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Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680.

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[Spaltenumbruch] nommen worden. Die jenige/ so von den natürlichen Dingen geschrieben/ haben die Elementa also unter einander vergemeinschafften wollen/ daß eines leichtlich ins andere/ nachdem es dicker oder dünner wird/ verwandelt werden könte; Daher Plato unter ihnen eine zehnfache Proportion zu seyn gehalten. Wann nun einer dieses wol bey sich erwogen/ wird er sich desto weniger verwundern/ daß die Götter der Alten so gar unter einander verwickelt Die Götter der Alten kan man nicht allezeit von einander unterscheiden. sind/ daß man sie kaum von einander unterscheiden kan: zumahlen ein Gott bald dieses bald jenes Ding bedeutet/ und hingegen öffters gantz unterschiedne Namen auf eine einige Sache gezogen werden/ als/ der Jupiter ist gemeiniglich ein Kennzeichen deß Feuers/ unterweilen auch der Lufft/ dargegen wird die Juno meistentheils für die Lufft genommen/ die doch auch unterweilen die Erde anzudeuten pfleget. Es ist zwar nur eine Sonne/ wie auch nur ein einiger Mond/ iedoch haben sie beyde viel Namen. Das Wasser ist vielen Göttern zugeeignet/ und der Erden geschicht es ebenmässiglich/ diese/ weil sie stetig die Feuchtigkeit an sich ziehet/ stösset sie die Dünste wieder von sich in die Höhe/ welche/ wann sie zusammengetrieben werden/ in dem untersten Theil der Lufft die Wolcken machen/ woraus nachmahls der Regen entstehet. Aus dieser Ursach will Phornutus die Erde Rhea Rhea. genennt haben/ weil gleichsam aus ihr der Regen Re das ist/ fließe: dero man darumb/ wie er schreibet/ Paucken und Cymbeln/ ingleichen Fackeln und Lampen zugeeignet/ umb dardurch den Donner und Blitz anzudeuten/ die gemeiniglich dem Regen vorzugehen pflegen. Andere meinen/ die Paucken werden auf die Winde gezogen/ welche die Erde in ihrem Eingeweide verborgen hat. Dieser Meinung ist Alexander Aphrodiseus/ welcher berichtet/ Bildnus der Vesta. daß die Winde der Vesta zugeschrieben werden/ welche mit einem Jungfräulichen Angesichte abgebildet worden/ und nichts anders ist als die Erde/ die auch zu sitzen pfleget/ zumalen sie also/ wie Plinius schreibet/ vom Scopas ausgehauen/ und in deß Servilius Garten zu sehen gewest/ diese hielte auch in der Hand eine Paucke. Phornutus meldet/ man habe sie rund zu bilden pflegen/ und seye mitten durch die Schultern angehefftet gewesen/ weil die Erde also beschaffen/ und dergestalt coagulirt auf einander sitzet. Uber dis sey sie/ sagt er/ mit weissen Kräntzen umblegt gewesen/ dieweil sie gekrönt/ und auf allen Seiten von dem weissesten Element überdeckt und versteckt Bey den Alten sind zwo Vestae gewesen. wäre. Es ist aber hier zu mercken/ es seyen bey den Alten zwo Vestae gewesen/ derer eine sie vor deß Saturnus Mutter/ und also vor die Erde/ die andere aber vor ihre Tochter gehalten/ welche das Feuer oder die Lebens-Wärme bedeutet/ die durch die Erd-Gänge ausgebreitet/ allen Dingen/ welche aus ihr den Ursprung haben/ das Leben giebet: Dannenhero ihr die Alten keine Statua aufgerichtet/ [Spaltenumbruch] wie von ihr Ovidius lib. Fastorum singet:

Nectualiud Vestam, qvam vivam
intellige flammam;

Nataqve de flamma corpora nul-
la vides:

Jure igitur virgo est, qvae semina
nulla remittit,

Nec capit:& comites virginitatis
amat.

