Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.Die Bereitung der Bierwürze. [Abbildung]
Fig. 284. Graden erhöht. Der Maischprozeß ist beendet, wenn alles StärkemehlMaischbottich. des Malzes in Zucker verwandelt ist, und kann man dies durch Be- handeln der Maische mit Jodkali leicht erkennen. Man nimmt zu diesem Zwecke einige Tropfen der Maische in ein Reagenzgläschen und gießt einige Tropfen einer verdünnten Jodkalilösung hinzu. Diese hat die Eigenschaft, Stärkemehl blau zu färben, und weist somit eine etwa eintretende Blaufärbung noch vorhandenes Stärkemehl nach. Erst wenn diese Blaufärbung ganz aufgehört hat, ist alles Stärkemehl des Malzes in Zucker verwandelt und der Maischprozeß als beendet zu betrachten. In diesem Falle muß die Zuckerlösung, welche jetzt "Würze" genannt wird, von den Hülsen -- Treber genannt -- klar abgezogen werden, und das geschieht im Läuterbottich. Dieser Läuter- bottich (Fig. 285) ist gleichfalls ein rundes Gefäß aus Eisen oder Holz, welches bei a b hohl auf dem Boden aufliegend, einen aus mehreren Teilen zusammensetzbaren durchlöcherten Boden (Fig. 286), gewöhnlich aus Kupfer, trägt. Überläßt man die übergepumpte Maische eine Zeit lang der Ruhe, so sinken alle Treberteile zu Boden und bilden auf dem durchlöcherten Einsatz a b (Fig. 285) eine Filterschicht, durch welche Die Bereitung der Bierwürze. [Abbildung]
Fig. 284. Graden erhöht. Der Maiſchprozeß iſt beendet, wenn alles StärkemehlMaiſchbottich. des Malzes in Zucker verwandelt iſt, und kann man dies durch Be- handeln der Maiſche mit Jodkali leicht erkennen. Man nimmt zu dieſem Zwecke einige Tropfen der Maiſche in ein Reagenzgläschen und gießt einige Tropfen einer verdünnten Jodkalilöſung hinzu. Dieſe hat die Eigenſchaft, Stärkemehl blau zu färben, und weiſt ſomit eine etwa eintretende Blaufärbung noch vorhandenes Stärkemehl nach. Erſt wenn dieſe Blaufärbung ganz aufgehört hat, iſt alles Stärkemehl des Malzes in Zucker verwandelt und der Maiſchprozeß als beendet zu betrachten. In dieſem Falle muß die Zuckerlöſung, welche jetzt „Würze“ genannt wird, von den Hülſen — Treber genannt — klar abgezogen werden, und das geſchieht im Läuterbottich. Dieſer Läuter- bottich (Fig. 285) iſt gleichfalls ein rundes Gefäß aus Eiſen oder Holz, welches bei a b hohl auf dem Boden aufliegend, einen aus mehreren Teilen zuſammenſetzbaren durchlöcherten Boden (Fig. 286), gewöhnlich aus Kupfer, trägt. Überläßt man die übergepumpte Maiſche eine Zeit lang der Ruhe, ſo ſinken alle Treberteile zu Boden und bilden auf dem durchlöcherten Einſatz a b (Fig. 285) eine Filterſchicht, durch welche <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0513" n="495"/><fw place="top" type="header">Die Bereitung der Bierwürze.</fw><lb/><figure><head>Fig. 284. </head><p>Maiſchbottich.</p></figure><lb/> Graden erhöht. Der Maiſchprozeß iſt beendet, wenn alles Stärkemehl<lb/> des Malzes in Zucker verwandelt iſt, und kann man dies durch Be-<lb/> handeln der Maiſche mit Jodkali leicht erkennen. Man nimmt zu<lb/> dieſem Zwecke einige Tropfen der Maiſche in ein Reagenzgläschen und<lb/> gießt einige Tropfen einer verdünnten Jodkalilöſung hinzu. Dieſe hat<lb/> die Eigenſchaft, Stärkemehl blau zu färben, und weiſt ſomit eine<lb/> etwa eintretende Blaufärbung noch vorhandenes Stärkemehl nach.<lb/> Erſt wenn dieſe Blaufärbung ganz aufgehört hat, iſt alles Stärkemehl<lb/> des Malzes in Zucker verwandelt und der Maiſchprozeß als beendet<lb/> zu betrachten. In dieſem Falle muß die Zuckerlöſung, welche jetzt<lb/> „Würze“ genannt wird, von den Hülſen — Treber genannt — klar<lb/> abgezogen werden, und das geſchieht im Läuterbottich. Dieſer Läuter-<lb/> bottich (Fig. 285) iſt gleichfalls ein rundes Gefäß aus Eiſen oder Holz,<lb/> welches bei <hi rendition="#aq">a b</hi> hohl auf dem Boden aufliegend, einen aus mehreren<lb/> Teilen zuſammenſetzbaren durchlöcherten Boden (Fig. 286), gewöhnlich<lb/> aus Kupfer, trägt. Überläßt man die übergepumpte Maiſche eine Zeit<lb/> lang der Ruhe, ſo ſinken alle Treberteile zu Boden und bilden auf<lb/> dem durchlöcherten Einſatz <hi rendition="#aq">a b</hi> (Fig. 285) eine Filterſchicht, durch welche<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [495/0513]
Die Bereitung der Bierwürze.
[Abbildung Fig. 284. Maiſchbottich.]
Graden erhöht. Der Maiſchprozeß iſt beendet, wenn alles Stärkemehl
des Malzes in Zucker verwandelt iſt, und kann man dies durch Be-
handeln der Maiſche mit Jodkali leicht erkennen. Man nimmt zu
dieſem Zwecke einige Tropfen der Maiſche in ein Reagenzgläschen und
gießt einige Tropfen einer verdünnten Jodkalilöſung hinzu. Dieſe hat
die Eigenſchaft, Stärkemehl blau zu färben, und weiſt ſomit eine
etwa eintretende Blaufärbung noch vorhandenes Stärkemehl nach.
Erſt wenn dieſe Blaufärbung ganz aufgehört hat, iſt alles Stärkemehl
des Malzes in Zucker verwandelt und der Maiſchprozeß als beendet
zu betrachten. In dieſem Falle muß die Zuckerlöſung, welche jetzt
„Würze“ genannt wird, von den Hülſen — Treber genannt — klar
abgezogen werden, und das geſchieht im Läuterbottich. Dieſer Läuter-
bottich (Fig. 285) iſt gleichfalls ein rundes Gefäß aus Eiſen oder Holz,
welches bei a b hohl auf dem Boden aufliegend, einen aus mehreren
Teilen zuſammenſetzbaren durchlöcherten Boden (Fig. 286), gewöhnlich
aus Kupfer, trägt. Überläßt man die übergepumpte Maiſche eine Zeit
lang der Ruhe, ſo ſinken alle Treberteile zu Boden und bilden auf
dem durchlöcherten Einſatz a b (Fig. 285) eine Filterſchicht, durch welche
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