Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

zu gröster Untreu angetriben.
aber der Wirth dessen einige Nachricht habe/ also schrib er mit
der Kreiden auff den Tisch folgende Wort:

Hab Danck Herr Wirth vmb die Flaschen/
Welche bereicht meine Taschen/
Jn dem Hauß seynd theuer die Goschen/
Weil sie kosten vil tausend Groschen.

Fast auff gleiche Arth widerfahrt es dem leydigen Sa-
than/ welcher in allweg sihet/ vnd sucht dem Menschen zu scha-
den/ vnderdessen aber mit seinen Verfolgungen verursacht er
den grösten Nutzen; er hat gesucht durch den Cain dem Abel zu
schaden/ durch den Cham dem Noe, durch den Esau dem Ja-
cob, durch die Schwalmen dem Tobiae, durch den Pharaon
dem Moysi, durch die Jezabel dem Eliae, durch die Knaben
dem Elisaeo, durch die Gefängnuß dem Jeremiae, durch die
Löwen dem Daniel, durch den Antiochum denen Macha-
baeern, durch den Herodem dem Joanni, durch den Simon
Magum dem Petro, durch Neronem dem Paulo, durch Mar-
cionem dem Joanni, durch Itacum dem Matthaeo, durch A-
stiagem dem Bartholomaeo, durch Justinam dem Ambro-
sio, durch die Donatisten dem Augustino, durch Eudoxiam
dem Chrysostomo, &c. vnd gleichwol hat er ihnen hierdurch
nit geschadet/ sondern dero Glory vermehrt/ dann zu wissen/
daß seine Verfolgung/ oder Versuchung auff kein Weiß zu
förchten/ alldieweil dieselbe vns ein Ursach der Glory vnd Ma-
teri deß Triumphs ist; also bezeugt der H. Ambrosius.

Lib. 4. in
Lucae c. 4.

Hab Danck Herr Teuffel.

[Abbildung]

Judas

zu groͤſter Untreu angetriben.
aber der Wirth deſſen einige Nachricht habe/ alſo ſchrib er mit
der Kreiden auff den Tiſch folgende Wort:

Hab Danck Herꝛ Wirth vmb die Flaſchen/
Welche bereicht meine Taſchen/
Jn dem Hauß ſeynd theuer die Goſchen/
Weil ſie koſten vil tauſend Groſchen.

Faſt auff gleiche Arth widerfahrt es dem leydigen Sa-
than/ welcher in allweg ſihet/ vnd ſucht dem Menſchen zu ſcha-
den/ vnderdeſſen aber mit ſeinen Verfolgungen verurſacht er
den groͤſten Nutzen; er hat geſucht durch den Cain dem Abel zu
ſchaden/ durch den Cham dem Noë, durch den Eſau dem Ja-
cob, durch die Schwalmen dem Tobiæ, durch den Pharaon
dem Moyſi, durch die Jezabel dem Eliæ, durch die Knaben
dem Eliſæo, durch die Gefaͤngnuß dem Jeremiæ, durch die
Loͤwen dem Daniel, durch den Antiochum denen Macha-
bæern, durch den Herodem dem Joanni, durch den Simon
Magum dem Petro, durch Neronem dem Paulo, durch Mar-
cionem dem Joanni, durch Itacum dem Matthæo, durch A-
ſtiagem dem Bartholomæo, durch Juſtinam dem Ambro-
ſio, durch die Donatiſten dem Auguſtino, durch Eudoxiam
dem Chryſoſtomo, &c. vnd gleichwol hat er ihnen hierdurch
nit geſchadet/ ſondern dero Glory vermehrt/ dann zu wiſſen/
daß ſeine Verfolgung/ oder Verſuchung auff kein Weiß zu
foͤrchten/ alldieweil dieſelbe vns ein Urſach der Glory vnd Ma-
teri deß Triumphs iſt; alſo bezeugt der H. Ambroſius.

Lib. 4. in
Lucæ c. 4.

Hab Danck Herꝛ Teuffel.

[Abbildung]

