Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.Die Motoren. saugen. Aus Fig. 80 ist die nähere Einrichtung eines GiffardschenInjektors zu ersehen. Bei a tritt Kesseldampf ein und reißt durch den Rohransatz b das Wasser mit sich und führt dieses durch die Bohrung c [Abbildung]
Fig. 80. in den Kessel hinein. Das überschüssigeInjektor von Giffard. Wasser fließt durch das sogenannte Schlabberrohr d ab. Fig. 81 stellt einen Injektor modernster Konstruktion, den Körtingschen Universal-Injektor, dar; derselbe ist imstande, kaltes Wasser bis auf 6,5 m zu saugen. Die Wirkungs- weise ist folgende: Ist die links befindliche Düse D durch das Ventil V geschlossen, die rechts befindliche Düse D' aber ge- öffnet, so daß der bei H eintretende Kessel- dampf in die Kammer M' überströmen und von hier durch den geöffneten Hahn L austreten kann, so wird bei I kein Wasser angesaugt, d. h. der Injektor ist außer [Abbildung]
Fig. 81. Betrieb. Wird dagegen durch einen außen angebrachten Griff derUniversal-Injektor von Körting. Doppelhebel OO' von links nach rechts verdreht, so wird die Düse links durch Lüftung des Ventiles V geöffnet, dagegen die rechts gelegene Düse durch Niederdrücken des Ventiles V' geschlossen. Es strömt infolge dessen nunmehr der Dampf durch die Düse links in die Kammer N, saugt durch I Wasser an und tritt, da Hahn L zugleich mit der Bewegung des Doppelhebels OO' geschlossen wurde, durch die Düse F' in die Kammer M' über. Hier öffnen der Dampf und das mitgerissene Wasser das Ventil C und strömen vereint bei K in den Dampfkessel ein. Die Zahl der auf dem Gebiete des Dampfkesselbaues gemachten Eine der wesentlichsten dieser Neuerungen sind die sogenannten Die Motoren. ſaugen. Aus Fig. 80 iſt die nähere Einrichtung eines GiffardſchenInjektors zu erſehen. Bei a tritt Keſſeldampf ein und reißt durch den Rohranſatz b das Waſſer mit ſich und führt dieſes durch die Bohrung c [Abbildung]
Fig. 80. in den Keſſel hinein. Das überſchüſſigeInjektor von Giffard. Waſſer fließt durch das ſogenannte Schlabberrohr d ab. Fig. 81 ſtellt einen Injektor modernſter Konſtruktion, den Körtingſchen Univerſal-Injektor, dar; derſelbe iſt imſtande, kaltes Waſſer bis auf 6,5 m zu ſaugen. Die Wirkungs- weiſe iſt folgende: Iſt die links befindliche Düſe D durch das Ventil V geſchloſſen, die rechts befindliche Düſe D' aber ge- öffnet, ſo daß der bei H eintretende Keſſel- dampf in die Kammer M' überſtrömen und von hier durch den geöffneten Hahn L austreten kann, ſo wird bei I kein Waſſer angeſaugt, d. h. der Injektor iſt außer [Abbildung]
Fig. 81. Betrieb. Wird dagegen durch einen außen angebrachten Griff derUniverſal-Injektor von Körting. Doppelhebel OO' von links nach rechts verdreht, ſo wird die Düſe links durch Lüftung des Ventiles V geöffnet, dagegen die rechts gelegene Düſe durch Niederdrücken des Ventiles V' geſchloſſen. Es ſtrömt infolge deſſen nunmehr der Dampf durch die Düſe links in die Kammer N, ſaugt durch I Waſſer an und tritt, da Hahn L zugleich mit der Bewegung des Doppelhebels OO' geſchloſſen wurde, durch die Düſe F' in die Kammer M' über. Hier öffnen der Dampf und das mitgeriſſene Waſſer das Ventil C und ſtrömen vereint bei K in den Dampfkeſſel ein. Die Zahl der auf dem Gebiete des Dampfkeſſelbaues gemachten Eine der weſentlichſten dieſer Neuerungen ſind die ſogenannten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0124" n="106"/><fw place="top" type="header">Die Motoren.</fw><lb/> ſaugen. Aus Fig. 80 iſt die nähere Einrichtung eines Giffardſchen<lb/> Injektors zu erſehen. Bei <hi rendition="#aq">a</hi> tritt Keſſeldampf ein und reißt durch den<lb/> Rohranſatz <hi rendition="#aq">b</hi> das Waſſer mit ſich und führt dieſes durch die Bohrung <hi rendition="#aq">c</hi><lb/><figure><head>Fig. 80. </head><p>Injektor von Giffard.