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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] Dieser hatte dem Sisyphus seine Schafe gestohlen: als er nun dieselben wiedergeben solte; hatte er selbige ausgetauscht/ und gedachte ihm andere geringere darfür zu geben/ welches ihme aber auch nicht gelingen wolte; weil Sisyphus den Seinigen/ unten in die Klauen/ einige Buchstaben eingedruckt/ welche seinen Namen andeuteten. Als Autolycus dieses sahe/ befreundete er sich mit ihme/ und gab ihm seine Tochter die Anticlea zum Weibe. Aus dieser Ehe entsprang eine Tochter/ so gleichfals Anticlea genennet wurde/ welche nachmals Laertes/ des Ulysses Vatter ehelichte. Es begab sich aber/ daß Jupiter die Aegina/ des Flusses Asopus Tochter/ wegführte/ und dieselbe an einen Ort Namens Phlius satzte/ daselbsten ihrer Gesellschafft besser zu geniessen. Als nun Asopus sie suchte/ und zum Sisyphus kam/ hat dieser selbige nicht allein dem Vatter gewiesen/ sondern ihm auch geoffenbart/ daß sie vom Jupiter geschwängert wäre/ worauf Asopus/ solches zu erfahren/ nach Warum Sisyphus in der Hölle solche Qvahl leiden müsse. seiner Tochter lieff. Als aber Jupiter dieses merckte/ verwandelte er sie in ein Eyland oder Insul ihres Namens/ und stürtzte den Sisyphus in die Hölle; die Straffe des Steinrollens zu leiden. Welcher Stein/ wann er auf dem Gipffel des Berges ist/ alsobald wiederum hinab in den tieffen Thal fället; wie solches Pausanias und Homerus beschreiben. Einige melden/ Sisyphus habe/ in der Atheniensischen Landschafft/ grosse Rauberey geübt/ darüber er endlich/ von dem Theseus/ befochten und getödtet worden.

Und dieses scheinet den Sisyphus/ aus dem Geschlechte des Eolus/ von demjenigen/ so zu Corinthen König war/ zu unterscheiden: wiewol die Scribenten hierinnen/ daß der Eolides in der Hölle gepeiniget würde/ alle überein kommen. Etliche erzehlen verschiedene wahrscheinliche Ursachen/ warum er bestraffet werde. Einige: daß es geschehe/ weil er der Götter heimlichen Raht/ welcher ihme anvertrauet worden/ offenbart hätte. Andere: daß er diejenige/ so/ in gutem Vertrauen/ bey ihm zu herbergen kommen waren/ mit unzähliger Pein geqvählet/ und unter andern ihnen auch ungelöschten Kalch ins Fußwasser gethan. Noch andere Ursachen aber werden/ vom Demetrius/ erzehlet/ da er über die Olympien des Pindarus schreibet/ so jedoch allhier zu erzehlen zu lang fallen würden.

