dem Bibelfach, das zum Glück für St. Blasien nahe bei der Thüre war, gerettet. Wir sahen:
I)Alte gedruckte Bücher.
1) Eine lateinische Bibel, in drei Folianten, das A. Test., auf Pergament, vom Jahr 1450, von Gut- tenberg. ohne Namen, Ort und Zahl; die nämliche Bibel ist auch in Paris, Berlin, Braunschweig, es sollen kaum 5. Exemplare davon in der Welt seyn, (s. Beschreibung in M. de Bure Bibliographie in- structive. Vol. de Theologie, a Paris 1763. p. 32. 33.) Auch am Ende des letzten Theils ist gar keine Subskription. Es scheinen schon litterae fusae zu seyn, weil Buchstaben und Zeilen gar gleich sind.
2) Eine ganze deutsche Bibel, wahrscheinlich vom Jahr 1462. Clement kennt sie nicht; sie ist nicht schwer zu lesen; die 2. Bücher Samuelis heissen hier wie in der Vulgata, L. I. II. der Könige, daher vier I. L. Regum da sind; die Acta Apostolorum, oder das Buch derXII.Boten, stehen erst hinter dem Briefe an die Ebräer; die Epistel an die Laodicenser ist auch in dieser Bibel; sie steht nach dem Briefe an die Gala- ter, ist kurz, scheint meistens aus dem Briefe an die Philipper zusammengestoppelt zu seyn; zuletzt steht dar- inne, man soll diesen Brief auch nach Kolossis schicken. Gar zu deutlich sieht man, daß dies das Flickwerk einer spätern Hand ist. Auch in dieser Bibel steht Röm.III, 29. das Wort allein nicht.
II)Handschriften. Es sind hier keine andern als Lateinische; unter diesen sah ich:
1) Alte
dem Bibelfach, das zum Gluͤck fuͤr St. Blaſien nahe bei der Thuͤre war, gerettet. Wir ſahen:
I)Alte gedruckte Buͤcher.
1) Eine lateiniſche Bibel, in drei Folianten, das A. Teſt., auf Pergament, vom Jahr 1450, von Gut- tenberg. ohne Namen, Ort und Zahl; die naͤmliche Bibel iſt auch in Paris, Berlin, Braunſchweig, es ſollen kaum 5. Exemplare davon in der Welt ſeyn, (ſ. Beſchreibung in M. de Bure Bibliograp̀hie in- ſtructive. Vol. de Théologie, à Paris 1763. p. 32. 33.) Auch am Ende des letzten Theils iſt gar keine Subſkription. Es ſcheinen ſchon litterae fuſae zu ſeyn, weil Buchſtaben und Zeilen gar gleich ſind.
2) Eine ganze deutſche Bibel, wahrſcheinlich vom Jahr 1462. Clement kennt ſie nicht; ſie iſt nicht ſchwer zu leſen; die 2. Buͤcher Samuelis heiſſen hier wie in der Vulgata, L. I. II. der Koͤnige, daher vier I. L. Regum da ſind; die Acta Apoſtolorum, oder das Buch derXII.Boten, ſtehen erſt hinter dem Briefe an die Ebraͤer; die Epiſtel an die Laodicenſer iſt auch in dieſer Bibel; ſie ſteht nach dem Briefe an die Gala- ter, iſt kurz, ſcheint meiſtens aus dem Briefe an die Philipper zuſammengeſtoppelt zu ſeyn; zuletzt ſteht dar- inne, man ſoll dieſen Brief auch nach Koloſſis ſchicken. Gar zu deutlich ſieht man, daß dies das Flickwerk einer ſpaͤtern Hand iſt. Auch in dieſer Bibel ſteht Roͤm.III, 29. das Wort allein nicht.