Judas
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0297" n="279"/><fw place="top" type="header">zu gro&#x0364;&#x017F;ter Untreu angetriben.</fw><lb/>
aber der Wirth de&#x017F;&#x017F;en einige Nachricht habe/ al&#x017F;o &#x017F;chrib er mit<lb/>
der Kreiden auff den Ti&#x017F;ch folgende Wort:</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Hab Danck Her&#xA75B; Wirth vmb die Fla&#x017F;chen/</l><lb/>
            <l>Welche bereicht meine Ta&#x017F;chen/</l><lb/>
            <l>Jn dem Hauß &#x017F;eynd theuer die Go&#x017F;chen/</l><lb/>
            <l>Weil &#x017F;ie ko&#x017F;ten vil tau&#x017F;end Gro&#x017F;chen.</l>
          </lg><lb/>
          <p>Fa&#x017F;t auff gleiche Arth widerfahrt es dem leydigen Sa-<lb/>
than/ welcher in allweg &#x017F;ihet/ vnd &#x017F;ucht dem Men&#x017F;chen zu &#x017F;cha-<lb/>
den/ vnderde&#x017F;&#x017F;en aber mit &#x017F;einen Verfolgungen verur&#x017F;acht er<lb/>
den gro&#x0364;&#x017F;ten Nutzen; er hat ge&#x017F;ucht durch den <hi rendition="#aq">Cain</hi> dem <hi rendition="#aq">Abel</hi> zu<lb/>
&#x017F;chaden/ durch den <hi rendition="#aq">Cham</hi> dem <hi rendition="#aq">Noë,</hi> durch den <hi rendition="#aq">E&#x017F;au</hi> dem <hi rendition="#aq">Ja-<lb/>
cob,</hi> durch die Schwalmen dem <hi rendition="#aq">Tobiæ,</hi> durch den <hi rendition="#aq">Pharaon</hi><lb/>
dem <hi rendition="#aq">Moy&#x017F;i,</hi> durch die <hi rendition="#aq">Jezabel</hi> dem <hi rendition="#aq">Eliæ,</hi> durch die Knaben<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Eli&#x017F;æo,</hi> durch die Gefa&#x0364;ngnuß dem <hi rendition="#aq">Jeremiæ,</hi> durch die<lb/>
Lo&#x0364;wen dem <hi rendition="#aq">Daniel,</hi> durch den <hi rendition="#aq">Antiochum</hi> denen <hi rendition="#aq">Macha-<lb/>
bæern,</hi> durch den <hi rendition="#aq">Herodem</hi> dem <hi rendition="#aq">Joanni,</hi> durch den <hi rendition="#aq">Simon<lb/>
Magum</hi> dem <hi rendition="#aq">Petro,</hi> durch <hi rendition="#aq">Neronem</hi> dem <hi rendition="#aq">Paulo,</hi> durch <hi rendition="#aq">Mar-<lb/>
cionem</hi> dem <hi rendition="#aq">Joanni,</hi> durch <hi rendition="#aq">Itacum</hi> dem <hi rendition="#aq">Matthæo,</hi> durch <hi rendition="#aq">A-<lb/>
&#x017F;tiagem</hi> dem <hi rendition="#aq">Bartholomæo,</hi> durch <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;tinam</hi> dem <hi rendition="#aq">Ambro-<lb/>
&#x017F;io,</hi> durch die <hi rendition="#aq">Donati&#x017F;ten</hi> dem <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tino,</hi> durch <hi rendition="#aq">Eudoxiam</hi><lb/>
dem <hi rendition="#aq">Chry&#x017F;o&#x017F;tomo, &amp;c.</hi> vnd gleichwol hat er ihnen hierdurch<lb/>
nit ge&#x017F;chadet/ &#x017F;ondern dero Glory vermehrt/ dann zu wi&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
daß &#x017F;eine Verfolgung/ oder Ver&#x017F;uchung auff kein Weiß zu<lb/>
fo&#x0364;rchten/ alldieweil die&#x017F;elbe vns ein Ur&#x017F;ach der Glory vnd Ma-<lb/>
teri deß Triumphs i&#x017F;t; al&#x017F;o bezeugt der H. <hi rendition="#aq">Ambro&#x017F;ius.</hi></p>
          <note place="right"><hi rendition="#aq">Lib. 4. in<lb/>
Lucæ c.</hi> 4.</note><lb/>
          <p> <hi rendition="#b">Hab Danck Her&#xA75B; Teuffel.</hi> </p><lb/>
          <figure/>
        </div>
      </div>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Judas</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[279/0297] zu groͤſter Untreu angetriben. aber der Wirth deſſen einige Nachricht habe/ alſo ſchrib er mit der Kreiden auff den Tiſch folgende Wort: Hab Danck Herꝛ Wirth vmb die Flaſchen/ Welche bereicht meine Taſchen/ Jn dem Hauß ſeynd theuer die Goſchen/ Weil ſie koſten vil tauſend Groſchen. Faſt auff gleiche Arth widerfahrt es dem leydigen Sa- than/ welcher in allweg ſihet/ vnd ſucht dem Menſchen zu ſcha- den/ vnderdeſſen aber mit ſeinen Verfolgungen verurſacht er den groͤſten Nutzen; er hat geſucht durch den Cain dem Abel zu ſchaden/ durch den Cham dem Noë, durch den Eſau dem Ja- cob, durch die Schwalmen dem Tobiæ, durch den Pharaon dem Moyſi, durch die Jezabel dem Eliæ, durch die Knaben dem Eliſæo, durch die Gefaͤngnuß dem Jeremiæ, durch die Loͤwen dem Daniel, durch den Antiochum denen Macha- bæern, durch den Herodem dem Joanni, durch den Simon Magum dem Petro, durch Neronem dem Paulo, durch Mar- cionem dem Joanni, durch Itacum dem Matthæo, durch A- ſtiagem dem Bartholomæo, durch Juſtinam dem Ambro- ſio, durch die Donatiſten dem Auguſtino, durch Eudoxiam dem Chryſoſtomo, &c. vnd gleichwol hat er ihnen hierdurch nit geſchadet/ ſondern dero Glory vermehrt/ dann zu wiſſen/ daß ſeine Verfolgung/ oder Verſuchung auff kein Weiß zu foͤrchten/ alldieweil dieſelbe vns ein Urſach der Glory vnd Ma- teri deß Triumphs iſt; alſo bezeugt der H. Ambroſius. Hab Danck Herꝛ Teuffel. [Abbildung] Judas

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689/297
Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689/297>, abgerufen am 23.11.2024.