</p></figure><lb/> in den Keſſel hinein. Das überſchüſſige<lb/> Waſſer fließt durch das ſogenannte<lb/> Schlabberrohr <hi rendition="#aq">d</hi> ab. Fig. 81 ſtellt einen<lb/> Injektor modernſter Konſtruktion, den<lb/> Körtingſchen Univerſal-Injektor, dar;<lb/> derſelbe iſt imſtande, kaltes Waſſer bis<lb/> auf 6,5 <hi rendition="#aq">m</hi> zu ſaugen. Die Wirkungs-<lb/> weiſe iſt folgende: Iſt die links befindliche<lb/> Düſe <hi rendition="#aq">D</hi> durch das Ventil <hi rendition="#aq">V</hi> geſchloſſen,<lb/> die rechts befindliche Düſe <hi rendition="#aq">D</hi>' aber ge-<lb/> öffnet, ſo daß der bei <hi rendition="#aq">H</hi> eintretende Keſſel-<lb/> dampf in die Kammer <hi rendition="#aq">M</hi>' überſtrömen<lb/> und von hier durch den geöffneten Hahn <hi rendition="#aq">L</hi><lb/> austreten kann, ſo wird bei <hi rendition="#aq">I</hi> kein Waſſer<lb/> angeſaugt, d. h. der Injektor iſt außer<lb/><figure><head>Fig. 81. </head><p>Univerſal-Injektor von Körting.</p></figure><lb/> Betrieb. Wird dagegen durch einen außen angebrachten Griff der<lb/> Doppelhebel <hi rendition="#aq">OO</hi>' von links nach rechts verdreht, ſo wird die Düſe links<lb/> durch Lüftung des Ventiles <hi rendition="#aq">V</hi> geöffnet, dagegen die rechts gelegene Düſe<lb/> durch Niederdrücken des Ventiles <hi rendition="#aq">V</hi>' geſchloſſen. Es ſtrömt infolge<lb/> deſſen nunmehr der Dampf durch die Düſe links in die Kammer <hi rendition="#aq">N</hi>,<lb/> ſaugt durch <hi rendition="#aq">I</hi> Waſſer an und tritt, da Hahn <hi rendition="#aq">L</hi> zugleich mit der Bewegung<lb/> des Doppelhebels <hi rendition="#aq">OO</hi>' geſchloſſen wurde, durch die Düſe <hi rendition="#aq">F</hi>' in die<lb/> Kammer <hi rendition="#aq">M</hi>' über. Hier öffnen der Dampf und das mitgeriſſene Waſſer<lb/> das Ventil <hi rendition="#aq">C</hi> und ſtrömen vereint bei <hi rendition="#aq">K</hi> in den Dampfkeſſel ein.</p><lb/> <p>Die Zahl der auf dem Gebiete des Dampfkeſſelbaues gemachten<lb/> Neuerungen iſt Legion. Sie alle ſtreben danach, eine thunlichſt hohe<lb/> Ökonomie und Sicherheit des Betriebes zu erreichen.</p><lb/> <p>Eine der weſentlichſten dieſer Neuerungen ſind die ſogenannten<lb/> Waſſerrohrkeſſel. Als Beiſpiel bringen wir den in Fig. 82 im Schnitt<lb/> dargeſtellten Dampfkeſſel, Syſtem <hi rendition="#g">Heine</hi>. Im Gegenſatze zu dem in<lb/> Fig. 75—78 abgebildeten Walzenkeſſel mit zwei inneren Flammrohren<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0124]
Die Motoren.
ſaugen. Aus Fig. 80 iſt die nähere Einrichtung eines Giffardſchen
Injektors zu erſehen. Bei a tritt Keſſeldampf ein und reißt durch den
Rohranſatz b das Waſſer mit ſich und führt dieſes durch die Bohrung c
[Abbildung Fig. 80. Injektor von Giffard.]
in den Keſſel hinein. Das überſchüſſige
Waſſer fließt durch das ſogenannte
Schlabberrohr d ab. Fig. 81 ſtellt einen
Injektor modernſter Konſtruktion, den
Körtingſchen Univerſal-Injektor, dar;
derſelbe iſt imſtande, kaltes Waſſer bis
auf 6,5 m zu ſaugen. Die Wirkungs-
weiſe iſt folgende: Iſt die links befindliche
Düſe D durch das Ventil V geſchloſſen,
die rechts befindliche Düſe D' aber ge-
öffnet, ſo daß der bei H eintretende Keſſel-
dampf in die Kammer M' überſtrömen
und von hier durch den geöffneten Hahn L
austreten kann, ſo wird bei I kein Waſſer
angeſaugt, d. h. der Injektor iſt außer
[Abbildung Fig. 81. Univerſal-Injektor von Körting.]
Betrieb. Wird dagegen durch einen außen angebrachten Griff der
Doppelhebel OO' von links nach rechts verdreht, ſo wird die Düſe links
durch Lüftung des Ventiles V geöffnet, dagegen die rechts gelegene Düſe
durch Niederdrücken des Ventiles V' geſchloſſen. Es ſtrömt infolge
deſſen nunmehr der Dampf durch die Düſe links in die Kammer N,
ſaugt durch I Waſſer an und tritt, da Hahn L zugleich mit der Bewegung
des Doppelhebels OO' geſchloſſen wurde, durch die Düſe F' in die
Kammer M' über. Hier öffnen der Dampf und das mitgeriſſene Waſſer
das Ventil C und ſtrömen vereint bei K in den Dampfkeſſel ein.
Die Zahl der auf dem Gebiete des Dampfkeſſelbaues gemachten
Neuerungen iſt Legion. Sie alle ſtreben danach, eine thunlichſt hohe
Ökonomie und Sicherheit des Betriebes zu erreichen.
Eine der weſentlichſten dieſer Neuerungen ſind die ſogenannten
Waſſerrohrkeſſel. Als Beiſpiel bringen wir den in Fig. 82 im Schnitt
dargeſtellten Dampfkeſſel, Syſtem Heine. Im Gegenſatze zu dem in
Fig. 75—78 abgebildeten Walzenkeſſel mit zwei inneren Flammrohren
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