbey gefahren? Wie wird dazumal
ein manche Holtzhacken die Königliche Scepter/ ein man-
che Schmeerkappen die Bischöffliche Infuln/ ein man-
che Bauren-Joppen die Fürstliche Purpur/ ein man-
cher zwilchener Kittel die Doctors Mäntel auslachen?
Zu dem einigen Wort Venite, kommet her/ wird der
gantze Himmel frohlocken/ alle Eugel werden Glück
wündschen/ alle Heiligen werden vor Freuden die Händ
zusammen schlagen/ alle Hertzen der Auserwählten wer-
den vor Jubel aufhupfen/ alle Augen der Seeligen wer-
den aneinander frolockend anschauen. Da wird als ein
Gebenedeyter eingeladen werden ein heiliger Leopoldus
mit viel Oesterreichern/ ein H. Ludovicus mit viel Fran-
tzosen/ ein H. Casimitus mit viel Polacken/ ein H. Ste-

phanus
G g 3

welches er zeigen wird am Juͤngſten Tag.
ſeyn die Freud der Patriarchen/ Propheten/ Marty-
rer/ Beichtiger/ Jungfrauen/ Wittiben/ und aller ſee-
ligen Schaͤflein auf der rechten Seiten. Wie mancher
Bauer in der Hoͤhe wird zur ſelben Zeit auslachen ſei-
nen geweſten Landsfuͤrſten auf der verlohrnen Seiten?
Wie mancher Eſeltreiber und Holtztrager wird an dem-
ſelben Tag auslachen ſeinen Koͤnig und Herrſchafft! wie
manches al[t]es Bettelweib wird dazumal auslachen eine
groſſe Landsfuͤrſtin! ein mancher einfaͤltiger Moͤnch ſein
geweſte Obrigkeit! ein mancher Pfarrherr ſeinen gehab-
ten Biſchoff! ein mancher Muſquetirer ſeinen geweſten
General! Wie wird an ſelbigem Tag ein mancher Bet-
tel-Moͤnch/ der vorhero Barfuß in einer rauhen Kutten
verachtet worden/ auslachen die geweſte groſſe Herren/
bey denen er zuvor muſte hinter der Thuͤr ſtehen/ und et-
wan an ſtatt des Allmoſen einen guten Filtz darvon ge-
tragen. Wie wird dazumal ein mancher armer und
krum̃er Bettler/ der allhier zu Wien an einem Eck ge-
ſeſſen/ auslachen dieſen und jenen groſſen Herrn/ der al-
le Tag in einer verguldten Caroſſen mit einer gantzen La-
quey-Proceſſion vorbey gefahren? Wie wird dazumal
ein manche Holtzhacken die Koͤnigliche Scepter/ ein man-
che Schmeerkappen die Biſchoͤffliche Infuln/ ein man-
che Bauren-Joppen die Fuͤrſtliche Purpur/ ein man-
cher zwilchener Kittel die Doctors Maͤntel auslachen?
Zu dem einigen Wort Venite, kommet her/ wird der
gantze Himmel frohlocken/ alle Eugel werden Gluͤck
wuͤndſchen/ alle Heiligen werden vor Freuden die Haͤnd
zuſammen ſchlagen/ alle Hertzen der Auserwaͤhlten wer-
den vor Jubel aufhupfen/ alle Augen der Seeligen wer-
den aneinander frolockend anſchauen. Da wird als ein
Gebenedeyter eingeladen werden ein heiliger Leopoldus
mit viel Oeſterreichern/ ein H. Ludovicus mit viel Fran-
tzoſen/ ein H. Caſimitus mit viel Polacken/ ein H. Ste-

phanus
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[237/0269] welches er zeigen wird am Juͤngſten Tag. ſeyn die Freud der Patriarchen/ Propheten/ Marty- rer/ Beichtiger/ Jungfrauen/ Wittiben/ und aller ſee- ligen Schaͤflein auf der rechten Seiten. Wie mancher Bauer in der Hoͤhe wird zur ſelben Zeit auslachen ſei- nen geweſten Landsfuͤrſten auf der verlohrnen Seiten? Wie mancher Eſeltreiber und Holtztrager wird an dem- ſelben Tag auslachen ſeinen Koͤnig und Herrſchafft! wie manches altes Bettelweib wird dazumal auslachen eine groſſe Landsfuͤrſtin! ein mancher einfaͤltiger Moͤnch ſein geweſte Obrigkeit! ein mancher Pfarrherr ſeinen gehab- ten Biſchoff! ein mancher Muſquetirer ſeinen geweſten General! Wie wird an ſelbigem Tag ein mancher Bet- tel-Moͤnch/ der vorhero Barfuß in einer rauhen Kutten verachtet worden/ auslachen die geweſte groſſe Herren/ bey denen er zuvor muſte hinter der Thuͤr ſtehen/ und et- wan an ſtatt des Allmoſen einen guten Filtz darvon ge- tragen. Wie wird dazumal ein mancher armer und krum̃er Bettler/ der allhier zu Wien an einem Eck ge- ſeſſen/ auslachen dieſen und jenen groſſen Herrn/ der al- le Tag in einer verguldten Caroſſen mit einer gantzen La- quey-Proceſſion vorbey gefahren? Wie wird dazumal ein manche Holtzhacken die Koͤnigliche Scepter/ ein man- che Schmeerkappen die Biſchoͤffliche Infuln/ ein man- che Bauren-Joppen die Fuͤrſtliche Purpur/ ein man- cher zwilchener Kittel die Doctors Maͤntel auslachen? Zu dem einigen Wort Venite, kommet her/ wird der gantze Himmel frohlocken/ alle Eugel werden Gluͤck wuͤndſchen/ alle Heiligen werden vor Freuden die Haͤnd zuſammen ſchlagen/ alle Hertzen der Auserwaͤhlten wer- den vor Jubel aufhupfen/ alle Augen der Seeligen wer- den aneinander frolockend anſchauen. Da wird als ein Gebenedeyter eingeladen werden ein heiliger Leopoldus mit viel Oeſterreichern/ ein H. Ludovicus mit viel Fran- tzoſen/ ein H. Caſimitus mit viel Polacken/ ein H. Ste- phanus G g 3

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/269>, abgerufen am 25.11.2024.