anderen aber ein sehr in die Tiefe gehender Belag mit schwammigem Blei, welches sich mit seiner großen Oberfläche für die Aufnahme des Sauerstoffes sehr geeignet erweist. Das fertige Element kommt, mit einer Zwischenlage von Pergamentpapier oder Tuch bedeckt und zu einer Rolle gebunden, in ein Glas- gefäß, und ist in der Fig. 145 darge- stellt. Die Faureschen Elemente können schon eine dreimal so große Elektrizi- tätsmenge für den späteren Gebrauch aufspeichern, wie die Planteschen. In neuester Zeit sind noch viele Abände- rungen an ihnen angebracht worden; ihre Anordnung zu besonderen Zellen wird in vielen Fabriken auf die ver- schiedenartigste Weise betrieben, und wiewohl sie noch nicht besonders billig sind, so lohnt sich doch ihre Anschaffung sehr, wo es eben darauf ankommt, sich Kraft zum späteren Gebrauch anzu- chaffen. So wird bei jenen von Natur- kräften betriebenen Dynamomaschinen stets, wenn von jenen Kräften ein mehr als ausreichender Betrag zur Verfügung steht, nicht blos die ge- wöhnliche Arbeit, das Treiben von Arbeitsmaschinen und die Beleuchtung versehen, sondern auch noch die Ladung
[Abbildung]
Fig. 145.
Faures Akkumulator.
einer Anzahl von Akkumulatoren besorgt werden können. Wenn dann einmal niedriger Wasserstand, zu schwacher Wind oder Flut die Be- treibung der Kraftmaschinen nicht zuläßt, so wird man ja die Speicher zu öffnen, aus den Sekundärbatterien jenen Betrieb zu decken im Stande sein. So sind die Akkumulatoren sozusagen die Sparbüchsen, in denen ein ökonomischer Betrieb die zeitweise überschüssigen Mittel aufsammelt, um sie bei später gegebener Gelegenheit passend anwenden zu können.
Man wird aber diese Sammler auch dann vorteilhaft anwenden, wenn es sich nicht gerade um die Aufspeicherung roher Natur- gewalten handelt, auch dann, wenn das Drehen der Dynamo- maschinen von Dampf- oder anderen Motoren besorgt wird, wie es in den elektrischen Zentralen der großen Städte der Fall ist. Um mit einem Beispiel zu beginnen, so sei die Arbeitszeit eines solchen Werkes auf 18 Stunden des Tages beschränkt. Nun werden aber zu jeder Tageszeit wenigstens an einzelnen Stellen Lampen zu brennen haben, wenn auch nicht so viele als in der Nacht, ferner wird dafür am Tage die Kraft für den Betrieb einer größeren Anzahl von Elektro-
Die elektriſchen Zentralanlagen.
anderen aber ein ſehr in die Tiefe gehender Belag mit ſchwammigem Blei, welches ſich mit ſeiner großen Oberfläche für die Aufnahme des Sauerſtoffes ſehr geeignet erweiſt. Das fertige Element kommt, mit einer Zwiſchenlage von Pergamentpapier oder Tuch bedeckt und zu einer Rolle gebunden, in ein Glas- gefäß, und iſt in der Fig. 145 darge- ſtellt. Die Faureſchen Elemente können ſchon eine dreimal ſo große Elektrizi- tätsmenge für den ſpäteren Gebrauch aufſpeichern, wie die Plantéſchen. In neueſter Zeit ſind noch viele Abände- rungen an ihnen angebracht worden; ihre Anordnung zu beſonderen Zellen wird in vielen Fabriken auf die ver- ſchiedenartigſte Weiſe betrieben, und wiewohl ſie noch nicht beſonders billig ſind, ſo lohnt ſich doch ihre Anſchaffung ſehr, wo es eben darauf ankommt, ſich Kraft zum ſpäteren Gebrauch anzu- chaffen. So wird bei jenen von Natur- kräften betriebenen Dynamomaſchinen ſtets, wenn von jenen Kräften ein mehr als ausreichender Betrag zur Verfügung ſteht, nicht blos die ge- wöhnliche Arbeit, das Treiben von Arbeitsmaſchinen und die Beleuchtung verſehen, ſondern auch noch die Ladung
[Abbildung]
Fig. 145.
