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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

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stand eine Ehrenwache, bis an das deutsche Haus, weil
der Koadjutor, der Erzherzog Maximilian, diesen Abend
erwartet wurde.

Den 18ten Oct.

Der heutige Tag ging mit verschiedenen Besuchen
bei Madam Stark, Hr. und Madame Bernus, Hr.
Hofr. Tabor, Hr. Klose, Hr. D. Mosche etc. hin,
und auf den Abend war ich im Ehrenmannschen Gar-
ten vor dem Sachsenhäuser Thore, wohin mich Mada-
me Bernus eingeladen hatte, und wo Ball, Soupe',
und Feuerwerk war.

Vormahls ward die Stadt sehr früh geschlossen, aber
man hat mit dem Einlaß am Thore bis 12. Uhr im Som-
mer, und bis 10. Uhr im Winter nachgegeben. Auf
jeder Seite der Stadt bleibt ein Thor offen. Die Per-
son zahlt 4. Kreutzer Einlaß, und dieses Geld wird zum
Besten eines Armenhauses verwendet.

Den 19ten Oct.
Reise nach Hanau.

Ich fuhr auf dem Marktschiff dahin. Im Som-
mer geht es alle Tage hin und her, im Winter aber nur
einen Tag um den andern. Das Schiff ziehen 3. Pfer-
de, die oft im Mayn bis an den Bauch gehen, an den
meisten Orten aber kan der Schiffer mit dem Löffel den
Boden erreichen. Herlich sind die hiesigen Gegenden.
Wir kamen an Offenbach, an Bergen, wo die bekann-
te Schlacht vorfiel, und an andern Schlössern vorbei.

Hanau.

ſtand eine Ehrenwache, bis an das deutſche Haus, weil
der Koadjutor, der Erzherzog Maximilian, dieſen Abend
erwartet wurde.

Den 18ten Oct.

Der heutige Tag ging mit verſchiedenen Beſuchen
bei Madam Stark, Hr. und Madame Bernus, Hr.
Hofr. Tabor, Hr. Kloſe, Hr. D. Moſche ꝛc. hin,
und auf den Abend war ich im Ehrenmannſchen Gar-
ten vor dem Sachſenhaͤuſer Thore, wohin mich Mada-
me Bernus eingeladen hatte, und wo Ball, Soupe’,
und Feuerwerk war.

Vormahls ward die Stadt ſehr fruͤh geſchloſſen, aber
man hat mit dem Einlaß am Thore bis 12. Uhr im Som-
mer, und bis 10. Uhr im Winter nachgegeben. Auf
jeder Seite der Stadt bleibt ein Thor offen. Die Per-
ſon zahlt 4. Kreutzer Einlaß, und dieſes Geld wird zum
Beſten eines Armenhauſes verwendet.

Den 19ten Oct.
Reiſe nach Hanau.

Ich fuhr auf dem Marktſchiff dahin. Im Som-
mer geht es alle Tage hin und her, im Winter aber nur
einen Tag um den andern. Das Schiff ziehen 3. Pfer-
de, die oft im Mayn bis an den Bauch gehen, an den
meiſten Orten aber kan der Schiffer mit dem Loͤffel den
Boden erreichen. Herlich ſind die hieſigen Gegenden.
Wir kamen an Offenbach, an Bergen, wo die bekann-
te Schlacht vorfiel, und an andern Schloͤſſern vorbei.

Hanau.
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[238/0276] ſtand eine Ehrenwache, bis an das deutſche Haus, weil der Koadjutor, der Erzherzog Maximilian, dieſen Abend erwartet wurde. Den 18ten Oct. Der heutige Tag ging mit verſchiedenen Beſuchen bei Madam Stark, Hr. und Madame Bernus, Hr. Hofr. Tabor, Hr. Kloſe, Hr. D. Moſche ꝛc. hin, und auf den Abend war ich im Ehrenmannſchen Gar- ten vor dem Sachſenhaͤuſer Thore, wohin mich Mada- me Bernus eingeladen hatte, und wo Ball, Soupe’, und Feuerwerk war. Vormahls ward die Stadt ſehr fruͤh geſchloſſen, aber man hat mit dem Einlaß am Thore bis 12. Uhr im Som- mer, und bis 10. Uhr im Winter nachgegeben. Auf jeder Seite der Stadt bleibt ein Thor offen. Die Per- ſon zahlt 4. Kreutzer Einlaß, und dieſes Geld wird zum Beſten eines Armenhauſes verwendet. Den 19ten Oct. Reiſe nach Hanau. Ich fuhr auf dem Marktſchiff dahin. Im Som- mer geht es alle Tage hin und her, im Winter aber nur einen Tag um den andern. Das Schiff ziehen 3. Pfer- de, die oft im Mayn bis an den Bauch gehen, an den meiſten Orten aber kan der Schiffer mit dem Loͤffel den Boden erreichen. Herlich ſind die hieſigen Gegenden. Wir kamen an Offenbach, an Bergen, wo die bekann- te Schlacht vorfiel, und an andern Schloͤſſern vorbei. Hanau.

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/276>, abgerufen am 28.11.2024.