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Vers 18Mit ander freuden mancherleyen, Übertragung: "neben vielerlei anderen Freuden;" Vers 19Eine hie und die ander dort. Übertragung: "die eine hier und die andere dort." Vers 20Aber die köngin an dem ort Übertragung: "Die Königin ging dann aber an diesem Ort " Vers 21Fuß für fuß gieng da in kürtzweyl Übertragung: "Schritt für Schritt als Zeitvertreib" Vers 22Etwas fast auff ein viertheilmeyl Übertragung: "etwas zu weit fort, eine Viertelmeile" Vers 23In dem gestreuß ans meers gestatt. Übertragung: "im Gesträuch am Meeresstrand." Vers 24Da sie alsbald ersehen hatt Übertragung: "Dort sah sie bald" Vers 25In dem meer ein schröcklich meerwunder, Übertragung: "im Meer ein schreckliches Meerwunder," Vers 26Einer grewlichen gstalt besunder, Übertragung: "von einer ausnehmend scheußlichen Gestalt," Vers 27Das uberal verwachssen war, Übertragung: "das am ganzen Körper missgestaltet war" Vers 28Wie ein ber, mit rabschwartzem haar. Übertragung: "wie ein Bär, mit rabenschwarzem Haar;" Vers 29Sein augen glasteten mit fewer. Übertragung: "seine Augen loderten voller Feuer," Vers 30Auch hett das meerwunder unghewer Übertragung: "zudem hatte das furchtbare Meerwunder" Vers 31Zwen flügel wie die fledermeuß. Übertragung: "zwei Flügel wie die Fledermäuse." Vers 32Diß meerwunder auß dem gestreuß Übertragung: "Dieses Meerwunder aus dem Gesträuch" Vers 33Eylt geschwind her auß dem meer tiff Übertragung: "eilte geschwind aus dem tiefen Meer heraus" Vers 34Und die zart königin ergriff. Übertragung: "und ergriff die anmutige Königin." Vers 35Die köngin thet ihm widerstreben, Übertragung: "Die Königin leistete ihm Widerstand" Vers 36Schrey: "Mordio!" von leib und leben. Übertragung: "(und) schrie: ,Mordio!', um Leib und Leben." Vers 37Doch unerhöret war ihr stimm. Übertragung: "Doch ihre Stimme wurde nicht gehört." Vers 38Das meerwunder in sterck mit grimm Übertragung: "Das Meerwunder überwältigte sie voller Stärke und Ingrimm," Vers 39Sie ubergweltigt, mit ir rang, Übertragung: "kämpfte mir ihr," Vers 40Fellt sie und in dem gstreuß notzwang. Übertragung: "brachte sie zu Fall und vergewaltigte sie im Gesträuch." Vers 41Die köngin schrey in hertzenleyd. Übertragung: "Die Königin schrie vor Herzeleid." Vers 42Indem ein ritter vom gejeyd Übertragung: "Unterdessen kam von ungefähr ein Ritter" Vers 43Ungfehr reit, hört die kläglich stimm Übertragung: "von der Jagd dahergeritten; er hörte die klagende Stimme" Vers 44Der frawen und rennet in grimm Übertragung: "der Frau und eilte ingrimmig" Vers 45Dem gestreuß zu, dem gschrey nachsucht. Übertragung: "auf das Gesträuch zu. Er ging dem Geschrei auf den Grund." Vers 46Da gab das meerwunder die flucht Übertragung: "Da flüchtete das Meerwunder" Vers 47Und sprang hinein das wüttend meer. Übertragung: "und sprang in das wütende Meer hinein." Vers 48Die köngin betrübt weynet sehr. Übertragung: "Die betrübte Königin weinte bitterlich." Vers 49Doch zeygt sie dem ritter nicht an, Übertragung: "Dennoch berichtete sie dem Ritter nicht, " Vers 50Was das meerwunder hett gethan. Übertragung: "was das Meerwunder getan hatte." Vers 51Sagt, es hett sie wöllen ertrencken, Übertragung: "Sie sagte, es habe sie ertränken" Vers 52Mit gewalt in das meer versencken. Übertragung: "und mit Gewalt ins Meer versenken wollen." Vers 53Der beleyt die köngin forchtsam, Übertragung: "Der (Ritter) geleitete die verängstigte Königin," Vers 54Biß zu dem frawenzimmer kam. Übertragung: "bis sie zu ihrem Gefolge gelangte." Vers 55Die war vol hertzleyd, angst und schrecken, Übertragung: "Die (Königin) war erfüllt von Herzeleid, Angst und Schrecken," Vers 56Vol unmuts in dem hertzen stecken. Übertragung: "voller Verzagtheit im Herzen." Vers 57Doch sagt sie niemand die geschicht. Übertragung: "Dennoch erzählte sie niemandem die Geschichte." Vers 58Nach eim monat fund sie gericht, Übertragung: "Nach einem Monat bemerkte die Königin,"
Vers 18Mit ander freuden mancherleyen, Übertragung: „neben vielerlei anderen Freuden;“ Vers 19Eine hie und die ander dort. Übertragung: „die eine hier und die andere dort.“ Vers 20Aber die köngin an dem ort Übertragung: „Die Königin ging dann aber an diesem Ort “ Vers 21Fuß für fuß gieng da in kürtzweyl Übertragung: „Schritt für Schritt als Zeitvertreib“ Vers 22Etwas fast auff ein viertheilmeyl Übertragung: „etwas zu weit fort, eine Viertelmeile“ Vers 23In dem gestreuß ans meers gestatt. Übertragung: „im Gesträuch am Meeresstrand.“ Vers 24Da sie alsbald ersehen hatt Übertragung: „Dort sah sie bald“ Vers 25In dem meer ein schröcklich meerwunder, Übertragung: „im Meer ein schreckliches Meerwunder,“ Vers 26Einer grewlichen gstalt besunder, Übertragung: „von einer ausnehmend scheußlichen Gestalt,“ Vers 27Das uberal verwachssen war, Übertragung: „das am ganzen Körper missgestaltet war“ Vers 28Wie ein ber, mit rabschwartzem haar. Übertragung: „wie ein Bär, mit rabenschwarzem Haar;“ Vers 29Sein augen glasteten mit fewer. Übertragung: „seine Augen loderten voller Feuer,“ Vers 30Auch hett das meerwunder unghewer Übertragung: „zudem hatte das furchtbare Meerwunder“ Vers 31Zwen flügel wie die fledermeuß. Übertragung: „zwei Flügel wie die Fledermäuse.“ Vers 32Diß meerwunder auß dem gestreuß Übertragung: „Dieses Meerwunder aus dem Gesträuch“ Vers 33Eylt geschwind her auß dem meer tiff Übertragung: „eilte geschwind aus dem tiefen Meer heraus“ Vers 34Und die zart königin ergriff. Übertragung: „und ergriff die anmutige Königin.“ Vers 35Die köngin thet ihm widerstreben, Übertragung: „Die Königin leistete ihm Widerstand“ Vers 36Schrey: „Mordio!“ von leib und leben. Übertragung: „(und) schrie: ‚Mordio!‘, um Leib und Leben.“ Vers 37Doch unerhöret war ihr stimm. Übertragung: „Doch ihre Stimme wurde nicht gehört.“ Vers 38Das meerwunder in sterck mit grimm Übertragung: „Das Meerwunder überwältigte sie voller Stärke und Ingrimm,“ Vers 39Sie ubergweltigt, mit ir rang, Übertragung: „kämpfte mir ihr,“ Vers 40Fellt sie und in dem gstreuß notzwang. Übertragung: „brachte sie zu Fall und vergewaltigte sie im Gesträuch.“ Vers 41Die köngin schrey in hertzenleyd. Übertragung: „Die Königin schrie vor Herzeleid.“ Vers 42Indem ein ritter vom gejeyd Übertragung: „Unterdessen kam von ungefähr ein Ritter“ Vers 43Ungfehr reit, hört die kläglich stimm Übertragung: „von der Jagd dahergeritten; er hörte die klagende Stimme“ Vers 44Der frawen und rennet in grimm Übertragung: „der Frau und eilte ingrimmig“ Vers 45Dem gestreuß zu, dem gschrey nachsucht. Übertragung: „auf das Gesträuch zu. Er ging dem Geschrei auf den Grund.“ Vers 46Da gab das meerwunder die flucht Übertragung: „Da flüchtete das Meerwunder“ Vers 47Und sprang hinein das wüttend meer. Übertragung: „und sprang in das wütende Meer hinein.