Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

Bild:
<< vorherige Seite

verlies ich Kassel und reiste nach Wabern ab, wobei
ich einen schwedischen Architekten Karlsberg, der in
Italien und England gewesen war, zum Reisegefähr-
ten hatte.

Den 15ten Oct.
Reise nach Frankfurt am Mayn.

Die Nacht waren wir in Jesberg, früh in Holz-
dorf,
und kamen dann auf Marpurg und Giessen.

Den 16ten Oct.

früh fuhr ich durch Nauheim, und langte dann bald
nachher in Friedberg an, wo ich Hrn. Tabor besuchte,
der ein Gartenhaus hat, das mit schönen Kupferstichen
geziert ist. The Death of General Wolfe war
darunter einer der neuesten und schönsten. Hr. Tabor
nahm mich mit nach Ockstadt, einem Landguthe, das
dem Hrn. v. Frankenstein gehört, bei dem wir Mit-
tags speißten. Seine Gemalin ist eine Dame von einem
ungemein sanften und liebenswürdigen Karakter. Abends
waren wir wieder in Friedberg zurück, und beim Hrn.
Geh. Rath Tabor.

Den 17ten Oct.

Heute reisete ich in Gesellschaft des Hrn. v. Fran-
kenstein
und Hrn. Tabors nach Frankfurt, wo wir
den Hrn. Hofr. Tabor besuchten und Mittags bei ihm
speißten. Nachmittags fuhren wir übern Mayn nach
Sachsenhausen. Auf der Sachsenhäuser Brücke

stand

verlies ich Kaſſel und reiſte nach Wabern ab, wobei
ich einen ſchwediſchen Architekten Karlsberg, der in
Italien und England geweſen war, zum Reiſegefaͤhr-
ten hatte.

Den 15ten Oct.
Reiſe nach Frankfurt am Mayn.

Die Nacht waren wir in Jesberg, fruͤh in Holz-
dorf,
und kamen dann auf Marpurg und Gieſſen.

Den 16ten Oct.

fruͤh fuhr ich durch Nauheim, und langte dann bald
nachher in Friedberg an, wo ich Hrn. Tabor beſuchte,
der ein Gartenhaus hat, das mit ſchoͤnen Kupferſtichen
geziert iſt. The Death of General Wolfe war
darunter einer der neueſten und ſchoͤnſten. Hr. Tabor
nahm mich mit nach Ockſtadt, einem Landguthe, das
dem Hrn. v. Frankenſtein gehoͤrt, bei dem wir Mit-
tags ſpeißten. Seine Gemalin iſt eine Dame von einem
ungemein ſanften und liebenswuͤrdigen Karakter. Abends
waren wir wieder in Friedberg zuruͤck, und beim Hrn.
Geh. Rath Tabor.

Den 17ten Oct.

Heute reiſete ich in Geſellſchaft des Hrn. v. Fran-
kenſtein
und Hrn. Tabors nach Frankfurt, wo wir
den Hrn. Hofr. Tabor beſuchten und Mittags bei ihm
ſpeißten. Nachmittags fuhren wir uͤbern Mayn nach
Sachſenhauſen. Auf der Sachſenhaͤuſer Bruͤcke

