Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.Danck-Predig. denen heiligen Evangelisten zumahlet; er sahe einen Lö-wen/ ein Kalb/ ein Thier/ das hätte ein Gesicht wie ein Mensch/ vnd einen Adler/ dise Thier hatten Tag vnd Nacht kein Ruhe/ sondern lobten stäts die Allerheiligiste Drey- faltigkeit. Sanctus, Sanctus, Sanctus, Heilig/ Heilig/ Heilig. Er Joannes hat ein Löwen gesehen/ ein Kalb ge- sehen/ etc. welche das Lob der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit abgeleget/ aber ich sihe heut ein Panther-Thier/ mit wel- chem das Hertzog-Thum Steyrmarckt pranget/ dises sihe ich heut/ vnd hör ich heut das Göttliche Drey loben/ vnd preysen/ Heilig/ Heilig/ Heilig. Heilig GOtt Vatter/ Heilig GOtt Sohn/ Heilig GOtt der heilige Geist/ ge- benedeyt GOtt der Vatter/ gebenedeyt GOtt der Sohn/ gebenedeyt GOtt der H. Geist. Gedancket sey GOtt dem Vatter/ gedancket seye GOtt dem Sohn/ gedancket seye GOtt dem H. Geist. Ja ich glaub/ daß alle vnsere Hertzen werden beschaffen seyn/ wie das Hertz meines Heiligen Vatters Augustini, welches vil Jahr nach seinem Todt ein Engel dem heiligen Sigeberto, als ein besondere Reli- quien eingehändiget/ bey dem sich dann diß grosse Wun- der zugetragen/ wann man das Hertz deß heiligen Vat- ters in ein Crystallenes Geschirr auff den Altar gestellt/ so offt der Priester in der heiligen Meß die allerheiligste Drey- faltigkeit genennt/ so offt hat sich das Hertz bewögt/ vnnd in die Höhe auffgewallet/ auch so offt man das Buch/ wel- ches er von der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit geschriben/ zu dem Hertz gesetzet hat/ so offt hat es sich in Gegenwart deß Volcks gerührt/ vnd gleichsamb in die Höhe gehupfft/ also verliebt war das Hertz meines heiligen Vatters Au- gustini in die Allerheiligste Dreyfaltigkeit. Gleichmässig glaub ich auch/ daß alle Hertzen der gegenwertigen eyfrigen Christen/ vnd aller Grätzer ins gesambt/ seyn gantz vnnd gar verliebet in dises Göttliche Drey/ von dem sie vor fünff Jah-
Danck-Predig. denen heiligen Evangeliſten zumahlet; er ſahe einen Loͤ-wen/ ein Kalb/ ein Thier/ das haͤtte ein Geſicht wie ein Menſch/ vnd einen Adler/ diſe Thier hatten Tag vnd Nacht kein Ruhe/ ſondern lobten ſtaͤts die Allerheiligiſte Drey- faltigkeit. Sanctus, Sanctus, Sanctus, Heilig/ Heilig/ Heilig. Er Joannes hat ein Loͤwen geſehen/ ein Kalb ge- ſehen/ ꝛc. welche das Lob der Allerheiligſten Dreyfaltigkeit abgeleget/ aber ich ſihe heut ein Panther-Thier/ mit wel- chem das Hertzog-Thum Steyrmarckt pranget/ diſes ſihe ich heut/ vnd hoͤr ich heut das Goͤttliche Drey loben/ vnd preyſen/ Heilig/ Heilig/ Heilig. Heilig GOtt Vatter/ Heilig GOtt Sohn/ Heilig GOtt der heilige Geiſt/ ge- benedeyt GOtt der Vatter/ gebenedeyt GOtt der Sohn/ gebenedeyt GOtt der H. Geiſt. Gedancket ſey GOtt dem Vatter/ gedancket ſeye GOtt dem Sohn/ gedancket ſeye GOtt dem H. Geiſt. Ja ich glaub/ daß alle vnſere Hertzen werden beſchaffen ſeyn/ wie das Hertz meines Heiligen