Es ist die Vesta nichts als lebendige Flam-
men/

davon man eingen Leib niemals hat her-
sehn: stammen:

Drumb stets sie Jungfer heist/ die kei-
nen Samen giebt/

noch nimmt; der Jungfrauschafft Gefer-
ten sie beliebt.

Amata die erste Vestal-Jungfrau. Dahero zu ihrem Dienste eitel Jungfrauen/ Vestales genannt/ bestellt gewesen/ welche zu erst vom Numa/ wie aus dem Livius zu sehen ist/ angeordnet worden. Es schreibet Agellius/ daß die Jungfrau/ wann sie von dem Ober-Priester angenommen wurde/ Amata/ oder die Geliebte genennet worden/ weil die Vestalin. erste Vestal-Jungfrau solchen Namen gehabt. In diese Gesellschafft wurden die jenige angenommen/ so nicht unter sechs noch über zehen Ihre Beschaffenheit. Jahr waren; diese musten weder an der Zunge/ Augen oder Ohren/ noch einigen andern Leibs-Gliede einigen Mangel oder Gebrechen haben; ihre Eltern musten solche Leute seyn/ die niemals in Dienstbarkeit gelebet/ auch weder Wucher/ noch einige verächtliche Kunst oder Handthierung getrieben hatten. Anfänglich sind ihrer nur vier gewesen/ hernach hat man die Zahl vermehret/ und sechs Jungfrauen hierzu erkieset. Niemand ware verbotten zu ihnen zu gehen/ auser deß Nachts. Sie musten nohtwendig dreyssig Jahr allda Ihre Amtsverrichtung. bleiben; Sintemahl sie zehen Jahr mit Erlernung der Ceremonien und ihrer Amts-verrichtung zubrachten/ welche hierinnen bestunde/ daß sie fleissige Sorge anwendeten/ damit das heilige Feuer/ so ihrer Verwahrung anvertrauet war/ nicht verlöschen möchte/ weil/ wann es durch ein ohngefehres Versehen erloschen/ den Römern ein sehr grosses Unglück vorstunde: Die jenige aber/ aus dero Verwahrlosung solches geschehen/ pflegte von der Ober-Priesterin erbärmlich geschlagen zu werden. Man hatte hierauf in Gebrauch/ die Tafel der glücklichen Materie so lange zu schlagen/ bis sie Feuer gabe/ welches in einem küpffernem Siebe von einer Jungfrau in den Tempel getragen wurde. In den andern zehen Jahren verrichteten sie ihr Amt; nach deren Vollendung musten sie noch andere zehen Jahr die Jüngern Ankömmlinge lehren und unterweisen/ nach welcher Zeit ihnen/ als ausgedienten/