II)Handſchriften. Es ſind hier keine andern als Lateiniſche; unter dieſen ſah ich:
1) Alte
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0453"n="415"/>
dem Bibelfach, das zum Gluͤck fuͤr <hirendition="#fr">St. Blaſien</hi> nahe<lb/>
bei der Thuͤre war, gerettet. Wir ſahen:</p><lb/><list><item><hirendition="#aq">I)</hi><hirendition="#fr">Alte gedruckte Buͤcher.</hi><lb/><list><item>1) Eine <hirendition="#fr">lateiniſche Bibel,</hi> in drei Folianten, das<lb/>
A. Teſt., auf Pergament, vom Jahr 1450, von <hirendition="#fr">Gut-<lb/>
tenberg.</hi> ohne Namen, Ort und Zahl; die naͤmliche<lb/>
Bibel iſt auch in <hirendition="#fr">Paris, Berlin, Braunſchweig,</hi><lb/>
es ſollen kaum 5. Exemplare davon in der Welt ſeyn,<lb/>
(ſ. Beſchreibung in <hirendition="#aq"><hirendition="#i">M. de Bure</hi> Bibliograp̀hie in-<lb/>ſtructive. Vol. de Théologie, à Paris 1763. p.</hi> 32.<lb/>
33.) Auch am Ende des letzten Theils iſt gar keine<lb/>
Subſkription. Es ſcheinen ſchon <hirendition="#aq">litterae fuſae</hi> zu<lb/>ſeyn, weil Buchſtaben und Zeilen gar gleich ſind.</item><lb/><item>2) Eine ganze <hirendition="#fr">deutſche Bibel,</hi> wahrſcheinlich vom<lb/>
Jahr 1462. <hirendition="#fr">Clement</hi> kennt ſie nicht; ſie iſt nicht ſchwer<lb/>
zu leſen; die 2. <hirendition="#fr">Buͤcher Samuelis</hi> heiſſen hier wie in<lb/>
der <hirendition="#aq">Vulgata, L. I. II.</hi> der <hirendition="#fr">Koͤnige,</hi> daher vier <hirendition="#aq">I. L.<lb/>
Regum</hi> da ſind; die <hirendition="#aq">Acta Apoſtolorum,</hi> oder das<lb/><hirendition="#fr">Buch der</hi><hirendition="#aq"><hirendition="#i">XII.</hi></hi><hirendition="#fr">Boten,</hi>ſtehen erſt hinter dem Briefe<lb/>
an die <hirendition="#fr">Ebraͤer;</hi> die Epiſtel an die <hirendition="#fr">Laodicenſer</hi> iſt auch<lb/>
in dieſer Bibel; ſie ſteht nach dem Briefe an die <hirendition="#fr">Gala-<lb/>
ter,</hi> iſt kurz, ſcheint meiſtens aus dem Briefe an die<lb/><hirendition="#fr">Philipper</hi> zuſammengeſtoppelt zu ſeyn; zuletzt ſteht dar-<lb/>
inne, man ſoll dieſen Brief auch nach <hirendition="#fr">Koloſſis</hi>ſchicken.<lb/>
Gar zu deutlich ſieht man, daß dies das Flickwerk einer<lb/>ſpaͤtern Hand iſt. Auch in dieſer Bibel ſteht <hirendition="#fr">Roͤm.</hi><hirendition="#aq">III,</hi><lb/>
29. das Wort <hirendition="#fr">allein</hi> nicht.</item></list></item><lb/><item><hirendition="#aq">II)</hi><hirendition="#fr">Handſchriften.</hi> Es ſind hier keine andern<lb/>
als Lateiniſche; unter dieſen ſah ich:<lb/><fwplace="bottom"type="catch">1) Alte</fw><lb/></item></list></div></div></body></text></TEI>
[415/0453]
dem Bibelfach, das zum Gluͤck fuͤr St. Blaſien nahe
bei der Thuͤre war, gerettet. Wir ſahen:
I) Alte gedruckte Buͤcher.
1) Eine lateiniſche Bibel, in drei Folianten, das
A. Teſt., auf Pergament, vom Jahr 1450, von Gut-
tenberg. ohne Namen, Ort und Zahl; die naͤmliche
Bibel iſt auch in Paris, Berlin, Braunſchweig,
es ſollen kaum 5. Exemplare davon in der Welt ſeyn,
(ſ. Beſchreibung in M. de Bure Bibliograp̀hie in-
ſtructive. Vol. de Théologie, à Paris 1763. p. 32.
33.) Auch am Ende des letzten Theils iſt gar keine
Subſkription. Es ſcheinen ſchon litterae fuſae zu
ſeyn, weil Buchſtaben und Zeilen gar gleich ſind.
2) Eine ganze deutſche Bibel, wahrſcheinlich vom
Jahr 1462. Clement kennt ſie nicht; ſie iſt nicht ſchwer
zu leſen; die 2. Buͤcher Samuelis heiſſen hier wie in
der Vulgata, L. I. II. der Koͤnige, daher vier I. L.
Regum da ſind; die Acta Apoſtolorum, oder das
Buch der XII. Boten, ſtehen erſt hinter dem Briefe
an die Ebraͤer; die Epiſtel an die Laodicenſer iſt auch
in dieſer Bibel; ſie ſteht nach dem Briefe an die Gala-
ter, iſt kurz, ſcheint meiſtens aus dem Briefe an die
Philipper zuſammengeſtoppelt zu ſeyn; zuletzt ſteht dar-
inne, man ſoll dieſen Brief auch nach Koloſſis ſchicken.
Gar zu deutlich ſieht man, daß dies das Flickwerk einer
ſpaͤtern Hand iſt. Auch in dieſer Bibel ſteht Roͤm. III,
29. das Wort allein nicht.
II) Handſchriften. Es ſind hier keine andern
als Lateiniſche; unter dieſen ſah ich:
1) Alte
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/453>, abgerufen am 22.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.