Lehrliche Auslegung über die Fabel des Sisyphus. Vor allen aber ist an diesem Sisyphus zu mercken/ wie die Göttliche Gerechtigkeit durchaus keine Boßheit leiden/ noch ungestrafft hingehen lassen könne: dieweil derselbe/ von wegen seiner Untreu/ Meineids/ und Grausamkeit/ in der Hölle gepeinigt worden seyn soll: indem er nemlich den heimlichen Raht der Götter nicht/ wie er eidlich gelobet/ verborgen gehalten; und die Gäste/ welche er doch/ mit freundlichem Scheine/ zu herbergen/ in sein Hauß genommen/ getödtet hatte. Welches uns lehret/ vor Undanckbarkeit/ Grausamkeit/ und Geitz einen Eckel und Abscheu zu haben; dargegen uns stets aufzumuntern/ zur Erkändtnus der empfangenen Wolthat/ und zu getreuer Aufrichtigkeit in den Göttlichen Gelübden. Vors andere/ vergleicht Lucretius/ in seinem dritten Buch/ diejenige mit dem Sisyphus/ welche mit grosser Begierde/ und feurigem Hertzen/ einem hohem Stande und [Spaltenumbruch] grossen Ehren/ unter dem Volcke/ nachjagen/ und dieselbe dannoch nicht erwerben können. Weil sie entweder darzu untüchtig/ oder aber/ ihre Meinung sonsten wieder zurück gehet: welches nichts anders ist/ als einen Stein den Berg hinauf tragen/ der dann gählings wieder in den Thal hinunter rollet. Also werden/ durch diese Fabel/ zurücke gezogen/ die ehrgierlich nach Hoheit trachten; weiln es das sorgfältigste Ding/ auf dieser Welt/ ist. Andere verstehen/ durch diesen Stein des Sisyphus/ den emsigen Vorsatz/ oder das Vornehmen der Menschen; und/ durch den aufgehenden Berg/ den gemeinen Lauff des Andere Auslegung. Lebens/ der Gipffel des Berges/ darauf der Sisyphus seinen Stein zu bringen sich bemühete/ deutet auf die stille und glückseelige Ruhe/ wornach des Menschen Geist/ aus aller irrdischen Müh und Unruhe/ zu gelangen trachtet. Auch wird/ durch diesen Gipffel des Berges/ verstanden das Ende/ nach welchem viel Geister oder Gemüther der Menschen zu kommen sich bemühen: welch Ende anders nichts ist/ als grosse Weisheit/ vollkommene Erkäntnus/ Künste/ und andere dergleichen Dinge mehr/ darum sie zum öfftern verlorne Arbeit thun/ und den Stein ihres Vornehmens wiederum fallen lassen müssen. Da sie dann wieder nach etwas Neues greiffen/ aber dannoch zu keiner vollkommene Stille kommen können. Worauf die Fabel von Sisyphus gegründet. Das Gedicht vom Sisyphus ist/ nach einiger Meinung/ aus einer Geschicht genommen/ und soll dieser Sisyphus geheimer Raht/ oder Secretarius des Teucers/ des Ajax Bruders/ gewesen seyn/ und den Trojanischen Krieg/ vor dem Homerus/ der hernach seine Gedichte darauf gegründet/ beschrieben haben. Allein dieser Sisyphus ward/ weiln er den Trojanern einige wichtige Geheimnusse offenbaret hatte/ darum sehr schwerlich gestrafft.

Von dem Ixion.

IXion war/ wie Hyginius schreibet/ ein Sohn des Leontius; oder/ wie Euripides sagt/ des Phlegias; oder aber/ wie Aeschylus ausgibt/ des Aution/ nach Phorecydes Zeugnus aber/ des Aethons und der Pisiona: auch nach Einiger Meinung/ des Martis und der Pisidice/ und wiederum nach anderer Meinung des Jupiters. Jedoch war er viel ärger/ dann der vorgenannte. Er nahm zum Weibe die Dia/ eine Tochter des Eioneus oder Deioneus/ und versprach seinem SchwäherVater/ nach damaligem Gebrauch oder Gewonheit/ da man denen Schwäher-Vättern Geschencke thun muste/ viel gutes zu thun. Als nun Deioneus endlich begehrte/ daß er seinem Versprechen nachkommen solte/ und etwas hart darauf drang/ nöhtigte ihn Ixion zu Gaste/ unter dem Vorwand/ daß ihn die Billigkeit bewegte/ seine Schuld abzustatten: Immittels aber ließ er eine tieffe Gruben/ einem Ziegel-Ofen gleich/ eben in den Eingange des Hauses graben/ allda er sich stellte die Gäste zu tractiren; ließ dieselbe/ mit glüenden Kohlen/ füllen/ und oben/ mit gar dünnen Brettern/ überlegen/ also daß der arme Deioneus/ als er darüber gehen wolte/ hinein fiel/ und darinnen eines elenden Todes verderben und sterben müssen. Welches boßhafftige Stück beedes den Menschen/ und