[Spaltenumbruch] nommen worden. Die jenige/ so von den natürlichen Dingen geschrieben/ haben die Elementa also unter einander vergemeinschafften wollen/ daß eines leichtlich ins andere/ nachdem es dicker oder dünner wird/ verwandelt werden könte; Daher Plato unter ihnen eine zehnfache Proportion zu seyn gehalten. Wann nun einer dieses wol bey sich erwogen/ wird er sich desto weniger verwundern/ daß die Götter der Alten so gar unter einander verwickelt Die Götter der Alten kan man nicht allezeit von einander unterscheiden. sind/ daß man sie kaum von einander unterscheiden kan: zumahlen ein Gott bald dieses bald jenes Ding bedeutet/ und hingegen öffters gantz unterschiedne Namen auf eine einige Sache gezogen werden/ als/ der Jupiter ist gemeiniglich ein Kennzeichen deß Feuers/ unterweilen auch der Lufft/ dargegen wird die Juno meistentheils für die Lufft genommen/ die doch auch unterweilen die Erde anzudeuten pfleget. Es ist zwar nur eine Sonne/ wie auch nur ein einiger Mond/ iedoch haben sie beyde viel Namen. Das Wasser ist vielen Göttern zugeeignet/ und der Erden geschicht es ebenmässiglich/ diese/ weil sie stetig die Feuchtigkeit an sich ziehet/ stösset sie die Dünste wieder von sich in die Höhe/ welche/ wann sie zusammengetrieben werden/ in dem untersten Theil der Lufft die Wolcken machen/ woraus nachmahls der Regen entstehet. Aus dieser Ursach will Phornutus die Erde Rhea Rhea. genennt haben/ weil gleichsam aus ihr der Regen ῥῇ das ist/ fließe: dero man darumb/ wie er schreibet/ Paucken und Cymbeln/ ingleichen Fackeln und Lampen zugeeignet/ umb dardurch den Donner und Blitz anzudeuten/ die gemeiniglich dem Regen vorzugehen pflegen. Andere meinen/ die Paucken werden auf die Winde gezogen/ welche die Erde in ihrem Eingeweide verborgen hat. Dieser Meinung ist Alexander Aphrodiseus/ welcher berichtet/ Bildnus der Vesta. daß die Winde der Vesta zugeschrieben werden/ welche mit einem Jungfräulichen Angesichte abgebildet worden/ und nichts anders ist als die Erde/ die auch zu sitzen pfleget/ zumalen sie also/ wie Plinius schreibet/ vom Scopas ausgehauen/ und in deß Servilius Garten zu sehen gewest/ diese hielte auch in der Hand eine Paucke. Phornutus meldet/ man habe sie rund zu bilden pflegen/ und seye mitten durch die Schultern angehefftet gewesen/ weil die Erde also beschaffen/ und dergestalt coagulirt auf einander sitzet. Uber dis sey sie/ sagt er/ mit weissen Kräntzen umblegt gewesen/ dieweil sie gekrönt/ und auf allen Seiten von dem weissesten Element überdeckt und versteckt Bey den Alten sind zwo Vestae gewesen. wäre. Es ist aber hier zu mercken/ es seyen bey den Alten zwo Vestae gewesen/ derer eine sie vor deß Saturnus Mutter/ und also vor die Erde/ die andere aber vor ihre Tochter gehalten/ welche das Feuer oder die Lebens-Wärme bedeutet/ die durch die Erd-Gänge ausgebreitet/ allen Dingen/ welche aus ihr den Ursprung haben/ das Leben giebet: Dannenhero ihr die Alten keine Statua aufgerichtet/ [Spaltenumbruch] wie von ihr Ovidius lib. Fastorum singet:

Nectualiud Vestam, qvàm vivam
intellige flammam;

Nataqve de flamma corpora nul-
la vides:

Jure igitur virgo est, qvae semina
nulla remittit,

Nec capit:& comites virginitatis
amat.

Es ist die Vesta nichts als lebendige Flam-
men/

davon man eingen Leib niemals hat her-
sehn: stammen:

Drumb stets sie Jungfer heist/ die kei-
nen Samen giebt/

noch nimmt; der Jungfrauschafft Gefer-
ten sie beliebt.

