Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.Der Eltern deß Judae. nigsten darüber nit erzürnet/ da doch ein anderer in sol-chen Fall in ohnglaubigen Zorn wäre gerathen/ sondern er hat bey sich selbsten beschlossen/ dise schwangere Ge- Matth. 1.sponß in der Gehaime vnnd Stille von sich zu schicken/ voluit occulte dimittere eam, daß aber diser gerechtiste Joseph von der geringsten Ohngedult nicht ist angriffen worden/ rühret dahero/ spricht der H. Joannes Chrysost. Joann. Chrys. Hom. 4. in Matth.weil nemblich der Athem Mariae der reinisten Jung- frauen ihn zum öfftern anhauchte/ welcher Athem von dem Lamb Gottes/ so in ihrem vnbefleckten Leib verschlos- sen war/ alle Sanfftmuth/ wie ein Schwamm das Was- ser an sich gezogen/ dessentwegen am Stammen deß Creu- tzes Gall zu trincken sich gewaigert/ & cum gustasset, noluit bibere, dann er nit wolte zulassen/ daß einige Gall oder Bitterkeit soll in ihm seyn/ sondern er begehrte den Nahm zu behalten eines süssesten JEsu; treffen dahero vnd belaydigen GOtt alle die jenige/ welche voller Gall Exod. 7.stecken/ welche vor Zorn gleich Blutroth werden/ wie die Wässer in Egypten von dem geringsten Straich deß Daniel. 2.Aaronis Ruthen; es belaydigen GOtt alle die jenige/ welche seynd wie die Statua deß Königs Nabuchodono- Gen. 40.sor, so von dem kleinesten Stainl zu trimmern gangen; es belaydigen GOtt alle die jenige/ welche seynd wie der Pharao in Egypten/ der seinen Mund Becken wegen ei- nes einigen Sand-Körnl/ so er in Brodt gefunden/ hat lassen auffhencken; es belaydigen GOtt alle die jenige/ so da seynd wie das glüende Eysen/ welches von dem ge- ringesten Tropffen Wasser zupfupfetzen pflegt; es belay- digen Gott alle die jenige/ welche seynd wie die Juden- Kerschen/ welche/ da man sie nur anrühret/ bitter wer- den; es belaydigen Gott alle die jenige/ welche seynd wie ein geladene Büchsen/ so man selbige nur antastet vnd kütz- let/ gleich loß gehet vnd Feur gibt; es belaydigen GOtt alle
Der Eltern deß Judæ. nigſten daruͤber nit erzuͤrnet/ da doch ein anderer in ſol-chen Fall in ohnglaubigen Zorn waͤre gerathen/ ſondern er hat bey ſich ſelbſten beſchloſſen/ diſe ſchwangere Ge- Matth. 1.ſponß in der Gehaime vnnd Stille von ſich zu ſchicken/ voluit occultè dimittere eam, daß aber diſer gerechtiſte Joſeph von der geringſten Ohngedult nicht iſt angriffen worden/ ruͤhret dahero/ ſpricht der H. Joannes Chryſoſt. Joann. Chryſ. Hom. 4. in Matth.weil nemblich der Athem Mariæ der reiniſten Jung- frauen ihn zum oͤfftern anhauchte/ welcher Athem von dem Lamb Gottes/ ſo in ihrem vnbefleckten Leib verſchloſ- ſen war/ alle Sanfftmuth/ wie ein Schwamm das Waſ- ſer an ſich gezogen/ deſſentwegen am Stammen deß Creu- tzes Gall zu trincken ſich gewaigert/ & cum guſtâſſet, noluit bibere, dann er nit wolte zulaſſen/ daß einige Gall oder Bitterkeit ſoll in ihm ſeyn/ ſondern er begehrte den Nahm zu behalten eines ſuͤſſeſten JEſu; treffen dahero vnd belaydigen GOtt alle die jenige/ welche voller Gall Exod. 7.