richtungen oder Regulatoren und erfand weiterhin den sog. Schuß- wächter, der den Stuhl still setzt, wenn der Schußfaden reißt oder durch Abweben der Schußspule fehlt, den Wechsel, der wie beim Hand- stuhl die Eintragung verschiedenartiger Schußfarben oder Sorten er- möglicht, verband ihn mit der Jacquardmaschine, und kam so verhältnis- mäßig schnell dazu, Stoffe jeglicher Art und jeglichen Materials auf mechanischen Stühlen zu erzeugen, wie überhaupt die Jetztzeit fast alle dahin gehörigen Schwierigkeiten überwunden hat. Aus dem Gesagten
[Abbildung]
Fig. 211.
Mechanischer Trittwebstuhl
erhellt, daß in der mechanischen Weberei dieselben Unterschiede für die Webstühle gelten, wie in der Handweberei, daß es einfache oder Tritt- stühle, dann Schaftmaschinenstühle und endlich Jacquardstühle giebt. Von ersteren zeigt uns die Fig. 211, von letzteren Fig. 212 ein Bild. An der Vervollkommnung der Webstühle und der weiteren Ausbildung der Stuhlsysteme hat Deutschland hervorragenden Anteil. Vornehmlich sind es die sächsischen Maschinenfabriken, wie Schönherr, Hartmann, Zschille u. a. gewesen, welche sich die Verbesserung, ins-
Die Textil-Induſtrie.
richtungen oder Regulatoren und erfand weiterhin den ſog. Schuß- wächter, der den Stuhl ſtill ſetzt, wenn der Schußfaden reißt oder durch Abweben der Schußſpule fehlt, den Wechſel, der wie beim Hand- ſtuhl die Eintragung verſchiedenartiger Schußfarben oder Sorten er- möglicht, verband ihn mit der Jacquardmaſchine, und kam ſo verhältnis- mäßig ſchnell dazu, Stoffe jeglicher Art und jeglichen Materials auf mechaniſchen Stühlen zu erzeugen, wie überhaupt die Jetztzeit faſt alle dahin gehörigen Schwierigkeiten überwunden hat. Aus dem Geſagten
[Abbildung]
Fig. 211.
Mechaniſcher Trittwebſtuhl
erhellt, daß in der mechaniſchen Weberei dieſelben Unterſchiede für die Webſtühle gelten, wie in der Handweberei, daß es einfache oder Tritt- ſtühle, dann Schaftmaſchinenſtühle und endlich Jacquardſtühle giebt. Von erſteren zeigt uns die Fig. 211, von letzteren Fig. 212 ein Bild. An der Vervollkommnung der Webſtühle und der weiteren Ausbildung der Stuhlſyſteme hat Deutſchland hervorragenden Anteil. Vornehmlich ſind es die ſächſiſchen Maſchinenfabriken, wie Schönherr, Hartmann, Zſchille u. a. geweſen, welche ſich die Verbeſſerung, ins-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0396"n="378"/><fwplace="top"type="header">Die Textil-Induſtrie.</fw><lb/>
richtungen oder Regulatoren und erfand weiterhin den ſog. Schuß-<lb/>
wächter, der den Stuhl ſtill ſetzt, wenn der Schußfaden reißt oder<lb/>
durch Abweben der Schußſpule fehlt, den Wechſel, der wie beim Hand-<lb/>ſtuhl die Eintragung verſchiedenartiger Schußfarben oder Sorten er-<lb/>
möglicht, verband ihn mit der Jacquardmaſchine, und kam ſo verhältnis-<lb/>
mäßig ſchnell dazu, Stoffe jeglicher Art und jeglichen Materials auf<lb/>
mechaniſchen Stühlen zu erzeugen, wie überhaupt die Jetztzeit faſt alle<lb/>
dahin gehörigen Schwierigkeiten überwunden hat. Aus dem Geſagten<lb/><figure><head>Fig. 211. </head><p>Mechaniſcher Trittwebſtuhl</p></figure><lb/>
erhellt, daß in der mechaniſchen Weberei dieſelben Unterſchiede für die<lb/>
Webſtühle gelten, wie in der Handweberei, daß es einfache oder Tritt-<lb/>ſtühle, dann Schaftmaſchinenſtühle und endlich Jacquardſtühle giebt.<lb/>
Von erſteren zeigt uns die Fig. 211, von letzteren Fig. 212 ein<lb/>
Bild. An der Vervollkommnung der Webſtühle und der weiteren<lb/>
Ausbildung der Stuhlſyſteme hat Deutſchland hervorragenden Anteil.<lb/>
Vornehmlich ſind es die ſächſiſchen Maſchinenfabriken, wie Schönherr,<lb/>
Hartmann, Zſchille u. a. geweſen, welche ſich die Verbeſſerung, ins-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[378/0396]
Die Textil-Induſtrie.
richtungen oder Regulatoren und erfand weiterhin den ſog. Schuß-
wächter, der den Stuhl ſtill ſetzt, wenn der Schußfaden reißt oder
durch Abweben der Schußſpule fehlt, den Wechſel, der wie beim Hand-
ſtuhl die Eintragung verſchiedenartiger Schußfarben oder Sorten er-
möglicht, verband ihn mit der Jacquardmaſchine, und kam ſo verhältnis-
mäßig ſchnell dazu, Stoffe jeglicher Art und jeglichen Materials auf
mechaniſchen Stühlen zu erzeugen, wie überhaupt die Jetztzeit faſt alle
dahin gehörigen Schwierigkeiten überwunden hat. Aus dem Geſagten
[Abbildung Fig. 211. Mechaniſcher Trittwebſtuhl]
erhellt, daß in der mechaniſchen Weberei dieſelben Unterſchiede für die
Webſtühle gelten, wie in der Handweberei, daß es einfache oder Tritt-
ſtühle, dann Schaftmaſchinenſtühle und endlich Jacquardſtühle giebt.
Von erſteren zeigt uns die Fig. 211, von letzteren Fig. 212 ein
Bild. An der Vervollkommnung der Webſtühle und der weiteren
Ausbildung der Stuhlſyſteme hat Deutſchland hervorragenden Anteil.
Vornehmlich ſind es die ſächſiſchen Maſchinenfabriken, wie Schönherr,
Hartmann, Zſchille u. a. geweſen, welche ſich die Verbeſſerung, ins-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/396>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.