Faures Akkumulator.
einer Anzahl von Akkumulatoren beſorgt werden können. Wenn dann einmal niedriger Waſſerſtand, zu ſchwacher Wind oder Flut die Be- treibung der Kraftmaſchinen nicht zuläßt, ſo wird man ja die Speicher zu öffnen, aus den Sekundärbatterien jenen Betrieb zu decken im Stande ſein. So ſind die Akkumulatoren ſozuſagen die Sparbüchſen, in denen ein ökonomiſcher Betrieb die zeitweiſe überſchüſſigen Mittel aufſammelt, um ſie bei ſpäter gegebener Gelegenheit paſſend anwenden zu können.
Man wird aber dieſe Sammler auch dann vorteilhaft anwenden, wenn es ſich nicht gerade um die Aufſpeicherung roher Natur- gewalten handelt, auch dann, wenn das Drehen der Dynamo- maſchinen von Dampf- oder anderen Motoren beſorgt wird, wie es in den elektriſchen Zentralen der großen Städte der Fall iſt. Um mit einem Beiſpiel zu beginnen, ſo ſei die Arbeitszeit eines ſolchen Werkes auf 18 Stunden des Tages beſchränkt. Nun werden aber zu jeder Tageszeit wenigſtens an einzelnen Stellen Lampen zu brennen haben, wenn auch nicht ſo viele als in der Nacht, ferner wird dafür am Tage die Kraft für den Betrieb einer größeren Anzahl von Elektro-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0221"n="203"/><fwplace="top"type="header">Die elektriſchen Zentralanlagen.</fw><lb/>
anderen aber ein ſehr in die Tiefe gehender Belag mit ſchwammigem<lb/>
Blei, welches ſich mit ſeiner großen Oberfläche für die Aufnahme des<lb/>
Sauerſtoffes ſehr geeignet erweiſt. Das fertige Element kommt, mit<lb/>
einer Zwiſchenlage von Pergamentpapier oder Tuch bedeckt und zu<lb/>
einer Rolle gebunden, in ein Glas-<lb/>
gefäß, und iſt in der Fig. 145 darge-<lb/>ſtellt. Die Faureſchen Elemente können<lb/>ſchon eine dreimal ſo große Elektrizi-<lb/>
tätsmenge für den ſpäteren Gebrauch<lb/>
aufſpeichern, wie die Plant<hirendition="#aq">é</hi>ſchen. In<lb/>
neueſter Zeit ſind noch viele Abände-<lb/>
rungen an ihnen angebracht worden;<lb/>
ihre Anordnung zu beſonderen Zellen<lb/>
wird in vielen Fabriken auf die ver-<lb/>ſchiedenartigſte Weiſe betrieben, und<lb/>
wiewohl ſie noch nicht beſonders billig<lb/>ſind, ſo lohnt ſich doch ihre Anſchaffung<lb/>ſehr, wo es eben darauf ankommt, ſich<lb/>
Kraft zum ſpäteren Gebrauch anzu-<lb/>
chaffen. So wird bei jenen von Natur-<lb/>
kräften betriebenen Dynamomaſchinen<lb/>ſtets, wenn von jenen Kräften ein<lb/>
mehr als ausreichender Betrag zur<lb/>
Verfügung ſteht, nicht blos die ge-<lb/>
wöhnliche Arbeit, das Treiben von<lb/>
Arbeitsmaſchinen und die Beleuchtung<lb/>
verſehen, ſondern auch noch die Ladung<lb/><figure><head>Fig. 145. </head><p>Faures Akkumulator.</p></figure><lb/>
einer Anzahl von Akkumulatoren beſorgt werden können. Wenn dann<lb/>
einmal niedriger Waſſerſtand, zu ſchwacher Wind oder Flut die Be-<lb/>
treibung der Kraftmaſchinen nicht zuläßt, ſo wird man ja die Speicher<lb/>
zu öffnen, aus den Sekundärbatterien jenen Betrieb zu decken im<lb/>
Stande ſein. So ſind die Akkumulatoren ſozuſagen die Sparbüchſen,<lb/>
in denen ein ökonomiſcher Betrieb die zeitweiſe überſchüſſigen Mittel<lb/>
aufſammelt, um ſie bei ſpäter gegebener Gelegenheit paſſend anwenden<lb/>
zu können.</p><lb/><p>Man wird aber dieſe Sammler auch dann vorteilhaft anwenden,<lb/>
wenn es ſich nicht gerade um die Aufſpeicherung roher Natur-<lb/>
gewalten handelt, auch dann, wenn das Drehen der Dynamo-<lb/>
maſchinen von Dampf- oder anderen Motoren beſorgt wird, wie es<lb/>
in den elektriſchen Zentralen der großen Städte der Fall iſt. Um<lb/>
mit einem Beiſpiel zu beginnen, ſo ſei die Arbeitszeit eines ſolchen<lb/>
Werkes auf 18 Stunden des Tages beſchränkt. Nun werden aber zu<lb/>
jeder Tageszeit wenigſtens an einzelnen Stellen Lampen zu brennen<lb/>
haben, wenn auch nicht ſo viele als in der Nacht, ferner wird dafür<lb/>
am Tage die Kraft für den Betrieb einer größeren Anzahl von Elektro-<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[203/0221]
Die elektriſchen Zentralanlagen.
