Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680.[Spaltenumbruch] sich iederzeit in Wäldern aufhält: der Pferdekopff zielet auf die Geschwindigkeit des Monds/ dieweil er in kurtzer Zeit mit höchster Eilfertigkeit seinen Lauff vollendet. Der Hund bekräfftiget das jenige/ was wir von dem Mond gesagt/ wann er sich uns entziehet/ daß er nemlich Proserpina genennet werde/ dann dem Höllen-Gott der Hund gewidmet ist/ wie solches der in denen Poetischen Fabeln so hochgerühmte Cerberus beglaubet. Wann Prudentius wider die aberglaubische Händel der Alten (welche zu bestättigen Symmachus sich gewaltig bemühete) schreibet/ sagt er von der Luna also: Et regnare simul coeloque Ereboqve putatur: Nunc bijugas fraenare boves, nunc saeva sororum Agmina vipereo Superis immittere flagro: Nunc etiam volucres caprearum in terga sagittas Spargere, terque suas eadem variare fi- guras. Deniqve cum Luna est, sublustri splendet amictu: Cum succincta jacit calamos Lato- nia virgo est: Cum subnixa sedet solio Plutonia conjux, Imperitat furiis, & dictat jura Me- gerae. Siverum quaeris, Triviae subnomine Daemon Tartareus colitur. Man hat für fest geglaubt/ daß Himmel und die Hölle durch sie beherrschet werd: Sie hält in ih- rer Stelle der Ochsen doppelt-Joch; Sie schicket auf die Höh mit Schlangen-Peitschen an die Furjen schnell wie Reh/ den Göttern zu Pravad. Sie bannt die Flügel-Pfeile hin auf das wilde Wild. Sie ändert in der Eile wol dreymal die Gestalt. Ist sie das Mondenliecht/ so leuchtet dreymahl-hell ihr wanckel- Angesicht/ wann sie die Röhre wirfft/ kan man sie Jungfer heissen aus der Latonen Stamm. Will sie sich a-aber weisen auf einem Thron gesteurt/ so ist sie Plu- tons Weib/ bey der das strenge Recht auch über Fur- jen bleib/ [Spaltenumbruch] und die Megaera selbst. Wilt du die War- heit lesen/ in die du/ wie ich weiß/ bist stets verliebt ge- wesen/ so wisse/ daß da sey kein Teuffel in der Höll/ in den sich endlich nicht die Trivia ver- stell. Porphyrius (wie Theodoretus der Cyrensische Bischoff erzehlet/) meldet unter andern/ wann er von den bösen Geistern schreibet/ daß Hecate/ als die Königin deß Höllenreichs/ ihr selbst zu Dienst/ etliche Geister in die Lufft/ etliche ins Wasser/ wie auch nicht wenig auf die Erde gesandt habe. So haben auch über das die Alten vorgegeben/ daß die Hecate denen/ so mit grossen Kummer behafftet/ öffters ein Gespenst zuzuschicken pflege/ das sich bald in diese/ bald in eine andere Gestalt verändere/ wie solches Svidas aus dem Aristophanes erzehlet/ es sey selbiges bald ein Ochs/ bald ein Maulesel/ unterweilen in Gestalt Warum die Hecate Empusa genennt worden. eines überaus schönen Weibes/ ja zum öfftern auch wohl in einer Hundes-Gestalt gesehen/ und deßwegen/ weil es auf einem einigen Beine einhergetretten/ Empusa genennet worden. Andere sind der Meinung/ die Hecate selbsten nehme diese Gestalten an sich/ und lasse sich umb den Mittag sehen/ wann insonderheit durch gewisse Ceremonien die Seelen der Verstorbenen ausgesühnet würden. Daher das Sprichwort kommen/ daß man von denjenigen/ so mit wandelbarem Sinn begabet/ und sich immerdar veränderten/ auch anders redeten als sie meinten/ insgemein zu sagen pflegte/ sie wären veränderlicher oder wandelbarer als Empusa. Wann Lucianus von den Täntzern redet/ sagt er unter andern: du wirst sehen/ daß die Täntzer zu einer Zeit sehr geschwind sich in eine andere Gestalt verändern/ und dem Protheus oder der Empusa/ die sich in unzehlige Formen verbildet/ gleich seyen. Noch einer andern Bildnus der Luna/ die zu Apollinopolis/ einer Stadt in Egypten gesehen wurde/ thut Eusebius Meldung mit diesen Worten: die Bildnus der Luna war ein weisser Mensch/ mit einem Habichts-Kopffe. Die weisse Farbe deutete an/ daß der Mond nicht von seinem eignen/ sondern einem andern Liechte/ nämlich von der Sonnen leuchte/ welche durch den Habicht vorgebildet wird/ weil dieser Vogel der Sonne gewidmet ist/ wie wir oben bereits erwehnt/ da wir von der Sonnen Bildnußen gehandelt haben. Die Isis Von der Isis lieset man bey den Alten/ daß die Egypter dieselbige mit schwartzen