[Spaltenumbruch] Dieser hatte dem Sisyphus seine Schafe gestohlen: als er nun dieselben wiedergeben solte; hatte er selbige ausgetauscht/ und gedachte ihm andere geringere darfür zu geben/ welches ihme aber auch nicht gelingen wolte; weil Sisyphus den Seinigen/ unten in die Klauen/ einige Buchstaben eingedruckt/ welche seinen Namen andeuteten. Als Autolycus dieses sahe/ befreundete er sich mit ihme/ und gab ihm seine Tochter die Anticlea zum Weibe. Aus dieser Ehe entsprang eine Tochter/ so gleichfals Anticlea genennet wurde/ welche nachmals Laertes/ des Ulysses Vatter ehelichte. Es begab sich aber/ daß Jupiter die Aegina/ des Flusses Asopus Tochter/ wegführte/ und dieselbe an einen Ort Namens Phlius satzte/ daselbsten ihrer Gesellschafft besser zu geniessen. Als nun Asopus sie suchte/ und zum Sisyphus kam/ hat dieser selbige nicht allein dem Vatter gewiesen/ sondern ihm auch geoffenbart/ daß sie vom Jupiter geschwängert wäre/ worauf Asopus/ solches zu erfahren/ nach Warum Sisyphus in der Hölle solche Qvahl leiden müsse. seiner Tochter lieff. Als aber Jupiter dieses merckte/ verwandelte er sie in ein Eyland oder Insul ihres Namens/ und stürtzte den Sisyphus in die Hölle; die Straffe des Steinrollens zu leiden. Welcher Stein/ wann er auf dem Gipffel des Berges ist/ alsobald wiederum hinab in den tieffen Thal fället; wie solches Pausanias und Homerus beschreiben. Einige melden/ Sisyphus habe/ in der Atheniensischen Landschafft/ grosse Rauberey geübt/ darüber er endlich/ von dem Theseus/ befochten und getödtet worden.

Und dieses scheinet den Sisyphus/ aus dem Geschlechte des Eolus/ von demjenigen/ so zu Corinthen König war/ zu unterscheiden: wiewol die Scribenten hierinnen/ daß der Eolides in der Hölle gepeiniget würde/ alle überein kommen. Etliche erzehlen verschiedene wahrscheinliche Ursachen/ warum er bestraffet werde. Einige: daß es geschehe/ weil er der Götter heimlichen Raht/ welcher ihme anvertrauet worden/ offenbart hätte. Andere: daß er diejenige/ so/ in gutem Vertrauen/ bey ihm zu herbergen kommen waren/ mit unzähliger Pein geqvählet/ und unter andern ihnen auch ungelöschten Kalch ins Fußwasser gethan. Noch andere Ursachen aber werden/ vom Demetrius/ erzehlet/ da er über die Olympien des Pindarus schreibet/ so jedoch allhier zu erzehlen zu lang fallen würden.