ſtand
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0275" n="237"/>
verlies ich <hi rendition="#fr">Ka&#x017F;&#x017F;el</hi> und rei&#x017F;te nach <hi rendition="#fr">Wabern</hi> ab, wobei<lb/>
ich einen &#x017F;chwedi&#x017F;chen Architekten <hi rendition="#fr">Karlsberg,</hi> der in<lb/><hi rendition="#fr">Italien</hi> und <hi rendition="#fr">England</hi> gewe&#x017F;en war, zum Rei&#x017F;egefa&#x0364;hr-<lb/>
ten hatte.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Den 15ten Oct.<lb/><hi rendition="#fr">Rei&#x017F;e</hi> nach <hi rendition="#fr">Frankfurt</hi> am <hi rendition="#fr">Mayn.</hi></head><lb/>
          <p>Die Nacht waren wir in <hi rendition="#fr">Jesberg,</hi> fru&#x0364;h in <hi rendition="#fr">Holz-<lb/>
dorf,</hi> und kamen dann auf <hi rendition="#fr">Marpurg</hi> und <hi rendition="#fr">Gie&#x017F;&#x017F;en.</hi></p><lb/>
          <div n="3">
            <head>Den 16ten Oct.</head><lb/>
            <p>fru&#x0364;h fuhr ich durch <hi rendition="#fr">Nauheim,</hi> und langte dann bald<lb/>
nachher in <hi rendition="#fr">Friedberg</hi> an, wo ich Hrn. <hi rendition="#fr">Tabor</hi> be&#x017F;uchte,<lb/>
der ein <hi rendition="#fr">Gartenhaus</hi> hat, das mit &#x017F;cho&#x0364;nen Kupfer&#x017F;tichen<lb/>
geziert i&#x017F;t. <hi rendition="#aq">The Death of General <hi rendition="#i">Wolfe</hi></hi> war<lb/>
darunter einer der neue&#x017F;ten und &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten. Hr. <hi rendition="#fr">Tabor</hi><lb/>
nahm mich mit nach <hi rendition="#fr">Ock&#x017F;tadt,</hi> einem Landguthe, das<lb/>
dem Hrn. <hi rendition="#fr">v. Franken&#x017F;tein</hi> geho&#x0364;rt, bei dem wir Mit-<lb/>
tags &#x017F;peißten. Seine Gemalin i&#x017F;t eine Dame von einem<lb/>
ungemein &#x017F;anften und liebenswu&#x0364;rdigen Karakter. Abends<lb/>
waren wir wieder in <hi rendition="#fr">Friedberg</hi> zuru&#x0364;ck, und beim Hrn.<lb/>
Geh. Rath <hi rendition="#fr">Tabor.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Den 17ten Oct.</head><lb/>
            <p>Heute rei&#x017F;ete ich in Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft des Hrn. v. <hi rendition="#fr">Fran-<lb/>
ken&#x017F;tein</hi> und Hrn. <hi rendition="#fr">Tabors</hi> nach <hi rendition="#fr">Frankfurt,</hi> wo wir<lb/>
den Hrn. Hofr. <hi rendition="#fr">Tabor</hi> be&#x017F;uchten und Mittags bei ihm<lb/>
&#x017F;peißten. Nachmittags fuhren wir u&#x0364;bern <hi rendition="#fr">Mayn</hi> nach<lb/><hi rendition="#fr">Sach&#x017F;enhau&#x017F;en.</hi> Auf der <hi rendition="#fr">Sach&#x017F;enha&#x0364;u&#x017F;er</hi> Bru&#x0364;cke<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;tand</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[237/0275] verlies ich Kaſſel und reiſte nach Wabern ab, wobei ich einen ſchwediſchen Architekten Karlsberg, der in Italien und England geweſen war, zum Reiſegefaͤhr- ten hatte. Den 15ten Oct. Reiſe nach Frankfurt am Mayn. Die Nacht waren wir in Jesberg, fruͤh in Holz- dorf, und kamen dann auf Marpurg und Gieſſen. Den 16ten Oct. fruͤh fuhr ich durch Nauheim, und langte dann bald nachher in Friedberg an, wo ich Hrn. Tabor beſuchte, der ein Gartenhaus hat, das mit ſchoͤnen Kupferſtichen geziert iſt. The Death of General Wolfe war darunter einer der neueſten und ſchoͤnſten. Hr. Tabor nahm mich mit nach Ockſtadt, einem Landguthe, das dem Hrn. v. Frankenſtein gehoͤrt, bei dem wir Mit- tags ſpeißten. Seine Gemalin iſt eine Dame von einem ungemein ſanften und liebenswuͤrdigen Karakter. Abends waren wir wieder in Friedberg zuruͤck, und beim Hrn. Geh. Rath Tabor. Den 17ten Oct. Heute reiſete ich in Geſellſchaft des Hrn. v. Fran- kenſtein und Hrn. Tabors nach Frankfurt, wo wir den Hrn. Hofr. Tabor beſuchten und Mittags bei ihm ſpeißten. Nachmittags fuhren wir uͤbern Mayn nach Sachſenhauſen. Auf der Sachſenhaͤuſer Bruͤcke ſtand

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/275
Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/275>, abgerufen am 28.11.2024.