Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689.

Bild:
<< vorherige Seite

verkaufft JEsum vmb Silber.
vmb den Halß gefallen. Wie der H. Thyrsus mit einer eyse-In Actis a-
pud Boll.
28. Jan.

nen Saag hat sollen mitten entzwey geschnitten werden/ hat
sich die Saag nit härter/ als ein Baumwoll gezeigt/ O Wun-
der! Der H. Franciscus, der H. Georgius, der H. JacobusIn annal.
Min. n. 33.
In vit.
Petrus de
Natalibus
l. 8. c. 84.
Mascul. in
Eucom. 4.
Decemb.
In Actis.
Surius 16.
Octob.
In Histor.
Cam. c. 32.
In Actis
19. Jan.

Nisibita, die H. Euphemia, die H. Barbara, die H. Leocadia,
der H. Eliphus, der H. Romualdus, der H. Wolffgangus,
vnd vil andere mehr/ haben die harte Stein weich gemacht/
O Wunder! Aber das verfluchte Gelt/ der verdambte Mam-
mon
kan auch den in fester Meinung/ vnd gerechtem Urthl er-
harten Richter dergestalten erweichen/ daß er von dem Manna
zu dem Zwiffel/ von dem Jacob zu dem Esau, von der Esther
zu dem Vasthi, von dem Mardochaeo zu dem Ammon, von
dem Abl zu dem Cain, ja gar von Christo zu dem gottlosen Bar-
rabbae
Seyten weicht/ vnd das Ungerechte für gerecht außle-
get. O! O! O! verruchtes Gelt!

Petrus vnd Joannes, beede H. Apostel giengen auff ein
Zeit in Tempel hinab nacher Jerusalem/ ihr gewöhnliches Ge-
bett alldar zu verrichten/ gleich aber bey der Kirchen-Thür tref-
fen sie einen armen Tropffen an/ der gantz elend vnd erkrumpt/
mit seiner bettlerischen Rhetoric, vnd beweglicher Wolreden-
heit gar schön vmb ein Allmosen angehalten/ Petrus schüttlet
den Kopff/ Joannes deut mit der Hand/ es seye nichts da/ al-
lein sagt Petrus, damit dir gleichwol geholffen werde/ weil ich
weder Silber noch Gold habe/ so stehe du im Nahmen JEsu
auff/ vnd wandere/ auff solche Wort ist der arme SchluckerAct. 2.
v.
6.

frisch vnd gesund auffgestanden/ das war ein groß Wunder/
einen Krumpen gerad zu machen/ O H. Petre! wie offt vnd
aber offt geschicht dises Wunder bey Tribunalien vnd Ge-
richtern/ ja es ist dises Wunderwerck gar nit mehr rähr/ oder
seltzamb/ allein auff besondere Manier/ du hast den Krumpen
gerad gemacht mit dem Nahmen JEsu/ in Nomine Jesu
aber/ da macht man auß einer krumpen Sach ein gerade mit
Gelt/ argento & auro, quod est mihi.

Wie Christus der HErr von Todten sieghafft auffer-

standen/
X 2

verkaufft JEſum vmb Silber.
vmb den Halß gefallen. Wie der H. Thyrſus mit einer eyſe-In Actis a-
pud Boll.
28. Jan.

nen Saag hat ſollen mitten entzwey geſchnitten werden/ hat
ſich die Saag nit haͤrter/ als ein Baumwoll gezeigt/ O Wun-
der! Der H. Franciſcus, der H. Georgius, der H. JacobusIn annal.
Min. n. 33.
In vit.
Petrus de
Natalibus
l. 8. c. 84.
Maſcul. in
Eucom. 4.
Decemb.
In Actis.
Surius 16.
Octob.
In Hiſtor.
Cam. c. 32.
In Actis
19. Jan.

Niſibita, die H. Euphemia, die H. Barbara, die H. Leocadia,
der H. Eliphus, der H. Romualdus, der H. Wolffgangus,
vnd vil andere mehr/ haben die harte Stein weich gemacht/
O Wunder! Aber das verfluchte Gelt/ der verdambte Mam-
mon
kan auch den in feſter Meinung/ vnd gerechtem Urthl er-
harten Richter dergeſtalten erweichen/ daß er von dem Manna
zu dem Zwiffel/ von dem Jacob zu dem Eſau, von der Eſther
zu dem Vaſthi, von dem Mardochæo zu dem Ammon, von
dem Abl zu dem Cain, ja gar von Chriſto zu dem gottloſen Bar-
rabbæ
Seyten weicht/ vnd das Ungerechte fuͤr gerecht außle-
get. O! O! O! verruchtes Gelt!