Vatters Auguſtini, welches vil Jahr nach ſeinem Todt ein Engel dem heiligen Sigeberto, als ein beſondere Reli- quien eingehaͤndiget/ bey dem ſich dann diß groſſe Wun- der zugetragen/ wann man das Hertz deß heiligen Vat- ters in ein Cryſtallenes Geſchirꝛ auff den Altar geſtellt/ ſo offt der Prieſter in der heiligen Meß die allerheiligſte Drey- faltigkeit genennt/ ſo offt hat ſich das Hertz bewoͤgt/ vnnd in die Hoͤhe auffgewallet/ auch ſo offt man das Buch/ wel- ches er von der Allerheiligſten Dreyfaltigkeit geſchriben/ zu dem Hertz geſetzet hat/ ſo offt hat es ſich in Gegenwart deß Volcks geruͤhrt/ vnd gleichſamb in die Hoͤhe gehupfft/ alſo verliebt war das Hertz meines heiligen Vatters Au- guſtini in die Allerheiligſte Dreyfaltigkeit. Gleichmaͤſſig glaub ich auch/ daß alle Hertzen der gegenwertigen eyfrigen Chriſten/ vnd aller Graͤtzer ins geſambt/ ſeyn gantz vnnd gar verliebet in diſes Goͤttliche Drey/ von dem ſie vor fuͤnff Jah-
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Danck-Predig.
denen heiligen Evangeliſten zumahlet; er ſahe einen Loͤ-
wen/ ein Kalb/ ein Thier/ das haͤtte ein Geſicht wie ein
Menſch/ vnd einen Adler/ diſe Thier hatten Tag vnd Nacht
kein Ruhe/ ſondern lobten ſtaͤts die Allerheiligiſte Drey-
faltigkeit. Sanctus, Sanctus, Sanctus, Heilig/ Heilig/
Heilig. Er Joannes hat ein Loͤwen geſehen/ ein Kalb ge-
ſehen/ ꝛc. welche das Lob der Allerheiligſten Dreyfaltigkeit
abgeleget/ aber ich ſihe heut ein Panther-Thier/ mit wel-
chem das Hertzog-Thum Steyrmarckt pranget/ diſes ſihe
ich heut/ vnd hoͤr ich heut das Goͤttliche Drey loben/ vnd
preyſen/ Heilig/ Heilig/ Heilig. Heilig GOtt Vatter/
Heilig GOtt Sohn/ Heilig GOtt der heilige Geiſt/ ge-
benedeyt GOtt der Vatter/ gebenedeyt GOtt der Sohn/
gebenedeyt GOtt der H. Geiſt. Gedancket ſey GOtt dem
Vatter/ gedancket ſeye GOtt dem Sohn/ gedancket ſeye
GOtt dem H. Geiſt. Ja ich glaub/ daß alle vnſere Hertzen
werden beſchaffen ſeyn/ wie das Hertz meines Heiligen
Vatters Auguſtini, welches vil Jahr nach ſeinem Todt
ein Engel dem heiligen Sigeberto, als ein beſondere Reli-
quien eingehaͤndiget/ bey dem ſich dann diß groſſe Wun-
der zugetragen/ wann man das Hertz deß heiligen Vat-
ters in ein Cryſtallenes Geſchirꝛ auff den Altar geſtellt/ ſo
offt der Prieſter in der heiligen Meß die allerheiligſte Drey-
faltigkeit genennt/ ſo offt hat ſich das Hertz bewoͤgt/ vnnd
in die Hoͤhe auffgewallet/ auch ſo offt man das Buch/ wel-
ches er von der Allerheiligſten Dreyfaltigkeit geſchriben/
zu dem Hertz geſetzet hat/ ſo offt hat es ſich in Gegenwart
deß Volcks geruͤhrt/ vnd gleichſamb in die Hoͤhe gehupfft/
alſo verliebt war das Hertz meines heiligen Vatters Au-
guſtini in die Allerheiligſte Dreyfaltigkeit. Gleichmaͤſſig
glaub ich auch/ daß alle Hertzen der gegenwertigen eyfrigen
Chriſten/ vnd aller Graͤtzer ins geſambt/ ſeyn gantz vnnd
gar verliebet in diſes Goͤttliche Drey/ von dem ſie vor fuͤnff
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