Kleidern angethan; damit anzudeuten/ daß der Mond/ den sie durch die Isis vorbildeten/ an sich selbst schattig und tunckel sey. Ihre Bildnus präsentirte eine Weibs-Person/ [Spaltenumbruch] sich iederzeit in Wäldern aufhält: der Pferdekopff zielet auf die Geschwindigkeit des Monds/ dieweil er in kurtzer Zeit mit höchster Eilfertigkeit seinen Lauff vollendet. Der Hund bekräfftiget das jenige/ was wir von dem Mond gesagt/ wann er sich uns entziehet/ daß er nemlich Proserpina genennet werde/ dann dem Höllen-Gott der Hund gewidmet ist/ wie solches der in denen Poetischen Fabeln so hochgerühmte Cerberus beglaubet. Wann Prudentius wider die aberglaubische Händel der Alten (welche zu bestättigen Symmachus sich gewaltig bemühete) schreibet/ sagt er von der Luna also: Et regnare simul coeloque Ereboqve putatur: Nunc bijugas fraenare boves, nunc saeva sororum Agmina vipereo Superis immittere flagro: Nunc etiam volucres caprearum in terga sagittas Spargere, terque suas eadem variare fi- guras. Deniqve cum Luna est, sublustri splendet amictu: Cum succincta jacit calamos Lato- nia virgo est: Cum subnixa sedet solio Plutonia conjux, Imperitat furiis, & dictat jura Me- gerae. Siverum quaeris, Triviae subnomine Daemon Tartareus colitur. Man hat für fest geglaubt/ daß Himmel und die Hölle durch sie beherrschet werd: Sie hält in ih- rer Stelle der Ochsen doppelt-Joch; Sie schicket auf die Höh mit Schlangen-Peitschen an die Furjen schnell wie Reh/ den Göttern zu Pravad. Sie bannt die Flügel-Pfeile hin auf das wilde Wild. Sie ändert in der Eile wol dreymal die Gestalt. Ist sie das Mondenliecht/ so leuchtet dreymahl-hell ihr wanckel- Angesicht/ wann sie die Röhre wirfft/ kan man sie Jungfer heissen aus der Latonen Stamm. Will sie sich a-aber weisen auf einem Thron gesteurt/ so ist sie Plu- tons Weib/ bey der das strenge Recht auch über Fur- jen bleib/ [Spaltenumbruch] und die Megaera selbst. Wilt du die War- heit lesen/ in die du/ wie ich weiß/ bist stets verliebt ge- wesen/ so wisse/ daß da sey kein Teuffel in der Höll/ in den sich endlich nicht die Trivia ver- stell. Porphyrius (wie Theodoretus der Cyrensische Bischoff erzehlet/) meldet unter andern/ wann er von den bösen Geistern schreibet/ daß Hecate/ als die Königin deß Höllenreichs/ ihr selbst zu Dienst/ etliche Geister in die Lufft/ etliche ins Wasser/ wie auch nicht wenig auf die Erde gesandt habe. So haben auch über das die Alten vorgegeben/ daß die Hecate denen/ so mit grossen Kummer behafftet/ öffters ein Gespenst zuzuschicken pflege/ das sich bald in diese/ bald in eine andere Gestalt verändere/ wie solches Svidas aus dem Aristophanes erzehlet/ es sey selbiges bald ein Ochs/ bald ein Maulesel/ unterweilen in Gestalt Warum die Hecate Empusa genennt worden. eines überaus schönen Weibes/ ja zum öfftern auch wohl in einer Hundes-Gestalt gesehen/ und deßwegen/ weil es auf einem einigen Beine einhergetretten/ Empusa genennet worden. Andere sind der Meinung/ die Hecate selbsten nehme diese Gestalten an sich/ und lasse sich umb den Mittag sehen/ wann insonderheit durch gewisse Ceremonien die Seelen der Verstorbenen ausgesühnet würden. Daher das Sprichwort kommen/ daß man von denjenigen/ so mit wandelbarem Sinn begabet/ und sich immerdar veränderten/ auch anders redeten als sie meinten/ insgemein zu sagen pflegte/ sie wären veränderlicher oder wandelbarer als Empusa. Wann Lucianus von den Täntzern redet/ sagt er unter andern: du wirst sehen/ daß die Täntzer zu einer Zeit sehr geschwind sich in eine andere Gestalt verändern/ und dem Protheus oder der Empusa/ die sich in unzehlige Formen verbildet/ gleich seyen. Noch einer andern Bildnus der Luna/ die zu Apollinopolis/ einer Stadt in Egypten gesehen wurde/ thut Eusebius Meldung mit diesen Worten: die Bildnus der Luna war ein weisser Mensch/ mit einem Habichts-Kopffe. Die weisse Farbe deutete an/ daß der Mond nicht von seinem eignen/ sondern einem andern Liechte/ nämlich von der Sonnen leuchte/ welche durch den Habicht vorgebildet wird/ weil dieser Vogel der Sonne gewidmet ist/ wie wir oben bereits erwehnt/ da wir von der Sonnen Bildnußen gehandelt haben. Die Isis Von der Isis lieset man bey den Alten/ daß die Egypter dieselbige mit schwartzen Kleidern angethan; damit anzudeuten/ daß der Mond/ den sie durch die Isis vorbildeten/ an sich selbst schattig und tunckel sey. 