Nachahmung der Natur weiter treiben. Das Stück soll dem Prinzen 20000. Gulden kosten. Die Kaskade von Tivoli, von Vernet. Das Wasser fällt im Staubregen herab. Ein Gemälde von Seb. Frank, wo er alle Meister in kleinen Vierecken nachgeahmt hat. Die Jahrzeiten von Breughel und Rottenhammer. -- Blumen, durchschnittne Melonen und Pfirsiche, ein Vo- gelnest mit den jungen Gelbschnäbeln etc. von Jan von Os*). Eins kostet 2000. Gulden. L. Coster's Bildnis von Albr. Dürer. Ein Jagdstück von Sneyders. -- Die Hunde hinter den Hirschen, o! Rubens, beide schöne Weiber, von ihm selbst. -- Eine Schlacht der Kaiserlichen mit den Spaniern, von Wou- vermann, -- kostet 14000. Gulden. Christus, Jo- seph und Maria, von Titian. -- Ein Falkenier, von Holbein. Eine Schweizerbäuerin von da Vinci. Kostet 4000. Gulden, aber Dancot's in Brüssel ist doch noch schöner. -- KarlI. von Engelland, von Heinr. Pot. Er hat ein lichtrothes Haar, und ein Spitzbärtchen. Die Engelländer sagen, es gleiche dem unglücklichen Könige sehr. Aber das Bildnis im Schlos- se zu Versailles ist doch schöner. Verschiedene Stücke
mit
*) Einer der vorzüglichsten jetztlebenden Blumen- und Landschaftsmaler. Er ist aus Zeeland gebürtig und jetzt etwan 50. Jahr alt. Er mahlt Thautropfen mit der höchsten Täuschung, Nebel auf der See in Seestücken, die ganz Natur und Wahrheit sind u. dergl. Er hat auch nie einen andern Lehrmeister ge- habt, als die Natur. Für die Kaiserin von Rußland hat er schon Stücke zu 1000. Gulden verfertigt. Herausgeber.
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Nachahmung der Natur weiter treiben. Das Stuͤck ſoll dem Prinzen 20000. Gulden koſten. Die Kaskade von Tivoli, von Vernet. Das Waſſer faͤllt im Staubregen herab. Ein Gemaͤlde von Seb. Frank, wo er alle Meiſter in kleinen Vierecken nachgeahmt hat. Die Jahrzeiten von Breughel und Rottenhammer. — Blumen, durchſchnittne Melonen und Pfirſiche, ein Vo- gelneſt mit den jungen Gelbſchnaͤbeln ꝛc. von Jan von Os*). Eins koſtet 2000. Gulden. L. Coſter’s Bildnis von Albr. Duͤrer. Ein Jagdſtuͤck von Sneyders. — Die Hunde hinter den Hirſchen, o! Rubens, beide ſchoͤne Weiber, von ihm ſelbſt. — Eine Schlacht der Kaiſerlichen mit den Spaniern, von Wou- vermann, — koſtet 14000. Gulden. Chriſtus, Jo- ſeph und Maria, von Titian. — Ein Falkenier, von Holbein. Eine Schweizerbaͤuerin von da Vinci. Koſtet 4000. Gulden, aber Dancot’s in Bruͤſſel iſt doch noch ſchoͤner. — KarlI. von Engelland, von Heinr. Pot. Er hat ein lichtrothes Haar, und ein Spitzbaͤrtchen. Die Engellaͤnder ſagen, es gleiche dem ungluͤcklichen Koͤnige ſehr. Aber das Bildnis im Schloſ- ſe zu Verſailles iſt doch ſchoͤner. Verſchiedene Stuͤcke
mit
*) Einer der vorzuͤglichſten jetztlebenden Blumen- und Landſchaftsmaler. Er iſt aus Zeeland gebuͤrtig und jetzt etwan 50. Jahr alt. Er mahlt Thautropfen mit der hoͤchſten Taͤuſchung, Nebel auf der See in Seeſtuͤcken, die ganz Natur und Wahrheit ſind u. dergl. Er hat auch nie einen andern Lehrmeiſter ge- habt, als die Natur. Fuͤr die Kaiſerin von Rußland hat er ſchon Stuͤcke zu 1000. Gulden verfertigt. Herausgeber.
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Nachahmung der Natur weiter treiben. Das Stuͤck ſoll
dem Prinzen 20000. Gulden koſten. Die Kaskade
von Tivoli, von Vernet. Das Waſſer faͤllt im
Staubregen herab. Ein Gemaͤlde von Seb. Frank,
wo er alle Meiſter in kleinen Vierecken nachgeahmt hat.
Die Jahrzeiten von Breughel und Rottenhammer. —
Blumen, durchſchnittne Melonen und Pfirſiche, ein Vo-
gelneſt mit den jungen Gelbſchnaͤbeln ꝛc. von Jan von
Os *). Eins koſtet 2000. Gulden. L. Coſter’s
Bildnis von Albr. Duͤrer. Ein Jagdſtuͤck von
Sneyders. — Die Hunde hinter den Hirſchen, o!
Rubens, beide ſchoͤne Weiber, von ihm ſelbſt. — Eine
Schlacht der Kaiſerlichen mit den Spaniern, von Wou-
vermann, — koſtet 14000. Gulden. Chriſtus, Jo-
ſeph und Maria, von Titian. — Ein Falkenier,
von Holbein. Eine Schweizerbaͤuerin von da Vinci.
Koſtet 4000. Gulden, aber Dancot’s in Bruͤſſel iſt
doch noch ſchoͤner. — Karl I. von Engelland, von
Heinr. Pot. Er hat ein lichtrothes Haar, und ein
Spitzbaͤrtchen. Die Engellaͤnder ſagen, es gleiche dem
ungluͤcklichen Koͤnige ſehr. Aber das Bildnis im Schloſ-
ſe zu Verſailles iſt doch ſchoͤner. Verſchiedene Stuͤcke
mit
*) Einer der vorzuͤglichſten jetztlebenden Blumen- und
Landſchaftsmaler. Er iſt aus Zeeland gebuͤrtig und
jetzt etwan 50. Jahr alt. Er mahlt Thautropfen
mit der hoͤchſten Taͤuſchung, Nebel auf der See in
Seeſtuͤcken, die ganz Natur und Wahrheit ſind u.
dergl. Er hat auch nie einen andern Lehrmeiſter ge-
habt, als die Natur. Fuͤr die Kaiſerin von Rußland
hat er ſchon Stuͤcke zu 1000. Gulden verfertigt.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/529>, abgerufen am 24.11.2024.
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