“ Vers 48Die köngin betrübt weynet sehr. Übertragung: „Die betrübte Königin weinte bitterlich.“ Vers 49Doch zeygt sie dem ritter nicht an, Übertragung: „Dennoch berichtete sie dem Ritter nicht, “ Vers 50Was das meerwunder hett gethan. Übertragung: „was das Meerwunder getan hatte.“ Vers 51Sagt, es hett sie wöllen ertrencken, Übertragung: „Sie sagte, es habe sie ertränken“ Vers 52Mit gewalt in das meer versencken. Übertragung: „und mit Gewalt ins Meer versenken wollen.“ Vers 53Der beleyt die köngin forchtsam, Übertragung: „Der (Ritter) geleitete die verängstigte Königin,“ Vers 54Biß zu dem frawenzimmer kam. Übertragung: „bis sie zu ihrem Gefolge gelangte.“ Vers 55Die war vol hertzleyd, angst und schrecken, Übertragung: „Die (Königin) war erfüllt von Herzeleid, Angst und Schrecken,“ Vers 56Vol unmuts in dem hertzen stecken. Übertragung: „voller Verzagtheit im Herzen.“ Vers 57Doch sagt sie niemand die geschicht. Übertragung: „Dennoch erzählte sie niemandem die Geschichte.“ Vers 58Nach eim monat fund sie gericht, Übertragung: „Nach einem Monat bemerkte die Königin,“
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[59c/0002]
Mit ander freuden mancherleyen,
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Fuß für fuß gieng da in kürtzweyl
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In dem gestreuß ans meers gestatt.
Da sie alsbald ersehen hatt
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Einer grewlichen gstalt besunder,
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Auch hett das meerwunder unghewer
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Diß meerwunder auß dem gestreuß
Eylt geschwind her auß dem meer tiff
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Schrey: „Mordio!“ von leib und leben.
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Das meerwunder in sterck mit grimm
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Die köngin schrey in hertzenleyd.
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Ungfehr reit, hört die kläglich stimm
Der frawen und rennet in grimm
Dem gestreuß zu, dem gschrey nachsucht.
Da gab das meerwunder die flucht
Und sprang hinein das wüttend meer.
Die köngin betrübt weynet sehr.
Doch zeygt sie dem ritter nicht an,
Was das meerwunder hett gethan.
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Der beleyt die köngin forchtsam,
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Nach eim monat fund sie gericht,
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Der Sangspruchband SG 15 des Stadtarchivs Zwickau, der auf Blatt 104ff. das Gedicht „Königin Deudalinda mit dem Meerwunder“ enthält, ist seit mindestens 1853 verschollen. Der Text ist daher nur noch durch eine Edition von Keller/Goetze aus dem Jahr 1886 erschließbar. Ein kritischer Apparat ist dem Text nicht beigegeben, so dass Aussagen über eventuelle Eingriffe der Herausgeber in den ursprünglichen Wortlaut der Handschrift nicht möglich sind.
Der editorische Handlungsspielraum der vorliegenden Neuedition ist durch die Überlieferungssituation stark eingeschränkt. Es werden folgende Eingriffe vorgenommen: Korrektur grammatischer Fehler, moderne Interpunktion, Zusammenziehen halbgetrennter Wörter wie „zu-letzt“. Andere Gepflogenheiten wie Groß- und Kleinschreibung und u/v-Ausgleich entsprechen bei Keller/Goetze modernen Standards und mussten deshalb nicht verändert werden.
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