Petrus vnd Joannes, beede H. Apoſtel giengen auff ein
Zeit in Tempel hinab nacher Jeruſalem/ ihr gewoͤhnliches Ge-
bett alldar zu verrichten/ gleich aber bey der Kirchen-Thuͤr tref-
fen ſie einen armen Tropffen an/ der gantz elend vnd erkrumpt/
mit ſeiner bettleriſchen Rhetoric, vnd beweglicher Wolreden-
heit gar ſchoͤn vmb ein Allmoſen angehalten/ Petrus ſchuͤttlet
den Kopff/ Joannes deut mit der Hand/ es ſeye nichts da/ al-
lein ſagt Petrus, damit dir gleichwol geholffen werde/ weil ich
weder Silber noch Gold habe/ ſo ſtehe du im Nahmen JEſu
auff/ vnd wandere/ auff ſolche Wort iſt der arme SchluckerAct. 2.
v.
6.

friſch vnd geſund auffgeſtanden/ das war ein groß Wunder/
einen Krumpen gerad zu machen/ O H. Petre! wie offt vnd
aber offt geſchicht diſes Wunder bey Tribunalien vnd Ge-
richtern/ ja es iſt diſes Wunderwerck gar nit mehr raͤhr/ oder
ſeltzamb/ allein auff beſondere Manier/ du haſt den Krumpen
gerad gemacht mit dem Nahmen JEſu/ in Nomine Jesu
aber/ da macht man auß einer krumpen Sach ein gerade mit
Gelt/ argento & auro, quod eſt mihi.