Amata die erste Vestal-Jungfrau. Dahero zu ihrem Dienste eitel Jungfrauen/ Vestales genannt/ bestellt gewesen/ welche zu erst vom Numa/ wie aus dem Livius zu sehen ist/ angeordnet worden. Es schreibet Agellius/ daß die Jungfrau/ wann sie von dem Ober-Priester angenommen wurde/ Amata/ oder die Geliebte genennet worden/ weil die Vestalin. erste Vestal-Jungfrau solchen Namen gehabt. In diese Gesellschafft wurden die jenige angenommen/ so nicht unter sechs noch über zehen Ihre Beschaffenheit. Jahr waren; diese musten weder an der Zunge/ Augen oder Ohren/ noch einigen andern Leibs-Gliede einigen Mangel oder Gebrechen haben; ihre Eltern musten solche Leute seyn/ die niemals in Dienstbarkeit gelebet/ auch weder Wucher/ noch einige verächtliche Kunst oder Handthierung getrieben hatten. Anfänglich sind ihrer nur vier gewesen/ hernach hat man die Zahl vermehret/ und sechs Jungfrauen hierzu erkieset. Niemand ware verbotten zu ihnen zu gehen/ auser deß Nachts. Sie musten nohtwendig dreyssig Jahr allda Ihre Amtsverrichtung. bleiben; Sintemahl sie zehen Jahr mit Erlernung der Ceremonien und ihrer Amts-verrichtung zubrachten/ welche hierinnen bestunde/ daß sie fleissige Sorge anwendeten/ damit das heilige Feuer/ so ihrer Verwahrung anvertrauet war/ nicht verlöschen möchte/ weil/ wann es durch ein ohngefehres Versehen erloschen/ den Römern ein sehr grosses Unglück vorstunde: Die jenige aber/ aus dero Verwahrlosung solches geschehen/ pflegte von der Ober-Priesterin erbärmlich geschlagen zu werden. Man hatte hierauf in Gebrauch/ die Tafel der glücklichen Materie so lange zu schlagen/ bis sie Feuer gabe/ welches in einem küpffernem Siebe von einer Jungfrau in den Tempel getragen wurde. In den andern zehen Jahren verrichteten sie ihr Amt; nach deren Vollendung musten sie noch andere zehen Jahr die Jüngern Ankömmlinge lehren und unterweisen/ nach welcher Zeit ihnen/ als ausgedienten/