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Daher das Sprichwort kommen/ daß man von denjenigen/ so mit wandelbarem Sinn begabet/ und sich immerdar veränderten/ auch anders redeten als sie meinten/ insgemein zu sagen pflegte/ sie wären veränderlicher oder wandelbarer als <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3405">Empusa</persName>. Wann <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-2443"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-119 http://d-nb.info/gnd/118575228 http://viaf.org/viaf/89552688">Lucianus</persName> von den Täntzern</ref></bibl> redet/ sagt er unter andern: du wirst sehen/ daß die Täntzer zu einer Zeit sehr geschwind sich in eine andere Gestalt verändern/ und dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2150 http://d-nb.info/gnd/120908565 http://viaf.org/viaf/67309404">Protheus</persName> oder der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3405">Empusa</persName>/ die sich in unzehlige Formen verbildet/ gleich seyen.</p> <p>Noch einer andern Bildnus der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3295 http://d-nb.info/gnd/118634615 http://viaf.org/viaf/45095692">Luna</persName>/ die zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1516 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001449">Apollinopolis</placeName>/ einer Stadt in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7014986">Egypten</placeName> gesehen wurde/ thut <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-477 http://d-nb.info/gnd/118531425 http://viaf.org/viaf/88876431">Eusebius</persName> Meldung mit diesen Worten: die Bildnus der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3295 http://d-nb.info/gnd/118634615 http://viaf.org/viaf/45095692">Luna</persName> war ein weisser Mensch/ mit einem Habichts-Kopffe. Die weisse Farbe deutete an/ daß der Mond nicht von seinem eignen/ sondern einem andern Liechte/ nämlich von der Sonnen leuchte/ welche durch den Habicht vorgebildet wird/ weil dieser Vogel der Sonne gewidmet ist/ wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">wir</persName> oben bereits erwehnt/ da <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">wir</persName> von der Sonnen Bildnußen gehandelt haben.</p> <p><note xml:id="n1390.2" place="right">Die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-105 http://d-nb.info/gnd/118932640 http://viaf.org/viaf/67264837">Isis</persName></note> Von der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-105 http://d-nb.info/gnd/118932640 http://viaf.org/viaf/67264837">Isis</persName> lieset man bey den Alten/ daß die Egypter dieselbige mit schwartzen Kleidern angethan; damit anzudeuten/ daß der Mond/ den sie durch die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-105 http://d-nb.info/gnd/118932640 http://viaf.org/viaf/67264837">Isis</persName> vorbildeten/ an sich selbst schattig und tunckel sey. Ihre Bildnus präsentirte eine Weibs-Person/ </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [TA 1680, Iconologia Deorum, S. 42/0100]
sich iederzeit in Wäldern aufhält: der Pferdekopff zielet auf die Geschwindigkeit des Monds/ dieweil er in kurtzer Zeit mit höchster Eilfertigkeit seinen Lauff vollendet. Der Hund bekräfftiget das jenige/ was wir von dem Mond gesagt/ wann er sich uns entziehet/ daß er nemlich Proserpina genennet werde/ dann dem Höllen-Gott der Hund gewidmet ist/ wie solches der in denen Poetischen Fabeln so hochgerühmte Cerberus beglaubet. Wann Prudentius wider die aberglaubische Händel der Alten (welche zu bestättigen Symmachus sich gewaltig bemühete) schreibet/ sagt er von der Luna also:
Et regnare simul coeloque Ereboqve
putatur:
Nunc bijugas fraenare boves, nunc
saeva sororum
Agmina vipereo Superis immittere
flagro:
Nunc etiam volucres caprearum in
terga sagittas
Spargere, terque suas eadem variare fi-
guras.
