Der Knabe R. sahe wohl eben keine böse Gewohnheiten in seines Vaters Hause; hörte aber doch manches, dadurch er auf Dinge aufmerksam gemacht wurde, deren Bekannt- schaft ihm, da er sie so früh machte, schadete. Er hörte Redensarten, die ihm den Weg zur Wollust, wo nicht ganz und gar wiesen, ihm doch selbigen leicht finden halfen. Die Gele- genheit, solche zu hören, gaben theils seine Eltern und Anverwandte, theils auch andere Leute. Dies geschahe vorzüglich in den er- sten Jahren seines Lebens.
Die Mutter hatte den Knaben in seinen er- sten Jahren gewöhnlich im Hause immer um sich, und hielt ihn, so viel möglich, von der Strasse zurück. Sie besorgte entweder, er möchte Schaden an seiner Gesundheit nehmen, oder von andern Kindern Unarten lernen, die sie an ihm nicht zu sehen waunschte. So vor- sorglich sie nun auch hierin war, so versah
sie
alles mitzutheilen, was ihnen davon bekannt war.”
II.
Der Knabe R. ſahe wohl eben keine böſe Gewohnheiten in ſeines Vaters Hauſe; hörte aber doch manches, dadurch er auf Dinge aufmerkſam gemacht wurde, deren Bekannt- ſchaft ihm, da er ſie ſo früh machte, ſchadete. Er hörte Redensarten, die ihm den Weg zur Wolluſt, wo nicht ganz und gar wieſen, ihm doch ſelbigen leicht finden halfen. Die Gele- genheit, ſolche zu hören, gaben theils ſeine Eltern und Anverwandte, theils auch andere Leute. Dies geſchahe vorzüglich in den er- ſten Jahren ſeines Lebens.
Die Mutter hatte den Knaben in ſeinen er- ſten Jahren gewöhnlich im Hauſe immer um ſich, und hielt ihn, ſo viel möglich, von der Straſse zurück. Sie beſorgte entweder, er möchte Schaden an ſeiner Geſundheit nehmen, oder von andern Kindern Unarten lernen, die ſie an ihm nicht zu ſehen wûnſchte. So vor- ſorglich ſie nun auch hierin war, ſo verſah
ſie
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alles mitzutheilen, was ihnen davon bekannt
war.”
II.
Der Knabe R. ſahe wohl eben keine böſe
Gewohnheiten in ſeines Vaters Hauſe; hörte
aber doch manches, dadurch er auf Dinge
aufmerkſam gemacht wurde, deren Bekannt-
ſchaft ihm, da er ſie ſo früh machte, ſchadete.
Er hörte Redensarten, die ihm den Weg zur
Wolluſt, wo nicht ganz und gar wieſen, ihm
doch ſelbigen leicht finden halfen. Die Gele-
genheit, ſolche zu hören, gaben theils ſeine
Eltern und Anverwandte, theils auch andere
Leute. Dies geſchahe vorzüglich in den er-
ſten Jahren ſeines Lebens.
Die Mutter hatte den Knaben in ſeinen er-
ſten Jahren gewöhnlich im Hauſe immer um
ſich, und hielt ihn, ſo viel möglich, von der
Straſse zurück. Sie beſorgte entweder, er
möchte Schaden an ſeiner Geſundheit nehmen,
oder von andern Kindern Unarten lernen, die
ſie an ihm nicht zu ſehen wûnſchte. So vor-
ſorglich ſie nun auch hierin war, ſo verſah
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Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/122>, abgerufen am 24.11.2024.
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