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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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andertes Hoff-Leben/ auch erste Laster.
vatter gibt seinen Paenitentrn das Glait in die Höll! es
konten allhier dergleichen Geschichten wol beygesetzt wer-
den/ welche ich aber kürtze halber vmbgehe/ vnd auch nicht
begehre den Beichtvatter zu vnderrichten. Weilen ich
glaube/ er werde ohne das mit sattsamber Wissenschafft
versehen seyn.

Es klagten vor disem nicht ein wenig die Phili-
steer/ daß ihnen der Samson mit den Fuchsschweiffen so
grossen Gehaden in ihren Trayd-Feldern zugefügt/ aber
in aller Warheit ist vmb ein zimbliches mercklicher der
Schaden/ den vil der Zeiten von den Fuchsschwaiff ihrer
Schmaichler leyden/ welche Ohren-Titler Achßl-Trager/
Lock-Vögel/ Taffel-Hansen/ Maulmacher/ Zungentre-
scher/ Schissel-Geiger/ Kuchel-Mucken/ Hoff-Katzen/
sich mehrist bey grossen Herren einfinden. Ein solcher war
jener Edlmann/ Franciscus Brianus, welcher alles gol-
ren/ da er doch nichts werth ware/ bey Henrico dem Ach-
ten König im Engeland. In deme diser Engeländische
König gar nit Englisch lebte/ vnd nit allein Annam Bole-
nam,
sondern auch ihr Mutter in seinen lasterhafften Be-
gierden gezogen/ diser stinckende Heliogabalus fragte ei-
nest gedachten seinen Zuschmeichler/ ob es ein grosse Sünd
seye/ die Mutter sambt der Tochter erkennen? worauff
dise Hoff Katz geantwortet/ es seye eben so vil/ als die
Henn sambt den Hienlein essen. Solche Vögel gehörenGuielel,
Rastell.

auff kein andere Leimb-Ruthen/ als wo die Raaben sitzen.
Solche Wesch muß kein anderer auffhencken/ als der
Maifter Knipfauff/ solche Häls verdienen kein andern
Kragen/ als die der Sailer spendiret. Ja solche Mäuler
vnd Maul-Schmid gehören in kein andere Schmidten/
als dort/ wo es haist. Ite in ignem aeternum, gehet hin
in das ewige Feur. Fast deßgleichen Gliffters war jener
Hoff-Herr zu Paris, welcher in allen Dingen dem König

das
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andertes Hoff-Leben/ auch erſte Laſter.
vatter gibt ſeinen Pænitentrn das Glait in die Hoͤll! es
konten allhier dergleichen Geſchichten wol beygeſetzt wer-
den/ welche ich aber kuͤrtze halber vmbgehe/ vnd auch nicht
begehre den Beichtvatter zu vnderrichten. Weilen ich
glaube/ er werde ohne das mit ſattſamber Wiſſenſchafft
verſehen ſeyn.

Es klagten vor diſem nicht ein wenig die Phili-
ſteer/ daß ihnen der Samſon mit den Fuchsſchweiffen ſo
groſſen Gehaden in ihren Trayd-Feldern zugefuͤgt/ aber
in aller Warheit iſt vmb ein zimbliches mercklicher der
Schaden/ den vil der Zeiten von den Fuchsſchwaiff ihrer
Schmaichler leyden/ welche Ohren-Titler Achßl-Trager/
Lock-Voͤgel/ Taffel-Hanſen/ Maulmacher/ Zungentre-
ſcher/ Schiſſel-Geiger/ Kuchel-Mucken/ Hoff-Katzen/
ſich mehriſt bey groſſen Herren einfinden. Ein ſolcher war
jener Edlmann/ Franciſcus Brianus, welcher alles gol-
ren/ da er doch nichts werth ware/ bey Henrico dem Ach-
ten Koͤnig im Engeland. In deme diſer Engelaͤndiſche
Koͤnig gar nit Engliſch lebte/ vnd nit allein Annam Bole-
nam,
ſondern auch ihr Mutter in ſeinen laſterhafften Be-
gierden gezogen/ diſer ſtinckende Heliogabalus fragte ei-
neſt gedachten ſeinen Zuſchmeichler/ ob es ein groſſe Suͤnd
ſeye/ die Mutter ſambt der Tochter erkennen? worauff
diſe Hoff Katz geantwortet/ es ſeye eben ſo vil/ als die
Henn ſambt den Hienlein eſſen. Solche Voͤgel gehoͤrenGuielel,
Raſtell.