Lehrliche Auslegung über die Fabel des Sisyphus. Vor allen aber ist an diesem Sisyphus zu mercken/ wie die Göttliche Gerechtigkeit durchaus keine Boßheit leiden/ noch ungestrafft hingehen lassen könne: dieweil derselbe/ von wegen seiner Untreu/ Meineids/ und Grausamkeit/ in der Hölle gepeinigt worden seyn soll: indem er nemlich den heimlichen Raht der Götter nicht/ wie er eidlich gelobet/ verborgen gehalten; und die Gäste/ welche er doch/ mit freundlichem Scheine/ zu herbergen/ in sein Hauß genommen/ getödtet hatte. Welches uns lehret/ vor Undanckbarkeit/ Grausamkeit/ und Geitz einen Eckel und Abscheu zu haben; dargegen uns stets aufzumuntern/ zur Erkändtnus der empfangenen Wolthat/ und zu getreuer Aufrichtigkeit in den Göttlichen Gelübden. Vors andere/ vergleicht Lucretius/ in seinem dritten Buch/ diejenige mit dem Sisyphus/ welche mit grosser Begierde/ und feurigem Hertzen/ einem hohem Stande und [Spaltenumbruch] grossen Ehren/ unter dem Volcke/ nachjagen/ und dieselbe dannoch nicht erwerben können. Weil sie entweder darzu untüchtig/ oder aber/ ihre Meinung sonsten wieder zurück gehet: welches nichts anders ist/ als einen Stein den Berg hinauf tragen/ der dann gählings wieder in den Thal hinunter rollet. Also werden/ durch diese Fabel/ zurücke gezogen/ die ehrgierlich nach Hoheit trachten; weiln es das sorgfältigste Ding/ auf dieser Welt/ ist. Andere verstehen/ durch diesen Stein des Sisyphus/ den emsigen Vorsatz/ oder das Vornehmen der Menschen; und/ durch den aufgehenden Berg/ den gemeinen Lauff des Andere Auslegung. Lebens/ der Gipffel des Berges/ darauf der Sisyphus seinen Stein zu bringen sich bemühete/ deutet auf die stille und glückseelige Ruhe/ wornach des Menschen Geist/ aus aller irrdischen Müh und Unruhe/ zu gelangen trachtet. Auch wird/ durch diesen Gipffel des Berges/ verstanden das Ende/ nach welchem viel Geister oder Gemüther der Menschen zu kommen sich bemühen: welch Ende anders nichts ist/ als grosse Weisheit/ vollkommene Erkäntnus/ Künste/ und andere dergleichen Dinge mehr/ darum sie zum öfftern verlorne Arbeit thun/ und den Stein ihres Vornehmens wiederum fallen lassen müssen. Da sie dann wieder nach etwas Neues greiffen/ aber dannoch zu keiner vollkommene Stille kommen können. Worauf die Fabel von Sisyphus gegründet. Das Gedicht vom Sisyphus ist/ nach einiger Meinung/ aus einer Geschicht genommen/ und soll dieser Sisyphus geheimer Raht/ oder Secretarius des Teucers/ des Ajax Bruders/ gewesen seyn/ und den Trojanischen Krieg/ vor dem Homerus/ der hernach seine Gedichte darauf gegründet/ beschrieben haben. Allein dieser Sisyphus ward/ weiln er den Trojanern einige wichtige Geheimnusse offenbaret hatte/ darum sehr schwerlich gestrafft.

Von dem Ixion.

IXion war/ wie Hyginius schreibet/ ein Sohn des Leontius; oder/ wie Euripides sagt/ des Phlegias; oder aber/ wie Aeschylus ausgibt/ des Aution/ nach Phorecydes Zeugnus aber/ des Aethons und der Pisiona: auch nach Einiger Meinung/ des Martis und der Pisidice/ und wiederum nach anderer Meinung des Jupiters. Jedoch war er viel ärger/ dann der vorgenannte. Er nahm zum Weibe die Dia/ eine Tochter des Eioneus oder Deioneus/ und versprach seinem SchwäherVater/ nach damaligem Gebrauch oder Gewonheit/ da man denen Schwäher-Vättern Geschencke thun muste/ viel gutes zu thun. Als nun Deioneus endlich begehrte/ daß er seinem Versprechen nachkommen solte/ und etwas hart darauf drang/ nöhtigte ihn Ixion zu Gaste/ unter dem Vorwand/ daß ihn die Billigkeit bewegte/ seine Schuld abzustatten: Immittels aber ließ er eine tieffe Gruben/ einem Ziegel-Ofen gleich/ eben in den Eingange des Hauses graben/ allda er sich stellte die Gäste zu tractiren; ließ dieselbe/ mit glüenden Kohlen/ füllen/ und oben/ mit gar dünnen Brettern/ überlegen/ also daß der arme Deioneus/ als er darüber gehen wolte/ hinein fiel/ und darinnen eines elenden Todes verderben und sterben müssen. Welches boßhafftige Stück beedes den Menschen/ und

