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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

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reben. Elber, Reußlinger, Muskateller und Cläf-
ner
Arten sind die gewöhnlichsten. Man hat auch viel
rothen Wein hier. Im Jahr 1753. und 1766. wuch-
sen gewis vortrefliche und gute Weine. Doch hat man
hier so viel, daß jetzt die Ohm von beiden Weinen für
14-15. Gulden verkauft wurde. Weine, die nur sieben
oder acht Jahre alt sind, gelten, wiewohl sie alle gut sind,
6. 7. Gulden; der geringste gilt wenigstens 3 Gulden.
Es sind vier Keller im Kloster und alle Fässer sind in Ei-
sen gebunden. Es ist ein so grosses Faß da, daß man
vierzehnhundert Ohm hinein legen kan. Fast lauter
Ortenberger und Gengenbacher Wein liegt hier; das
Kloster hat fast in der ganzen Gegend den Zehenden, weil
es aber nur sehr wenige Unterthanen hat, so muß es sich
seinen Wein selber holen. So kommen alle Jahre acht
bis neuntausend Ohme Wein hieher, sie haben aber auch
noch in Offenburg viel liegen. Der Verkauf des
Weins geht beständig fort. Nach Schwaben verkau-
fen sie den meisten Wein. Der jährliche Verbrauch des
Weins steigt auf drei-bis viertausend Ohme. Immer
halten sie so viel im Vorrath für sieben, auch für acht
Jahre. Innerhalb den Gebäuden der Abtei treibt auch
das Kloster beständig Wirthschaft mit seinem Wein, und
einmal im Jahre haben sie auch das Recht, in der Stadt
zu wirthen, aber nur 3. Wochen. Der Klosterwirth
verkauft das Maas um 8. Kreuzer; 24. Maas rechnet
man hier auf eine Ohm Wein. Es ist ein kleiner Muth-
wille, daß der dunkle, enge Keller, in welchem noch die
besten und ältesten Weine meist in kleinen Fässern liegen,
das heilige Grab genannt wird. Man kan hier unbe-
schreiblich guten Wein vom Jahr 1718. 1728. 1753.
trinken, und so ein Glas alter, starker Wein muß frei-

lich

reben. Elber, Reußlinger, Muſkateller und Claͤf-
ner
Arten ſind die gewoͤhnlichſten. Man hat auch viel
rothen Wein hier. Im Jahr 1753. und 1766. wuch-
ſen gewis vortrefliche und gute Weine. Doch hat man
hier ſo viel, daß jetzt die Ohm von beiden Weinen fuͤr
14-15. Gulden verkauft wurde. Weine, die nur ſieben
oder acht Jahre alt ſind, gelten, wiewohl ſie alle gut ſind,
6. 7. Gulden; der geringſte gilt wenigſtens 3 Gulden.
Es ſind vier Keller im Kloſter und alle Faͤſſer ſind in Ei-
ſen gebunden. Es iſt ein ſo groſſes Faß da, daß man
vierzehnhundert Ohm hinein legen kan. Faſt lauter
Ortenberger und Gengenbacher Wein liegt hier; das
Kloſter hat faſt in der ganzen Gegend den Zehenden, weil
es aber nur ſehr wenige Unterthanen hat, ſo muß es ſich
ſeinen Wein ſelber holen. So kommen alle Jahre acht
bis neuntauſend Ohme Wein hieher, ſie haben aber auch
noch in Offenburg viel liegen. Der Verkauf des
Weins geht beſtaͤndig fort. Nach Schwaben verkau-
fen ſie den meiſten Wein. Der jaͤhrliche Verbrauch des
Weins ſteigt auf drei-bis viertauſend Ohme. Immer
halten ſie ſo viel im Vorrath fuͤr ſieben, auch fuͤr acht
Jahre. Innerhalb den Gebaͤuden der Abtei treibt auch
das Kloſter beſtaͤndig Wirthſchaft mit ſeinem Wein, und
einmal im Jahre haben ſie auch das Recht, in der Stadt
zu wirthen, aber nur 3. Wochen. Der Kloſterwirth
verkauft das Maas um 8. Kreuzer; 24. Maas rechnet
man hier auf eine Ohm Wein. Es iſt ein kleiner Muth-
wille, daß der dunkle, enge Keller, in welchem noch die
beſten und aͤlteſten Weine meiſt in kleinen Faͤſſern liegen,
das heilige Grab genannt wird. Man kan hier unbe-
ſchreiblich guten Wein vom Jahr 1718. 1728. 1753.
trinken, und ſo ein Glas alter, ſtarker Wein muß frei-

lich
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[346/0384] reben. Elber, Reußlinger, Muſkateller und Claͤf- ner Arten ſind die gewoͤhnlichſten. Man hat auch viel rothen Wein hier. Im Jahr 1753. und 1766. wuch- ſen gewis vortrefliche und gute Weine. Doch hat man hier ſo viel, daß jetzt die Ohm von beiden Weinen fuͤr 14-15. Gulden verkauft wurde. Weine, die nur ſieben oder acht Jahre alt ſind, gelten, wiewohl ſie alle gut ſind, 6. 7. Gulden; der geringſte gilt wenigſtens 3 Gulden. Es ſind vier Keller im Kloſter und alle Faͤſſer ſind in Ei- ſen gebunden. Es iſt ein ſo groſſes Faß da, daß man vierzehnhundert Ohm hinein legen kan. Faſt lauter Ortenberger und Gengenbacher Wein liegt hier; das Kloſter hat faſt in der ganzen Gegend den Zehenden, weil es aber nur ſehr wenige Unterthanen hat, ſo muß es ſich ſeinen Wein ſelber holen. So kommen alle Jahre acht bis neuntauſend Ohme Wein hieher, ſie haben aber auch noch in Offenburg viel liegen. Der Verkauf des Weins geht beſtaͤndig fort. Nach Schwaben verkau- fen ſie den meiſten Wein. Der jaͤhrliche Verbrauch des Weins ſteigt auf drei-bis viertauſend Ohme. Immer halten ſie ſo viel im Vorrath fuͤr ſieben, auch fuͤr acht Jahre. Innerhalb den Gebaͤuden der Abtei treibt auch das Kloſter beſtaͤndig Wirthſchaft mit ſeinem Wein, und einmal im Jahre haben ſie auch das Recht, in der Stadt zu wirthen, aber nur 3. Wochen. Der Kloſterwirth verkauft das Maas um 8. Kreuzer; 24. Maas rechnet man hier auf eine Ohm Wein. Es iſt ein kleiner Muth- wille, daß der dunkle, enge Keller, in welchem noch die beſten und aͤlteſten Weine meiſt in kleinen Faͤſſern liegen, das heilige Grab genannt wird. Man kan hier unbe- ſchreiblich guten Wein vom Jahr 1718. 1728. 1753. trinken, und ſo ein Glas alter, ſtarker Wein muß frei- lich

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/384>, abgerufen am 22.11.2024.