auff kein andere Leimb-Ruthen/ als wo die Raaben ſitzen.
Solche Weſch muß kein anderer auffhencken/ als der
Maifter Knipfauff/ ſolche Haͤls verdienen kein andern
Kragen/ als die der Sailer ſpendiret. Ja ſolche Maͤuler
vnd Maul-Schmid gehoͤren in kein andere Schmidten/
als dort/ wo es haiſt. Ite in ignem æternum, gehet hin
in das ewige Feur. Faſt deßgleichen Gliffters war jener
Hoff-Herꝛ zu Paris, welcher in allen Dingen dem Koͤnig

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[163/0199] andertes Hoff-Leben/ auch erſte Laſter. vatter gibt ſeinen Pænitentrn das Glait in die Hoͤll! es konten allhier dergleichen Geſchichten wol beygeſetzt wer- den/ welche ich aber kuͤrtze halber vmbgehe/ vnd auch nicht begehre den Beichtvatter zu vnderrichten. Weilen ich glaube/ er werde ohne das mit ſattſamber Wiſſenſchafft verſehen ſeyn. Es klagten vor diſem nicht ein wenig die Phili- ſteer/ daß ihnen der Samſon mit den Fuchsſchweiffen ſo groſſen Gehaden in ihren Trayd-Feldern zugefuͤgt/ aber in aller Warheit iſt vmb ein zimbliches mercklicher der Schaden/ den vil der Zeiten von den Fuchsſchwaiff ihrer Schmaichler leyden/ welche Ohren-Titler Achßl-Trager/ Lock-Voͤgel/ Taffel-Hanſen/ Maulmacher/ Zungentre- ſcher/ Schiſſel-Geiger/ Kuchel-Mucken/ Hoff-Katzen/ ſich mehriſt bey groſſen Herren einfinden. Ein ſolcher war jener Edlmann/ Franciſcus Brianus, welcher alles gol- ren/ da er doch nichts werth ware/ bey Henrico dem Ach- ten Koͤnig im Engeland. In deme diſer Engelaͤndiſche Koͤnig gar nit Engliſch lebte/ vnd nit allein Annam Bole- nam, ſondern auch ihr Mutter in ſeinen laſterhafften Be- gierden gezogen/ diſer ſtinckende Heliogabalus fragte ei- neſt gedachten ſeinen Zuſchmeichler/ ob es ein groſſe Suͤnd ſeye/ die Mutter ſambt der Tochter erkennen? worauff diſe Hoff Katz geantwortet/ es ſeye eben ſo vil/ als die Henn ſambt den Hienlein eſſen. Solche Voͤgel gehoͤren auff kein andere Leimb-Ruthen/ als wo die Raaben ſitzen. Solche Weſch muß kein anderer auffhencken/ als der Maifter Knipfauff/ ſolche Haͤls verdienen kein andern Kragen/ als die der Sailer ſpendiret. Ja ſolche Maͤuler vnd Maul-Schmid gehoͤren in kein andere Schmidten/ als dort/ wo es haiſt. Ite in ignem æternum, gehet hin in das ewige Feur. Faſt deßgleichen Gliffters war jener Hoff-Herꝛ zu Paris, welcher in allen Dingen dem Koͤnig das Guielel, Raſtell. X 2

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/199>, abgerufen am 24.11.2024.