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[[Metamorphosis, S. 52]/0228] Dieser hatte dem Sisyphus seine Schafe gestohlen: als er nun dieselben wiedergeben solte; hatte er selbige ausgetauscht/ und gedachte ihm andere geringere darfür zu geben/ welches ihme aber auch nicht gelingen wolte; weil Sisyphus den Seinigen/ unten in die Klauen/ einige Buchstaben eingedruckt/ welche seinen Namen andeuteten. Als Autolycus dieses sahe/ befreundete er sich mit ihme/ und gab ihm seine Tochter die Anticlea zum Weibe. Aus dieser Ehe entsprang eine Tochter/ so gleichfals Anticlea genennet wurde/ welche nachmals Laertes/ des Ulysses Vatter ehelichte. Es begab sich aber/ daß Jupiter die Aegina/ des Flusses Asopus Tochter/ wegführte/ und dieselbe an einen Ort Namens Phlius satzte/ daselbsten ihrer Gesellschafft besser zu geniessen. Als nun Asopus sie suchte/ und zum Sisyphus kam/ hat dieser selbige nicht allein dem Vatter gewiesen/ sondern ihm auch geoffenbart/ daß sie vom Jupiter geschwängert wäre/ worauf Asopus/ solches zu erfahren/ nach seiner Tochter lieff. Als aber Jupiter dieses merckte/ verwandelte er sie in ein Eyland oder Insul ihres Namens/ und stürtzte den Sisyphus in die Hölle; die Straffe des Steinrollens zu leiden. Welcher Stein/ wann er auf dem Gipffel des Berges ist/ alsobald wiederum hinab in den tieffen Thal fället; wie solches Pausanias und Homerus beschreiben. Einige melden/ Sisyphus habe/ in der Atheniensischen Landschafft/ grosse Rauberey geübt/ darüber er endlich/ von dem Theseus/ befochten und getödtet worden. Warum Sisyphus in der Hölle solche Qvahl leiden müsse. Und dieses scheinet den Sisyphus/ aus dem Geschlechte des Eolus/ von demjenigen/ so zu Corinthen König war/ zu unterscheiden: wiewol die Scribenten hierinnen/ daß der Eolides in der Hölle gepeiniget würde/ alle überein kommen. Etliche erzehlen verschiedene wahrscheinliche Ursachen/ warum er bestraffet werde. Einige: daß es geschehe/ weil er der Götter heimlichen Raht/ welcher ihme anvertrauet worden/ offenbart hätte. Andere: daß er diejenige/ so/ in gutem Vertrauen/ bey ihm zu herbergen kommen waren/ mit unzähliger Pein geqvählet/ und unter andern ihnen auch ungelöschten Kalch ins Fußwasser gethan. Noch andere Ursachen aber werden/ vom Demetrius/ erzehlet/ da er über die Olympien des Pindarus schreibet/ so jedoch allhier zu erzehlen zu lang fallen würden. Vor allen aber ist an diesem Sisyphus zu mercken/ wie die Göttliche Gerechtigkeit durchaus keine Boßheit leiden/ noch ungestrafft hingehen lassen könne: dieweil derselbe/ von wegen seiner Untreu/ Meineids/ und Grausamkeit/ in der Hölle gepeinigt worden seyn soll: indem er nemlich den heimlichen Raht der Götter nicht/ wie er eidlich gelobet/ verborgen gehalten; und die Gäste/ welche er doch/ mit freundlichem Scheine/ zu herbergen/ in sein Hauß genommen/ getödtet hatte. Welches uns lehret/ vor Undanckbarkeit/ Grausamkeit/ und Geitz einen Eckel und Abscheu zu haben; dargegen uns stets aufzumuntern/ zur Erkändtnus der empfangenen Wolthat/ und zu getreuer Aufrichtigkeit in den Göttlichen Gelübden. Vors andere/ vergleicht Lucretius/ in seinem dritten Buch/ diejenige mit dem Sisyphus/ welche mit grosser Begierde/ und feurigem Hertzen/ einem hohem