ſtecken/ welche vor Zorn gleich Blutroth werden/ wie die Waͤſſer in Egypten von dem geringſten Straich deß Daniel. 2.Aaronis Ruthen; es belaydigen GOtt alle die jenige/ welche ſeynd wie die Statua deß Koͤnigs Nabuchodono- Gen. 40.ſor, ſo von dem kleineſten Stainl zu trimmern gangen; es belaydigen GOtt alle die jenige/ welche ſeynd wie der Pharao in Egypten/ der ſeinen Mund Becken wegen ei- nes einigen Sand-Koͤrnl/ ſo er in Brodt gefunden/ hat laſſen auffhencken; es belaydigen GOtt alle die jenige/ ſo da ſeynd wie das gluͤende Eyſen/ welches von dem ge- ringeſten Tropffen Waſſer zupfupfetzen pflegt; es belay- digen Gott alle die jenige/ welche ſeynd wie die Juden- Kerſchen/ welche/ da man ſie nur anruͤhret/ bitter wer- den; es belaydigen Gott alle die jenige/ welche ſeynd wie ein geladene Buͤchſen/ ſo man ſelbige nur antaſtet vnd kuͤtz- let/ gleich loß gehet vnd Feur gibt; es belaydigen GOtt alle
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Der Eltern deß Judæ.
nigſten daruͤber nit erzuͤrnet/ da doch ein anderer in ſol-
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er hat bey ſich ſelbſten beſchloſſen/ diſe ſchwangere Ge-
ſponß in der Gehaime vnnd Stille von ſich zu ſchicken/
voluit occultè dimittere eam, daß aber diſer gerechtiſte
Joſeph von der geringſten Ohngedult nicht iſt angriffen
worden/ ruͤhret dahero/ ſpricht der H. Joannes Chryſoſt.
weil nemblich der Athem Mariæ der reiniſten Jung-
frauen ihn zum oͤfftern anhauchte/ welcher Athem von
dem Lamb Gottes/ ſo in ihrem vnbefleckten Leib verſchloſ-
ſen war/ alle Sanfftmuth/ wie ein Schwamm das Waſ-
ſer an ſich gezogen/ deſſentwegen am Stammen deß Creu-
tzes Gall zu trincken ſich gewaigert/ & cum guſtâſſet,
noluit bibere, dann er nit wolte zulaſſen/ daß einige Gall
oder Bitterkeit ſoll in ihm ſeyn/ ſondern er begehrte den
Nahm zu behalten eines ſuͤſſeſten JEſu; treffen dahero
vnd belaydigen GOtt alle die jenige/ welche voller Gall
ſtecken/ welche vor Zorn gleich Blutroth werden/ wie
die Waͤſſer in Egypten von dem geringſten Straich deß
Aaronis Ruthen; es belaydigen GOtt alle die jenige/
welche ſeynd wie die Statua deß Koͤnigs Nabuchodono-
ſor, ſo von dem kleineſten Stainl zu trimmern gangen;
es belaydigen GOtt alle die jenige/ welche ſeynd wie der
Pharao in Egypten/ der ſeinen Mund Becken wegen ei-
nes einigen Sand-Koͤrnl/ ſo er in Brodt gefunden/ hat
laſſen auffhencken; es belaydigen GOtt alle die jenige/
ſo da ſeynd wie das gluͤende Eyſen/ welches von dem ge-
ringeſten Tropffen Waſſer zupfupfetzen pflegt; es belay-
digen Gott alle die jenige/ welche ſeynd wie die Juden-
Kerſchen/ welche/ da man ſie nur anruͤhret/ bitter wer-
den; es belaydigen Gott alle die jenige/ welche ſeynd wie
ein geladene Buͤchſen/ ſo man ſelbige nur antaſtet vnd kuͤtz-
let/ gleich loß gehet vnd Feur gibt; es belaydigen GOtt
alle
Matth. 1.
Joann.
Chryſ.
Hom. 4.
in Matth.
Exod. 7.
Daniel. 2.
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