Deniqve cum Luna est, sublustri
splendet amictu:
Cum succincta jacit calamos Lato-
nia virgo est:
Cum subnixa sedet solio Plutonia
conjux,
Imperitat furiis, & dictat jura Me-
gerae.
Siverum quaeris, Triviae subnomine
Daemon
Tartareus colitur.
Man hat für fest geglaubt/ daß Himmel
und die Hölle
durch sie beherrschet werd: Sie hält in ih-
rer Stelle
der Ochsen doppelt-Joch; Sie schicket
auf die Höh
mit Schlangen-Peitschen an die Furjen
schnell wie Reh/
den Göttern zu Pravad. Sie bannt die
Flügel-Pfeile
hin auf das wilde Wild. Sie ändert in der
Eile
wol dreymal die Gestalt. Ist sie das
Mondenliecht/
so leuchtet dreymahl-hell ihr wanckel-
Angesicht/
wann sie die Röhre wirfft/ kan man sie
Jungfer heissen
aus der Latonen Stamm. Will sie sich a-aber weisen
auf einem Thron gesteurt/ so ist sie Plu-
tons Weib/
bey der das strenge Recht auch über Fur-
jen bleib/
und die Megaera selbst. Wilt du die War-
heit lesen/
in die du/ wie ich weiß/ bist stets verliebt ge-
wesen/
so wisse/ daß da sey kein Teuffel in der
Höll/
in den sich endlich nicht die Trivia ver-
stell.
Porphyrius (wie Theodoretus der Cyrensische Bischoff erzehlet/) meldet unter andern/ wann er von den bösen Geistern schreibet/ daß Hecate/ als die Königin deß Höllenreichs/ ihr selbst zu Dienst/ etliche Geister in die Lufft/ etliche ins Wasser/ wie auch nicht wenig auf die Erde gesandt habe. So haben auch über das die Alten vorgegeben/ daß die Hecate denen/ so mit grossen Kummer behafftet/ öffters ein Gespenst zuzuschicken pflege/ das sich bald in diese/ bald in eine andere Gestalt verändere/ wie solches Svidas aus dem Aristophanes erzehlet/ es sey selbiges bald ein Ochs/ bald ein Maulesel/ unterweilen in Gestalt eines überaus schönen Weibes/ ja zum öfftern auch wohl in einer Hundes-Gestalt gesehen/ und deßwegen/ weil es auf einem einigen Beine einhergetretten/ Empusa genennet worden.
Warum die Hecate Empusa genennt worden.Andere sind der Meinung/ die Hecate selbsten nehme diese Gestalten an sich/ und lasse sich umb den Mittag sehen/ wann insonderheit durch gewisse Ceremonien die Seelen der Verstorbenen ausgesühnet würden. Daher das Sprichwort kommen/ daß man von denjenigen/ so mit wandelbarem Sinn begabet/ und sich immerdar veränderten/ auch anders redeten als sie meinten/ insgemein zu sagen pflegte/ sie wären veränderlicher oder wandelbarer als Empusa. Wann Lucianus von den Täntzern redet/ sagt er unter andern: du wirst sehen/ daß die Täntzer zu einer Zeit sehr geschwind sich in eine andere Gestalt verändern/ und dem Protheus oder der Empusa/ die sich in unzehlige Formen verbildet/ gleich seyen.
Noch einer andern Bildnus der Luna/ die zu Apollinopolis/ einer Stadt in Egypten gesehen wurde/ thut Eusebius Meldung mit diesen Worten: die Bildnus der Luna war ein weisser Mensch/ mit einem Habichts-Kopffe. Die weisse Farbe deutete an/ daß der Mond nicht von seinem eignen/ sondern einem andern Liechte/ nämlich von der Sonnen leuchte/ welche durch den Habicht vorgebildet wird/ weil dieser Vogel der Sonne gewidmet ist/ wie wir oben bereits erwehnt/ da wir von der Sonnen Bildnußen gehandelt haben.
Von der Isis lieset man bey den Alten/ daß die Egypter dieselbige mit schwartzen Kleidern angethan; damit anzudeuten/ daß der Mond/ den sie durch die Isis vorbildeten/ an sich selbst schattig und tunckel sey. Ihre Bildnus präsentirte eine Weibs-Person/
Die Isis
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