Stande und grossen Ehren/ unter dem Volcke/ nachjagen/ und dieselbe dannoch nicht erwerben können. Weil sie entweder darzu untüchtig/ oder aber/ ihre Meinung sonsten wieder zurück gehet: welches nichts anders ist/ als einen Stein den Berg hinauf tragen/ der dann gählings wieder in den Thal hinunter rollet. Also werden/ durch diese Fabel/ zurücke gezogen/ die ehrgierlich nach Hoheit trachten; weiln es das sorgfältigste Ding/ auf dieser Welt/ ist. Andere verstehen/ durch diesen Stein des Sisyphus/ den emsigen Vorsatz/ oder das Vornehmen der Menschen; und/ durch den aufgehenden Berg/ den gemeinen Lauff des Lebens/ der Gipffel des Berges/ darauf der Sisyphus seinen Stein zu bringen sich bemühete/ deutet auf die stille und glückseelige Ruhe/ wornach des Menschen Geist/ aus aller irrdischen Müh und Unruhe/ zu gelangen trachtet. Auch wird/ durch diesen Gipffel des Berges/ verstanden das Ende/ nach welchem viel Geister oder Gemüther der Menschen zu kommen sich bemühen: welch Ende anders nichts ist/ als grosse Weisheit/ vollkommene Erkäntnus/ Künste/ und andere dergleichen Dinge mehr/ darum sie zum öfftern verlorne Arbeit thun/ und den Stein ihres Vornehmens wiederum fallen lassen müssen. Da sie dann wieder nach etwas Neues greiffen/ aber dannoch zu keiner vollkommene Stille kommen können. Das Gedicht vom Sisyphus ist/ nach einiger Meinung/ aus einer Geschicht genommen/ und soll dieser Sisyphus geheimer Raht/ oder Secretarius des Teucers/ des Ajax Bruders/ gewesen seyn/ und den Trojanischen Krieg/ vor dem Homerus/ der hernach seine Gedichte darauf gegründet/ beschrieben haben. Allein dieser Sisyphus ward/ weiln er den Trojanern einige wichtige Geheimnusse offenbaret hatte/ darum sehr schwerlich gestrafft. Lehrliche Auslegung über die Fabel des Sisyphus. Andere Auslegung. Worauf die Fabel von Sisyphus gegründet. Von dem Ixion. IXion war/ wie Hyginius schreibet/ ein Sohn des Leontius; oder/ wie Euripides sagt/ des Phlegias; oder aber/ wie Aeschylus ausgibt/ des Aution/ nach Phorecydes Zeugnus aber/ des Aethons und der Pisiona: auch nach Einiger Meinung/ des Martis und der Pisidice/ und wiederum nach anderer Meinung des Jupiters. Jedoch war er viel ärger/ dann der vorgenannte. Er nahm zum Weibe die Dia/ eine Tochter des Eioneus oder Deioneus/ und versprach seinem SchwäherVater/ nach damaligem Gebrauch oder Gewonheit/ da man denen Schwäher-Vättern Geschencke thun muste/ viel gutes zu thun. Als nun Deioneus endlich begehrte/ daß er seinem Versprechen nachkommen solte/ und etwas hart darauf drang/ nöhtigte ihn Ixion zu Gaste/ unter dem Vorwand/ daß ihn die Billigkeit bewegte/ seine Schuld abzustatten: Immittels aber ließ er eine tieffe Gruben/ einem Ziegel-Ofen gleich/ eben in den Eingange des Hauses graben/ allda er sich stellte die Gäste zu tractiren; ließ dieselbe/ mit glüenden Kohlen/ füllen/ und oben/ mit gar dünnen Brettern/ überlegen/ also daß der arme Deioneus/ als er darüber gehen wolte/ hinein fiel/ und darinnen eines elenden Todes verderben und sterben müssen. Welches boßhafftige Stück beedes den Menschen/ und

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [Metamorphosis, S. 52]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/228>, abgerufen am 28.04.2024.