wieder zu entfernende Hilfskonstruktionen vorläufig hergestellt wurde. Die Nietmaschine sowie ein die Bleche während des Nietens tragender Krahn wurden mit dem Fortschreiten der Arbeit hydraulisch vorwärts bewegt. Aus der in Fig. 416 wiedergegebenen Ansicht, welche einen Krahn nebst Nietmaschine darstellt, ersieht man eine der wie Schwalben-
[Abbildung]
Fig. 416.
Krahn und Nietmaschine für Brückenbauten.
nester an den Pfeilern und Streben haftenden Arbeitsstellen. Eine Hauptschwierigkeit bei dieser Art des Brückenbaus, bei welcher man sich von zwei Seiten auf halbem Wege entgegenkommt, besteht darin, daß die Richtung genau innegehalten wird und die beiden vorgebauten Konsolen nicht an einander vorbeigehen.
Bei den gewaltigen Größenverhältnissen der Brücke -- die Höhe der Pfeiler über dem Hochwasserspiegel beträgt 110 Meter, während diejenige des Berliner Rathausturms z. B. nur 88 Meter beträgt -- ist die Ausdehnung, welche die Brücke bei Erhöhung der Temperatur erfährt, sehr beträchtlich; man schätzt dieselbe im Sommer auf 800 Millimeter.
Hinsichtlich der Eisenbahntrajekte können wir uns kurz fassen. Bei diesen wird der Transport von Eisenbahnwagen in der Weise aus- geführt, daß diese auf das mit Schienengleisen versehene Verdeck des Trajektschiffes geschoben und nunmehr wie jede andere Last an das gegenüberliegende Ufer befördert werden. Hier wird der Zug von den Schiffsgleisen auf die am Lande befindlichen Gleise hinübergeschafft und setzt dann seinen Weg fort.
Der Verkehr zu Lande.
wieder zu entfernende Hilfskonſtruktionen vorläufig hergeſtellt wurde. Die Nietmaſchine ſowie ein die Bleche während des Nietens tragender Krahn wurden mit dem Fortſchreiten der Arbeit hydrauliſch vorwärts bewegt. Aus der in Fig. 416 wiedergegebenen Anſicht, welche einen Krahn nebſt Nietmaſchine darſtellt, erſieht man eine der wie Schwalben-
[Abbildung]
Fig. 416.
Krahn und Nietmaſchine für Brückenbauten.
neſter an den Pfeilern und Streben haftenden Arbeitsſtellen. Eine Hauptſchwierigkeit bei dieſer Art des Brückenbaus, bei welcher man ſich von zwei Seiten auf halbem Wege entgegenkommt, beſteht darin, daß die Richtung genau innegehalten wird und die beiden vorgebauten Konſolen nicht an einander vorbeigehen.
Bei den gewaltigen Größenverhältniſſen der Brücke — die Höhe der Pfeiler über dem Hochwaſſerſpiegel beträgt 110 Meter, während diejenige des Berliner Rathausturms z. B. nur 88 Meter beträgt — iſt die Ausdehnung, welche die Brücke bei Erhöhung der Temperatur erfährt, ſehr beträchtlich; man ſchätzt dieſelbe im Sommer auf 800 Millimeter.
Hinſichtlich der Eiſenbahntrajekte können wir uns kurz faſſen. Bei dieſen wird der Transport von Eiſenbahnwagen in der Weiſe aus- geführt, daß dieſe auf das mit Schienengleiſen verſehene Verdeck des Trajektſchiffes geſchoben und nunmehr wie jede andere Laſt an das gegenüberliegende Ufer befördert werden. Hier wird der Zug von den Schiffsgleiſen auf die am Lande befindlichen Gleiſe hinübergeſchafft und ſetzt dann ſeinen Weg fort.
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Der Verkehr zu Lande.
wieder zu entfernende Hilfskonſtruktionen vorläufig hergeſtellt wurde.
Die Nietmaſchine ſowie ein die Bleche während des Nietens tragender
Krahn wurden mit dem Fortſchreiten der Arbeit hydrauliſch vorwärts
bewegt. Aus der in Fig. 416 wiedergegebenen Anſicht, welche einen
Krahn nebſt Nietmaſchine darſtellt, erſieht man eine der wie Schwalben-
[Abbildung Fig. 416. Krahn und Nietmaſchine für Brückenbauten.]
neſter an den Pfeilern und Streben haftenden Arbeitsſtellen. Eine
Hauptſchwierigkeit bei dieſer Art des Brückenbaus, bei welcher man
ſich von zwei Seiten auf halbem Wege entgegenkommt, beſteht darin,
daß die Richtung genau innegehalten wird und die beiden vorgebauten
Konſolen nicht an einander vorbeigehen.
Bei den gewaltigen Größenverhältniſſen der Brücke — die Höhe
der Pfeiler über dem Hochwaſſerſpiegel beträgt 110 Meter, während
diejenige des Berliner Rathausturms z. B. nur 88 Meter beträgt —
iſt die Ausdehnung, welche die Brücke bei Erhöhung der Temperatur
erfährt, ſehr beträchtlich; man ſchätzt dieſelbe im Sommer auf
800 Millimeter.
Hinſichtlich der Eiſenbahntrajekte können wir uns kurz faſſen. Bei
dieſen wird der Transport von Eiſenbahnwagen in der Weiſe aus-
geführt, daß dieſe auf das mit Schienengleiſen verſehene Verdeck des
Trajektſchiffes geſchoben und nunmehr wie jede andere Laſt an das
gegenüberliegende Ufer befördert werden. Hier wird der Zug von den
Schiffsgleiſen auf die am Lande befindlichen Gleiſe hinübergeſchafft
und ſetzt dann ſeinen Weg fort.
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 754. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/772>, abgerufen am 18.06.2024.
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