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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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Capitain zur Recreation, oder vielmehr aus Fürwitz / den Tafel-Berg / welcher nicht sehr weit vom See-Strand / und einer sonderlichen Höhe war / zu ersteigen. Wiewohl nun der Capitain, Uns des Morgens bey Zeiten ließ ans Land setzen / so brachten Wir doch den gantzen Tag beynahe zu / ehe Wir selb fünft hinauf kamen; dann die andern vier / nicht weiter kommende / seyn unter Wegs wieder umgekehret. Als Wir aber eine kurtze Zeit darauf gewest / und kaum ein grosses Feuer / unserer Abrede gemäß / gemacht / und mit ein wenig Wassers / welches die Feuchtigkeit der Wolken / in den hohlen Steinen hinterlassen / Uns erquicket hatten / vermerkten Wir / daß auf der andern Seiten des des Gebürges / eine dicke Wolken hergezogen kame. Wie es Ihnen ergangen.Weil Wir dann zu förchten hatten / dieselbe mögte auf dem Tafel-Berg / wie vormahls oft geschehen / ligen bleiben / als musien Wir / die Nässe / und Kälte / förchtende / Uns wiederum herab begeben. Als aber unterdessen der Abend einfiel / und Wir vermeinten / noch biß an unser Schantz zu kommen / und derwegen zimlich eileten / traff Mich das Unglück / daß Ich von einem gehen Felsen herunter fiel / und den linken Arm / disclocirte; derhalben Wir nohtwendig denselben wiederum einrichten / und / als Uns unterdessen die finstere Nacht überfiel / daselbst verbleiben / musten / wiewohl in grossen Furchten vor den Löwen / und andern Ungetiehren / derer sich zwischen den Gebürg viel aufhielten / und kam Mir wohl zu statten / daß Ich Selbst ein Chirurgus war; sonst hätte mein Arm / die Nacht über / uneingerichtet bleiben müssen; Nachdem Wir also den Lohn unserer Vermessenheit hatten empfangen / kamen Wir des andern Tags wiederum zu Schiffe.

Den 16. Dito gieng alles vom Land zu Schiff / und wurde wieder angefangen


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Capitain zur Recreation, oder vielmehr aus Fürwitz / den Tafel-Berg / welcher nicht sehr weit vom See-Strand / und einer sonderlichen Höhe war / zu ersteigen. Wiewohl nun der Capitain, Uns des Morgens bey Zeiten ließ ans Land setzen / so brachten Wir doch den gantzen Tag beynahe zu / ehe Wir selb fünft hinauf kamen; dann die andern vier / nicht weiter kommende / seyn unter Wegs wieder umgekehret. Als Wir aber eine kurtze Zeit darauf gewest / und kaum ein grosses Feuer / unserer Abrede gemäß / gemacht / und mit ein wenig Wassers / welches die Feuchtigkeit der Wolken / in den hohlen Steinen hinterlassen / Uns erquicket hatten / vermerkten Wir / daß auf der andern Seiten des des Gebürges / eine dicke Wolken hergezogen kame. Wie es Ihnen ergangen.Weil Wir dann zu förchten hatten / dieselbe mögte auf dem Tafel-Berg / wie vormahls oft geschehen / ligen bleiben / als musien Wir / die Nässe / und Kälte / förchtende / Uns wiederum herab begeben. Als aber unterdessen der Abend einfiel / und Wir vermeinten / noch biß an unser Schantz zu kommen / und derwegen zimlich eileten / traff Mich das Unglück / daß Ich von einem gehen Felsen herunter fiel / und den linken Arm / disclocirte; derhalben Wir nohtwendig denselben wiederum einrichten / und / als Uns unterdessen die finstere Nacht überfiel / daselbst verbleiben / musten / wiewohl in grossen Furchten vor den Löwen / und andern Ungetiehren / derer sich zwischen den Gebürg viel aufhielten / und kam Mir wohl zu statten / daß Ich Selbst ein Chirurgus war; sonst hätte mein Arm / die Nacht über / uneingerichtet bleiben müssen; Nachdem Wir also den Lohn unserer Vermessenheit hatten empfangen / kamen Wir des andern Tags wiederum zu Schiffe.

Den 16. Dito gieng alles vom Land zu Schiff / und wurde wieder angefangen

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[3/0176] [Abbildung] Capitain zur Recreation, oder vielmehr aus Fürwitz / den Tafel-Berg / welcher nicht sehr weit vom See-Strand / und einer sonderlichen Höhe war / zu ersteigen. Wiewohl nun der Capitain, Uns des Morgens bey Zeiten ließ ans Land setzen / so brachten Wir doch den gantzen Tag beynahe zu / ehe Wir selb fünft hinauf kamen; dann die andern vier / nicht weiter kommende / seyn unter Wegs wieder umgekehret. Als Wir aber eine kurtze Zeit darauf gewest / und kaum ein grosses Feuer / unserer Abrede gemäß / gemacht / und mit ein wenig Wassers / welches die Feuchtigkeit der Wolken / in den hohlen Steinen hinterlassen / Uns erquicket hatten / vermerkten Wir / daß auf der andern Seiten des des Gebürges / eine dicke Wolken hergezogen kame. Weil Wir dann zu förchten hatten / dieselbe mögte auf dem Tafel-Berg / wie vormahls oft geschehen / ligen bleiben / als musien Wir / die Nässe / und Kälte / förchtende / Uns wiederum herab begeben. Als aber unterdessen der Abend einfiel / und Wir vermeinten / noch biß an unser Schantz zu kommen / und derwegen zimlich eileten / traff Mich das Unglück / daß Ich von einem gehen Felsen herunter fiel / und den linken Arm / disclocirte; derhalben Wir nohtwendig denselben wiederum einrichten / und / als Uns unterdessen die finstere Nacht überfiel / daselbst verbleiben / musten / wiewohl in grossen Furchten vor den Löwen / und andern Ungetiehren / derer sich zwischen den Gebürg viel aufhielten / und kam Mir wohl zu statten / daß Ich Selbst ein Chirurgus war; sonst hätte mein Arm / die Nacht über / uneingerichtet bleiben müssen; Nachdem Wir also den Lohn unserer Vermessenheit hatten empfangen / kamen Wir des andern Tags wiederum zu Schiffe. Wie es Ihnen ergangen. Den 16. Dito gieng alles vom Land zu Schiff / und wurde wieder angefangen

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/176>, abgerufen am 04.05.2024.