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[TA 1680, Iconologia Deorum, S. 77/0141] nommen worden. Die jenige/ so von den natürlichen Dingen geschrieben/ haben die Elementa also unter einander vergemeinschafften wollen/ daß eines leichtlich ins andere/ nachdem es dicker oder dünner wird/ verwandelt werden könte; Daher Plato unter ihnen eine zehnfache Proportion zu seyn gehalten. Wann nun einer dieses wol bey sich erwogen/ wird er sich desto weniger verwundern/ daß die Götter der Alten so gar unter einander verwickelt sind/ daß man sie kaum von einander unterscheiden kan: zumahlen ein Gott bald dieses bald jenes Ding bedeutet/ und hingegen öffters gantz unterschiedne Namen auf eine einige Sache gezogen werden/ als/ der Jupiter ist gemeiniglich ein Kennzeichen deß Feuers/ unterweilen auch der Lufft/ dargegen wird die Juno meistentheils für die Lufft genommen/ die doch auch unterweilen die Erde anzudeuten pfleget. Es ist zwar nur eine Sonne/ wie auch nur ein einiger Mond/ iedoch haben sie beyde viel Namen. Das Wasser ist vielen Göttern zugeeignet/ und der Erden geschicht es ebenmässiglich/ diese/ weil sie stetig die Feuchtigkeit an sich ziehet/ stösset sie die Dünste wieder von sich in die Höhe/ welche/ wann sie zusammengetrieben werden/ in dem untersten Theil der Lufft die Wolcken machen/ woraus nachmahls der Regen entstehet. Aus dieser Ursach will Phornutus die Erde Rhea genennt haben/ weil gleichsam aus ihr der Regen ῥῇ das ist/ fließe: dero man darumb/ wie er schreibet/ Paucken und Cymbeln/ ingleichen Fackeln und Lampen zugeeignet/ umb dardurch den Donner und Blitz anzudeuten/ die gemeiniglich dem Regen vorzugehen pflegen. Andere meinen/ die Paucken werden auf die Winde gezogen/ welche die Erde in ihrem Eingeweide verborgen hat. Dieser Meinung ist Alexander Aphrodiseus/ welcher berichtet/ daß die Winde der Vesta zugeschrieben werden/ welche mit einem Jungfräulichen Angesichte abgebildet worden/ und nichts anders ist als die Erde/ die auch zu sitzen pfleget/ zumalen sie also/ wie Plinius schreibet/ vom Scopas ausgehauen/ und in deß Servilius Garten zu sehen gewest/ diese hielte auch in der Hand eine Paucke. Phornutus meldet/ man habe sie rund zu bilden pflegen/ und seye mitten durch die Schultern angehefftet gewesen/ weil die Erde also beschaffen/ und dergestalt coagulirt auf einander sitzet. Uber dis sey sie/ sagt er/ mit weissen Kräntzen umblegt gewesen/ dieweil sie gekrönt/ und auf allen Seiten von dem weissesten Element überdeckt und versteckt wäre. Es ist aber hier zu mercken/ es seyen bey den Alten zwo Vestae gewesen/ derer eine sie vor deß Saturnus Mutter/ und also vor die Erde/ die andere aber vor ihre Tochter gehalten/ welche das Feuer oder die Lebens-Wärme bedeutet/ die durch die Erd-Gänge ausgebreitet/ allen Dingen/ welche aus ihr den Ursprung haben/ das Leben giebet: Dannenhero ihr die Alten keine Statua aufgerichtet/ wie von ihr Ovidius lib. Fastorum singet: Die Götter der Alten kan man nicht allezeit von einander unterscheiden. Rhea. Bildnus der Vesta. Bey den Alten sind zwo Vestae gewesen. Nectualiud Vestam, qvàm vivam intellige flammam; Nataqve de flamma corpora nul- la vides: Jure igitur virgo est, qvae semina nulla remittit, Nec capit:& comites virginitatis amat. Es ist die Vesta nichts als lebendige Flam- men/ davon man eingen Leib niemals hat her- sehn: stammen: Drumb stets sie Jungfer heist/ die kei- nen Samen giebt/ noch nimmt; der Jungfrauschafft Gefer- ten sie beliebt. Dahero zu ihrem Dienste eitel Jungfrauen/ Vestales genannt/ bestellt gewesen/ welche zu erst vom Numa/ wie aus dem Livius zu sehen ist/ angeordnet worden. Es schreibet Agellius/ daß die Jungfrau/ wann sie von dem Ober-Priester angenommen wurde/ Amata/ oder die Geliebte genennet worden/ weil die erste Vestal-Jungfrau solchen Namen gehabt. In diese Gesellschafft wurden die jenige angenommen/ so nicht unter sechs noch über zehen Jahr waren; diese musten weder an der Zunge/ Augen oder Ohren/ noch einigen andern Leibs-Gliede einigen Mangel oder Gebrechen haben; ihre Eltern musten solche Leute seyn/ die niemals in Dienstbarkeit gelebet/ auch weder Wucher/ noch einige verächtliche Kunst oder Handthierung getrieben hatten. Anfänglich sind ihrer nur vier gewesen/ hernach hat man die Zahl vermehret/ und sechs Jungfrauen hierzu erkieset. Niemand ware verbotten zu ihnen zu gehen/ auser deß Nachts. Sie musten nohtwendig dreyssig Jahr allda bleiben; Sintemahl sie zehen Jahr mit Erlernung der Ceremonien und ihrer Amts-verrichtung zubrachten/ welche hierinnen bestunde/ daß sie fleissige Sorge anwendeten/ damit das heilige Feuer/ so ihrer Verwahrung anvertrauet war/ nicht verlöschen möchte/ weil/ wann es durch ein ohngefehres Versehen erloschen/ den Römern ein sehr grosses Unglück vorstunde: Die jenige aber/ aus dero Verwahrlosung solches geschehen/ pflegte von der Ober-Priesterin erbärmlich geschlagen zu werden. Man hatte hierauf in Gebrauch/ die Tafel der glücklichen Materie so lange zu schlagen/ bis sie Feuer gabe/ welches in einem küpffernem Siebe von einer Jungfrau in den Tempel getragen wurde. In den andern zehen Jahren verrichteten sie ihr Amt; nach deren Vollendung musten sie noch andere zehen Jahr die Jüngern Ankömmlinge lehren und unterweisen/ nach welcher Zeit ihnen/ als ausgedienten/ Amata die erste Vestal-Jungfrau. Vestalin. Ihre Beschaffenheit. Ihre Amtsverrichtung.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680, S. TA 1680, Iconologia Deorum, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680/141>, abgerufen am 27.11.2024.