Wie Chriſtus der HErꝛ von Todten ſieghafft auffer-

ſtanden/
X 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0181" n="163"/><fw place="top" type="header">verkaufft JE&#x017F;um vmb Silber.</fw><lb/>
vmb den Halß gefallen. Wie der H. <hi rendition="#aq">Thyr&#x017F;us</hi> mit einer ey&#x017F;e-<note place="right"><hi rendition="#aq">In Actis a-<lb/>
pud Boll.<lb/>
28. Jan.</hi></note><lb/>
nen Saag hat &#x017F;ollen mitten entzwey ge&#x017F;chnitten werden/ hat<lb/>
&#x017F;ich die Saag nit ha&#x0364;rter/ als ein Baumwoll gezeigt/ O Wun-<lb/>
der! Der H. <hi rendition="#aq">Franci&#x017F;cus,</hi> der H. <hi rendition="#aq">Georgius,</hi> der H. <hi rendition="#aq">Jacobus</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">In annal.<lb/>
Min. n. 33.<lb/>
In vit.<lb/>
Petrus de<lb/>
Natalibus<lb/>
l. 8. c. 84.<lb/>
Ma&#x017F;cul. in<lb/>
Eucom. 4.<lb/>
Decemb.<lb/>
In Actis.<lb/>
Surius 16.<lb/>
Octob.<lb/>
In Hi&#x017F;tor.<lb/>
Cam. c. 32.<lb/>
In Actis<lb/>
19. Jan.</hi></note><lb/><hi rendition="#aq">Ni&#x017F;ibita,</hi> die H. <hi rendition="#aq">Euphemia,</hi> die H. <hi rendition="#aq">Barbara,</hi> die H. <hi rendition="#aq">Leocadia,</hi><lb/>
der H. <hi rendition="#aq">Eliphus,</hi> der H. <hi rendition="#aq">Romualdus,</hi> der H. <hi rendition="#aq">Wolffgangus,</hi><lb/>
vnd vil andere mehr/ haben die harte Stein weich gemacht/<lb/>
O Wunder! Aber das verfluchte Gelt/ der verdambte <hi rendition="#aq">Mam-<lb/>
mon</hi> kan auch den in fe&#x017F;ter Meinung/ vnd gerechtem Urthl er-<lb/>
harten Richter derge&#x017F;talten erweichen/ daß er von dem <hi rendition="#aq">Manna</hi><lb/>
zu dem Zwiffel/ von dem <hi rendition="#aq">Jacob</hi> zu dem <hi rendition="#aq">E&#x017F;au,</hi> von der <hi rendition="#aq">E&#x017F;ther</hi><lb/>
zu dem <hi rendition="#aq">Va&#x017F;thi,</hi> von dem <hi rendition="#aq">Mardochæo</hi> zu dem <hi rendition="#aq">Ammon,</hi> von<lb/>
dem <hi rendition="#aq">Abl</hi> zu dem <hi rendition="#aq">Cain,</hi> ja gar von Chri&#x017F;to zu dem gottlo&#x017F;en <hi rendition="#aq">Bar-<lb/>
rabbæ</hi> Seyten weicht/ vnd das Ungerechte fu&#x0364;r gerecht außle-<lb/>
get. O! O! O! verruchtes Gelt!</p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq">Petrus</hi> vnd <hi rendition="#aq">Joannes,</hi> beede H. Apo&#x017F;tel giengen auff ein<lb/>
Zeit in Tempel hinab nacher Jeru&#x017F;alem/ ihr gewo&#x0364;hnliches Ge-<lb/>
bett alldar zu verrichten/ gleich aber bey der Kirchen-Thu&#x0364;r tref-<lb/>
fen &#x017F;ie einen armen Tropffen an/ der gantz elend vnd erkrumpt/<lb/>
mit &#x017F;einer bettleri&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Rhetoric,</hi> vnd beweglicher Wolreden-<lb/>
heit gar &#x017F;cho&#x0364;n vmb ein Allmo&#x017F;en angehalten/ <hi rendition="#aq">Petrus</hi> &#x017F;chu&#x0364;ttlet<lb/>
den Kopff/ <hi rendition="#aq">Joannes</hi> deut mit der Hand/ es &#x017F;eye nichts da/ al-<lb/>
lein &#x017F;agt <hi rendition="#aq">Petrus,</hi> damit dir gleichwol geholffen werde/ weil ich<lb/>
weder Silber noch Gold habe/ &#x017F;o &#x017F;tehe du im Nahmen JE&#x017F;u<lb/>
auff/ vnd wandere/ auff &#x017F;olche Wort i&#x017F;t der arme Schlucker<note place="right"><hi rendition="#aq">Act. 2.<lb/>
v.</hi> 6.</note><lb/>
fri&#x017F;ch vnd ge&#x017F;und auffge&#x017F;tanden/ das war ein groß Wunder/<lb/>
einen Krumpen gerad zu machen/ O H. <hi rendition="#aq">Petre!</hi> wie offt vnd<lb/>
aber offt ge&#x017F;chicht di&#x017F;es Wunder bey <hi rendition="#aq">Tribunalien</hi> vnd Ge-<lb/>
richtern/ ja es i&#x017F;t di&#x017F;es Wunderwerck gar nit mehr ra&#x0364;hr/ oder<lb/>
&#x017F;eltzamb/ allein auff be&#x017F;ondere Manier/ du ha&#x017F;t den Krumpen<lb/>
gerad gemacht mit dem Nahmen JE&#x017F;u/ <hi rendition="#aq">in Nomine <hi rendition="#k">Jesu</hi></hi><lb/>
aber/ da macht man auß einer krumpen Sach ein gerade mit<lb/>
Gelt/ <hi rendition="#aq">argento &amp; auro, quod e&#x017F;t mihi.</hi></p><lb/>
        <p>Wie Chri&#x017F;tus der HEr&#xA75B; von Todten &#x017F;ieghafft auffer-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X 2</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;tanden/</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0181] verkaufft JEſum vmb Silber. vmb den Halß gefallen. Wie der H. Thyrſus mit einer eyſe- nen Saag hat ſollen mitten entzwey geſchnitten werden/ hat ſich die Saag nit haͤrter/ als ein Baumwoll gezeigt/ O Wun- der! Der H. Franciſcus, der H. Georgius, der H. Jacobus Niſibita, die H. Euphemia, die H. Barbara, die H. Leocadia, der H. Eliphus, der H. Romualdus, der H. Wolffgangus, vnd vil andere mehr/ haben die harte Stein weich gemacht/ O Wunder! Aber das verfluchte Gelt/ der verdambte Mam- mon kan auch den in feſter Meinung/ vnd gerechtem Urthl er- harten Richter dergeſtalten erweichen/ daß er von dem Manna zu dem Zwiffel/ von dem Jacob zu dem Eſau, von der Eſther zu dem Vaſthi, von dem Mardochæo zu dem Ammon, von dem Abl zu dem Cain, ja gar von Chriſto zu dem gottloſen Bar- rabbæ Seyten weicht/ vnd das Ungerechte fuͤr gerecht außle- get. O! O! O! verruchtes Gelt! In Actis a- pud Boll. 28. Jan. In annal. Min. n. 33. In vit. Petrus de Natalibus l. 8. c. 84. Maſcul. in Eucom. 4. Decemb. In Actis. Surius 16. Octob. In Hiſtor. Cam. c. 32. In Actis 19. Jan. Petrus vnd Joannes, beede H. Apoſtel giengen auff ein Zeit in Tempel hinab nacher Jeruſalem/ ihr gewoͤhnliches Ge- bett alldar zu verrichten/ gleich aber bey der Kirchen-Thuͤr tref- fen ſie einen armen Tropffen an/ der gantz elend vnd erkrumpt/ mit ſeiner bettleriſchen Rhetoric, vnd beweglicher Wolreden- heit gar ſchoͤn vmb ein Allmoſen angehalten/ Petrus ſchuͤttlet den Kopff/ Joannes deut mit der Hand/ es ſeye nichts da/ al- lein ſagt Petrus, damit dir gleichwol geholffen werde/ weil ich weder Silber noch Gold habe/ ſo ſtehe du im Nahmen JEſu auff/ vnd wandere/ auff ſolche Wort iſt der arme Schlucker friſch vnd geſund auffgeſtanden/ das war ein groß Wunder/ einen Krumpen gerad zu machen/ O H. Petre! wie offt vnd aber offt geſchicht diſes Wunder bey Tribunalien vnd Ge- richtern/ ja es iſt diſes Wunderwerck gar nit mehr raͤhr/ oder ſeltzamb/ allein auff beſondere Manier/ du haſt den Krumpen gerad gemacht mit dem Nahmen JEſu/ in Nomine Jesu aber/ da macht man auß einer krumpen Sach ein gerade mit Gelt/ argento & auro, quod eſt mihi. Act. 2. v. 6. Wie Chriſtus der HErꝛ von Todten ſieghafft auffer- ſtanden/ X 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689/181
Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas02_1689/181>, abgerufen am 28.04.2024.