Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.Judae schmählerische Ehrabschneiderey. mers: seynd ein Beyhilff der Menschlichen Gestalt:seynd ein Schatz vnnd Schutz der Weiber/ darumb sagt ein jede Dama, die Kleinodien seynd mir lieb/ der mirs stihlt ist ein Dieb. Kauffmanns-Wahren seynd Mittel der Mensch- Dergleichen Dieb gibt es vil; der Achan hat zu Je- Nachdem der David ohne Erwögung der Göttlichen wachsen O o o o 3
Judæ ſchmaͤhleriſche Ehrabſchneiderey. mers: ſeynd ein Beyhilff der Menſchlichen Geſtalt:ſeynd ein Schatz vnnd Schutz der Weiber/ darumb ſagt ein jede Dama, die Kleinodien ſeynd mir lieb/ der mirs ſtihlt iſt ein Dieb. Kauffmanns-Wahren ſeynd Mittel der Menſch- Dergleichen Dieb gibt es vil; der Achan hat zu Je- Nachdem der David ohne Erwoͤgung der Goͤttlichen wachſen O o o o 3
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Judæ ſchmaͤhleriſche Ehrabſchneiderey.
mers: ſeynd ein Beyhilff der Menſchlichen Geſtalt:
ſeynd ein Schatz vnnd Schutz der Weiber/ darumb ſagt
ein jede Dama, die Kleinodien ſeynd mir lieb/ der mirs
ſtihlt iſt ein Dieb.
Kauffmanns-Wahren ſeynd Mittel der Menſch-
lichen Vnderhaltung/ ſeynd Befoͤrderung deß gemainen
Nutzens/ ſeynd eine Ergoͤtzung/ vnnd Ergentzung der
Menſchlichen Nothwendigkeiten/ dahero ſagt der Kauff-
mann; die Wahren ſeynd mir lieb/ vnnd der mirs ſtihlt
iſt ein Dieb.
Dergleichen Dieb gibt es vil; der Achan hat zu Je-
richo einen Mantel geſtohlen. Es gibt noch groͤſſere Dieb/
die Philiſteer haben Ochſen vnnd Cameel geſtohlen. Es
gibt noch groͤſſere Dieb/ die Rachel hat ihrem Vattern
dem Laban die guldene Goͤtzenbilder geſtohlen. Es gibt
noch groͤſſere Dieb/ die Ehren-Dieb/ diſe ſeynd die groͤſte
Dieb. Alle Erbſchafften/ vnd mit den Erbſchafften alle
Gewerbſchafften/ vnnd mit denen Gewerbſchafften alle
Wuͤrthſchafften/ vnd mit den Wuͤrthſchafften alle Herꝛ-
ſchafften/ vnd mit den Herꝛſchafften alle Haabſchafften
ſeynd nicht zu vergleichen einem ehrlichen Nahmen. Alſo
bezeugt es der H. Geiſt. Melius eſt bonum nomen,
quàm divitiæ multæ. Es iſt beſſer ein guten Nah-
men/ als vil Reichthumen.
Prov. 22.
Nachdem der David ohne Erwoͤgung der Goͤttlichen
Gebott/ vnd ſeiner Koͤniglichen Hochheit den Ehebruch
begangen/ iſt alſobald der Prophet Nathan zu ihm getret-
ten/ vnd ihm ſolche Vnthat in folgender Gleichnuß vor-
getragen. Es waren zwey Maͤnner in einer Statt/ der
eine war reich/ der andere arm. Der Reiche hatte ſehr vil
Schaaf/ vnnd Rinder/ aber der Arme hatte nichts meh-
rers/ als nur ein eintziges Schaͤffel/ welches er gekauffet/
vnnd aufferzogen/ daß auch bey ihm ſeinen Kindern er-
wachſen
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