anderen aber ein ſehr in die Tiefe gehender Belag mit ſchwammigem
Blei, welches ſich mit ſeiner großen Oberfläche für die Aufnahme des
Sauerſtoffes ſehr geeignet erweiſt. Das fertige Element kommt, mit
einer Zwiſchenlage von Pergamentpapier oder Tuch bedeckt und zu
einer Rolle gebunden, in ein Glas-
gefäß, und iſt in der Fig. 145 darge-
ſtellt. Die Faureſchen Elemente können
ſchon eine dreimal ſo große Elektrizi-
tätsmenge für den ſpäteren Gebrauch
aufſpeichern, wie die Plantéſchen. In
neueſter Zeit ſind noch viele Abände-
rungen an ihnen angebracht worden;
ihre Anordnung zu beſonderen Zellen
wird in vielen Fabriken auf die ver-
ſchiedenartigſte Weiſe betrieben, und
wiewohl ſie noch nicht beſonders billig
ſind, ſo lohnt ſich doch ihre Anſchaffung
ſehr, wo es eben darauf ankommt, ſich
Kraft zum ſpäteren Gebrauch anzu-
chaffen. So wird bei jenen von Natur-
kräften betriebenen Dynamomaſchinen
ſtets, wenn von jenen Kräften ein
mehr als ausreichender Betrag zur
Verfügung ſteht, nicht blos die ge-
wöhnliche Arbeit, das Treiben von
Arbeitsmaſchinen und die Beleuchtung
verſehen, ſondern auch noch die Ladung
[Abbildung Fig. 145. Faures Akkumulator.]
einer Anzahl von Akkumulatoren beſorgt werden können. Wenn dann
einmal niedriger Waſſerſtand, zu ſchwacher Wind oder Flut die Be-
treibung der Kraftmaſchinen nicht zuläßt, ſo wird man ja die Speicher
zu öffnen, aus den Sekundärbatterien jenen Betrieb zu decken im
Stande ſein. So ſind die Akkumulatoren ſozuſagen die Sparbüchſen,
in denen ein ökonomiſcher Betrieb die zeitweiſe überſchüſſigen Mittel
aufſammelt, um ſie bei ſpäter gegebener Gelegenheit paſſend anwenden
zu können.
Man wird aber dieſe Sammler auch dann vorteilhaft anwenden,
wenn es ſich nicht gerade um die Aufſpeicherung roher Natur-
gewalten handelt, auch dann, wenn das Drehen der Dynamo-
maſchinen von Dampf- oder anderen Motoren beſorgt wird, wie es
in den elektriſchen Zentralen der großen Städte der Fall iſt. Um
mit einem Beiſpiel zu beginnen, ſo ſei die Arbeitszeit eines ſolchen
Werkes auf 18 Stunden des Tages beſchränkt. Nun werden aber zu
jeder Tageszeit wenigſtens an einzelnen Stellen Lampen zu brennen
haben, wenn auch nicht ſo viele als in der Nacht, ferner wird dafür
am Tage die Kraft für den Betrieb einer größeren Anzahl von Elektro-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/221>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.