Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.Jünger deß HErrns. was schadet dises dem heiligen/ berühmten Orden! sagtgleichmässig Dominicus, non est melior Domus mea,Joan. 16. v. 71. quam Domini. Hat doch vnser HErr vnder zwölff Apo- steln ein Teuffel gehabt/ unus ex vobis Diabolus est. Stellt euch vor Augen den stattlichen Ruhm vnnd hat H h 2
Juͤnger deß HErꝛns. was ſchadet diſes dem heiligen/ beruͤhmten Orden! ſagtgleichmaͤſſig Dominicus, non eſt melior Domus mea,Joan. 16. v. 71. quam Domini. Hat doch vnſer HErꝛ vnder zwoͤlff Apo- ſteln ein Teuffel gehabt/ unus ex vobis Diabolus eſt. Stellt euch vor Augen den ſtattlichen Ruhm vnnd hat H h 2
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Juͤnger deß HErꝛns.
was ſchadet diſes dem heiligen/ beruͤhmten Orden! ſagt
gleichmaͤſſig Dominicus, non eſt melior Domus mea,
quam Domini. Hat doch vnſer HErꝛ vnder zwoͤlff Apo-
ſteln ein Teuffel gehabt/ unus ex vobis Diabolus eſt.
Joan. 16.
v. 71.
Stellt euch vor Augen den ſtattlichen Ruhm vnnd
Wuͤrdigkeit deß groſſen heiligen Seraphiſchen Orden S.
Franciſci. Der ſtoltze vnd hochmuͤtige Monarch zu Ba-
bylon hat drey vnſchuldige Juͤngling in den Feuerflam-
menden Offen hineingeworſſen/ bey welchen aber das Feur
gefeyert/ vnd ein Faſtag gehalten/ ſolches Wunder wol-
te auch der Gottloſe Nubuchodonoſor den Augenſchein
einnemben/ vnd ſihe! da hat er nit allein die drey Juͤng-
ling vnverſehrter wahrgenohmen/ ſondern er ſahe auch
die vierdte Perſohn ſimilem Filio Dei, welche dem Sohn
Gottes gantz gleich ware. Wann da zu ſelben Zeiten Fran-
ciſcus haͤrte gelebt/ ſo haͤtte man koͤnnen vermuthen/ er
haͤtte denen dreyen die Geſellſchafft gelaiſt in dem Feuer/
dann ja kein Menſch dem Sohn Gottes gleicher ſicht/
als Franciſcus: allermaſſen diſer/ wie jener/ jener/ wie
diſer mit funff Wundmal an Haͤnd/ Fuͤß vnd Seyten ge-
zaichnet iſt. Es iſt war/ daß diſer Seraphiſche Patriarch
ſtaͤts im Feur geweſen durch ſeine innbruͤnſtige Lieb gegen
Gott vnd den Menſchen/ vnd gleich wie das Woͤrtl Ama
hinder ſich/ vnd fuͤr ſich geleſen wird/ alſo ware auch bey
Franciſco auff allen Seyten die Lieb zuſpuͤhren/ welche
annoch in ſeinem weit außgebreitten Orden alſo flammet/
daß er deſſenthalben billich der Seraphiſche genennt wird.
Jene Seraphin/ ſo der Prophet Eſaias geſehen/ ſchryen
ohnauffhoͤrlich Sanctus, &c. Heilig/ Heilig/ Heilig.
Die Seraphiſche Ordens-Leuth S. Franciſci thun eben-
maͤſſig Tag vnd Nacht durch Pſalliren vnd ſingen Gott
loben vnd benedeyen. Es prangt abſonderlich die heilige
Religion mit der Evangeliſchen Armuth/ vnd gleich wol
hat
Eſaias c. 6.
H h 2
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